BattleTech 38: Exodus
Krieger, noch können sie das wahre Wesen des Nebelparders ausdrücken. Dazu ist nur der Kampf in der Lage. Ich fordere Sie zu einem Kampf im Kreis der Gleichen heraus, um Ihnen die Antwort zu liefern, die Sie verlangen.«
Sterncommander Porcini lächelte, ein dunkles, fast lustvolles Lächeln. Er nickte einmal kurz. »Gut geantwortet, Kadett, und du sollst deinen Wunsch erfüllt bekommen. Aber es wäre ein Witz, sollte ich gegen dich antreten. Ich bin ein Krieger, du nur ein Kätzchen. Aber ich werde dir Gelegenheit geben, dich zu beweisen. Jez wird mich vertreten.« Er deutete auf das am nächsten bei ihm stehende Mädchen.
Jez. Bis zu diesem Tag hatte Trent es geschafft, sich trotz der beengten Lebensbedingungen von ihr fernzuhalten. Geschkos waren in der Regel eine eingeschworene Gemeinschaft, aber Trent hatte Jez gegenüber niemals irgendein Gefühl der Nähe entwickeln können. Es spielte keine Rolle, daß er sie an jedem Tag seines Lebens sah, daß sie aus demselben Generbe entsprungen waren, daß Kogeschwister zusammen aßen, tranken, lernten, trainierten, schliefen, Erfolg hatten oder versagten. Trent konnte niemals irgendeine Gemeinsamkeit mit Jez empfinden. Sie war von Beginn an der Liebling des Sterncommanders gewesen, aber nicht aus irgendeiner angeborenen Überlegenheit, sondern weil sie sich auf dem Rücken aller anderen nach vorne zu drängen schien. Jetzt trat sie vor, während die anderen einen Kreis um sie und Trent bildeten.
Jahre später, nach zahllosen Schlachten und Reisen, nach dem Tod ungezählter Kameraden, nach Verrat und Schande, nach dem Sieg über seine Feinde und dem Verlust all dessen, was er je gekannt hatte, sollte Trent sich noch an den Tag erinnern, an dem er im Kreis der Gleichen gegen Jez gekämpft hatte.
Ihr langes schwarzes Haar war auf dem Rücken zu einem Zopf geflochten, und ihre natürliche braune Haut durch die Sonne noch dunkler getönt. Sie war ebenso schlank und stark wie Trent, aber ihr fehlte die leicht orientalische Schräglage der Augen, die er und einige andere seiner Kogeschwister besaßen. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als ob sie den Gedanken genoß, gegen ihn zu kämpfen - zumindest sollte er sich später daran erinnern. Möglicherweise verschleierte die Erinnerung die Wahrheit, aber in späteren Jahren sollte Trent immer den Eindruck haben, daß sie sich nicht nur darauf vorbereitet hatte, gegen ihn zu kämpfen, sondern auch, ihn zu töten, wenn sie nur die Gelegenheit bekam.
Er ging in die Hocke, um seinen Körperschwerpunkt zu senken, während er die Arme ausstreckte. Er hatte Jez schon kämpfen sehen und wußte, was er zu erwarten hatte. Sie griff grundsätzlich an. Das war ihr Markenzeichen. Sie schlug schnell und wild zu, in der Hoffnung, ihren Feind in den ersten Sekunden des Kampfes zu erledigen. Später sollte er sich daran gut erinnern und es ebenso gegen sie verwenden wie an diesem Tag.
Sie ivird versuchen, sich auf mich zu werfen, in meinen Rücken zu kommen. So, wie ich es von ihr schon gesehen habe. Wie die anderen Mitglieder der Geschko hatte auch Trent eine Kampfsportausbildung genossen, und seine Gedanken überschlugen sich mit möglichen Gegenmanövern. Sterncommander Porcini hob die Arme, als er aus dem Kreis der Gleichen heraus, der die beiden Kadetten umgab, das Wort ergriff.
»Wie es schon zu Zeiten unserer Gründer üblich war, werden solche Prüfungen im Kampf vor den Augen Gleichgestellter entschieden. Niemand breche den Kreis außer dem Schwächeren und Unterlegenen. Dem Sieger gebührt Recht und Gerechtigkeit.« Er klatschte dreimal in die Hände, und die Mitglieder der Geschko intonierten einstimmig: »Seyla!«
Jez sprang los, noch während die Eidformel erklang. In ihren Augen schien blanker Haß zu lodern. Aber Trent war auf sie vorbereitet. Er packte sie und rollte sich gleichzeitig nach hinten ab, hob sie über seinen Kopf und schleuderte sie nach hinten weg. Er beendete die Rolle und landete auf Jez, die sich herumzuwälzen versuchte. Sie griff ihm in die Haare, um ihn wegzuzerren, aber Trent stieß mit der flachen Hand auf ihre Kehle.
Der Schlag traf ins Ziel. Ihre Augen traten vor, als sie vergeblich nach Luft rang. Trent wartete nicht, bis sie wieder atmen konnte. Als sie seine Haare losließ und sich an den Hals faßte, rollte er sich ab und zog sie an den Rand des Kreises. Die anderen Kadetten traten beiseite und machten ihm Platz. Als er sie aus dem Kreis geschleift hatte, war ihm der Sieg
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