BattleTech 39: Heimatwelten
Wolf-Einsatzgrenadiere. Nur der erste der drei hatte schon einen Namen, als wir abwanderten. Die beiden anderen wurden gegründet, als wir meine Truppen auf Arc-Royal umorganisierten. Ihr werdet die 2. Legion und die 2. Einsatzgrenadiere als Reservetruppen behalten - momentan sind sie den Kell Hounds angegliedert.«
»Eine gute Wahl.« Victor nickte. »Okay, Labrea gehört dir.«
»Wirklich?«
Victor grinste, als er die Überraschung in Phelans Stimme hörte. »Du hast erwartet, daß ich mich sperre?«
»Äh, nun ja.« Phelan richtete sich auf. »Als du deine eigene Einheit in die Aufstellung für den Angriff eingebracht hast, habe ich angenommen...«
»Hast du angenommen, daß ich den Ruhm des Siegs für mich selbst will.«
»Du bist schon zu lange ein Leopard, um deine Flecken zu verleugnen, Victor.«
»Du wirst auch noch erkennen, daß ich erwachsener geworden bin, Phelan.« Der Prinz rieb die Narbe auf seiner Brust. »Meine Aufgabe besteht darin, mit den geringsten Verlusten soviel wie möglich zu erreichen. Du hast recht, was das Vertrauen in deine Truppen angeht. Ich habe das bis jetzt nicht erkannt. Aber es ist vorbei. Marschier nach Labrea. Nimm die 6. Parder-Dragoner auseinander, dann komm wieder her. Auf dich und deine Leute wird jede Menge Arbeit warten.«
33
Colodneytal, Colodney, Labrea Nebelparder-Besatzungszone
29. Juni 3059
Sie rücken nicht an wie Nebelparder auf dem Weg zur Schlacht, sondern wie Kälber auf dem Weg zum Schlachthof. Vom Rand der Hochebene konnte Phelan das gesamte Flußtal überblicken, bis hinab zur Einmündung des Colodney ins Borealmeer und zur Stadt, die den gleichen Namen wie der Strom trug. Während der Invasion hatte der 5. Reguläre ParderSternhaufen sich die sanft wogende Ebene als den Ort zur Vernichtung des 3. Königlich Labreanischen Defensivregiments ausgesucht - zweier Panzerbataillone, die verzweifelt versucht hatten, einen ClanTrinärstern von der Stadt fernzuhalten, die sie ihre Heimat nannten. Die üppig grüne Vegetation des Planeten hatte die Narben jener Schlacht völlig überwuchert, aber Phelans Mechsensoren bestätigten ihm, daß einige der rankenbedeckten Bodenwellen in Wahrheit alte Panzerwracks waren.
Und jetzt kommen die Parder zurück, um hier zu sterben. Die gesamten 6. Parder-Dragoner waren in das Tal einmarschiert. Sie hatten sich in Trinärsternen zu je fünfzehn Mechs aufgestellt - als ob Phelan für die Vernichtung jedes einzelnen einen seiner Sternhaufen einsetzen würde. Ein solcher Aufwand an Personal und Feuerkraft hätte gerechtfertigt sein können, wenn die Dragoner sich in befestigten Verteidigungsstellungen eingegraben hätten, aber sie waren aus den sanft wogenden Hügeln des Tals angerückt und durch den entlang seiner Mitte strömenden Fluß gewatet, um Positionen einzunehmen, die verlockend waren, aber keine Spur militärischen Könnens erkennen ließen.
Phelan schaltete das Funkgerät auf die beim Anflug seiner Truppen auf den Planeten etablierte Herausforderungsfrequenz. »Hier spricht Khan Phelan Kell, Kommandeur dieser SternenbundExpeditionseinheit. Sterncolonel Logan Moon, deine Aufstellung ergibt keinerlei Sinn. Warum machst du es uns so leicht?«
Lautes statisches Rauschen überlagerte die Antwort. »Ich wurde von ilKhan Lincoln Osis erwählt, diese Einheit zu führen.« Logan Moons Stimme klang fest, aber Phelan hörte die falsche Sicherheit heraus. »Diese Einheit ist handverlesen, die glorreiche Geschichte der 6. Parder-Dragoner fortzuschreiben.«
»Und das werdet ihr zweifelsohne schaffen. Das bevorstehende Massaker wird eine würdige Weiterführung eurer Dummheit in den Dinjubergen werden.«
»Das behauptest du, falscher Khan, aber noch haben wir nicht einen Schuß gewechselt. Deine Worte sind leeres Gewäsch.«
»Ich kann nicht glauben, wie willig du in den Tod gehst, Moon.«
»Ich kann nicht glauben, daß du einen Weg weißt, wie ich diese Begegnung überleben könnte, Kell.«
Phelan lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Hast du einen Wunsch, Logan Moon? Willst du Zellbriggen? Wenn wir ein Duell austragen, werde ich deine Dragoner als mein Isorla nehmen. Ihr werdet meine Leibeigenen sein.«
»Ich kann nur für meinen Trinärstern Alpha sprechen, aber das wäre akzeptabel.«
»Und deine anderen Trinärsternführer sind bereit, bei einer Niederlage dieselbe Übereinkunft zu treffen, frapos?«
»Pos.«
»Und du weißt, daß ihr keine Zugeständnisse von uns erwarten könnt, wenn ihr gewinnt, frapos?«
Die
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