BattleTech 39: Heimatwelten
Seite von Moons Höhlenwolf zu verschaffen. Durch dieses Manöver hatte er einen ausgezeichneten Blick auf die Auswirkungen des ersten Schußwechsels zwischen Ranna und der Turkina. Der gedrungene, vogelbeinige Nebelparder-Mech lag auf der rechten Seite, und schwarzer Qualm stieg aus einem Loch in der Torsomitte. Phelan konnte keinerlei Schaden an Rannas Masakari erkennen, also hatte sie der Turkina-Pilot entweder völlig verfehlt, oder sämtliche Treffer waren auf der linken Seite ihres Mechs eingeschlagen.
Hinter ihr war Ragnar bis auf mittlere Entfernung an seinen Gegner herangekommen. Damit blieb er für die schweren Extremreichweitenlaser der Schattenkatze verwundbar. Und wie um diese Tatsache zu illustrieren, schnitten beide Waffen tief in die Panzerung der rechten Gliedmaßen des Fenris. Der dabei angerichtete Schaden konnte Ragnar allerdings kaum bremsen, denn alle vier seiner Erwiderungsschüsse saßen. Die mittelschweren Impulslaser peitschten die Panzerung von beiden Armen der Schattenkatze und fraßen sich in die freigelegte interne Struktur. Ein Wärmetauscher flog in einer Wolke grünlichgelben Dampfes auseinander. Trotz der Schäden an beiden leichteren Maschinen schafften es ihre Piloten, die Mechs auf den Beinen und im Kampf zu halten.
Durch sein Manöver gelang es Phelan, den Höhlenwolf vorerst auf Distanz zu halten, aber er wußte, daß er es so nicht lange schaffen konnte. Wenn er die Kreisbewegung weiterführte, trug sie ihn über kurz oder lang in schwierigeres Gelände, das ihn bremsen und Moon Gelegenheit geben würde aufzuschließen. Wenn er nahe genug herankommt, um die Kurzstrekkenraketen einzusetzen, bin ich verloren. Phelan drehte den Mechtorso nach rechts, brachte den Höhlenwolf unter das Fadenkreuz und feuerte eine Breitseite ab.
Zwei der schweren Impulslaser überzogen den Torso des Nebelparder-Mechs mit Feuer und verdampften weitere Panzerung über seinem Herzen. Die dritte Stakkatosalve grüner Energiepfeile fraß sich in die Panzerung über dem rechten Bein. Die vier mittelschweren Extremreichweitenlaser im rechten Arm des Gladiator schleuderten rubinrote Lanzen aus gebündeltem Licht auf den Höhlenwolf. Drei von ihnen verflüssigten nahezu die komplette Panzerung auf dem linken Arm des Mechs, während die letzte Strahlbahn sich in die auf dessen Brustpartie verbliebene Panzerung bohrte.
»Stravag!« fluchte Phelan, als eine Hitzewelle durch sein Cockpit brandete. Durch das Abfeuern sämtlicher Waffensysteme hatte er die Wärmetauscher des Kampfkolosses überlastet und die Temperaturanzeige in den roten Gefahrenbereich getrieben. Der Mech wurde schwerfälliger, und der Höhlenwolf hatte Gelegenheit, einen Teil der Distanz zwischen den beiden Kampfmaschinen wettzumachen. Ich wußte, daß es dazu kommen würde, wenn ich alles gleichzeitig einsetze. Warum kann er keine Maschine steuern, die einfacher zu erledigen ist - wie einen Kodiak? Warum hat dieser Moon nicht die Höflichkeit umzufallen?
Weil er ein Krieger ist, darum nicht. Phelan stählte sich für den Gegenschlag des Nebelparders. Wieder donnerte das Gaussprojektil vorbei, ohne Schaden anzurichten, und Phelan fühlte tiefste Dankbarkeit. Als wolle er diesen Fehler wiedergutmachen, schlug einer der schweren Impulslaser Moons mit nachgerade traumwandlerischer Treffsicherheit erneut in die rechte Flanke des Gladiator ein. Der Energiestrahl verdampfte den letzten Rest der Panzerung in dieser Trefferzone. Noch ein Treffer an dieser Stelle, und ich kann mich verabschieden.
Die beiden anderen Impulslaser trafen ebenfalls ins Ziel, und auch ohne die Schäden an der rechten Seite auszunutzen, richteten sie beträchtliches Unheil an. Die zweite Lichtwerfersalve scheuerte Panzerung vom rechten Arm des Mechs. In einem weit ernsteren Treffer stieß die dritte Salve durch die Panzerung in der Torsomitte des Gladiator und traf den Reaktor. Augenblicklich schoß die Innentemperatur des Cockpits in die Höhe, und einen Augenblick lang nahm eine Säule aus schwarzem Rauch Phelan die Sicht auf das Schlachtfeld.
Er kämpfte gegen den Sog der Schwerkraft, um seinen Kampfkoloß aufrecht zu halten. Allmählich bekam er den Stahlriesen wieder in die Gewalt und setzte sich schleunigst weiter von Moons Höhlenwolf ab. Erleichtert lächelte er, dann verwandelte sich sein Lächeln in ein breites Grinsen, als der Rauch sich verzog. Der Höhlenwolf lag am Boden. Während Phelan seine Bemühungen beobachtete, versuchte Moon vergeblich, die riesige
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