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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Mitte des Raums, wo ein blauer Kreis materialisierte, der seinerseits die beiden anderen schnitt. »Das Herman-Modell erweitert diese Sicht um ein drittes Element: Abnutzung. Sie repräsentiert den einer Einheit zugefügten grundlegenden Schaden durch die unvermeidlichen Wartungsarbeiten auf Posten sowie logistische und sonstige Probleme eines militärischen Einsatzes. Desertion, Schäden an Fahrzeugen, Verbrauch von Treibstoff und Nahrungsvorräten, Moralprobleme und eine Vielzahl weiterer, kaum faßbarer Faktoren fällt unter diese Überschrift. Der grüne Bereich, in dem sich Abnutzung und Tödlichkeit überschneiden, wird als Wartungsabnutzung bezeichnet. Er deckt die Schwierigkeiten einer Einheit ab, Schäden zu beheben und sich von einem Gefecht zu erholen. Der violette Überschneidungsbereich zwischen Abnutzung und Disruption heißt Trägheit und repräsentiert die Schäden an einer Einheit, die auf falsche Bedrohungen und andere Täuschungsmanöver reagiert. Der Mittelbereich dort, wo sich alle drei Kreise überschneiden, ist der Brennpunkt der entropischen Kriegsführung. Kurz gesagt: Wenn man den Gegner bewegen kann, wohin man ihn bewegen will, seine Befehls- und Leiteinheiten angreift, so seine Befehlsstruktur beschädigt und ihn dann hart genug trifft, um seine Truppen zu schocken - und es ist absolut notwendig, daß es dabei zu einer Schockwirkung kommt -, bricht die gegnerische Armee zusammen. Seine Truppen werden im wörtlichsten Sinne nicht wissen, warum sie dort sind, wo sie sind, und was sie dort tun sollen, und sie werden sich einem Gegner gegenübersehen, gegen den sie über keine Verteidigung verfügen. Wenn der Krieg die Hölle ist«, schloß Pondsmith seine Ausführungen, »dann ist entropische Kriegsführung Satans Sauna.«
Marschallin Byran schüttelte den Kopf. »Diese ganze Theorie ist schön und gut, und möglicherweise gestattet diese Abnutzung quantitativen Methoden, Zahlen zu finden, die hinterher die Wirklichkeit der Kriegsführung erfassen können, aber mit Mathe werden wir die Clans nicht besiegen.«
»Stimmt, Marschallin Byran.« Pondsmith lehnte sich über das Pult. »Aber Analysen Tukayyids, des Coventry-Feldzugs und sogar der Überfälle der Roten Korsarin in der Lyranischen Allianz deuten darauf hin, daß entropische Kriegsführung einen direkten Bezug zur Clan-Bedrohung hat. Die Clans operieren nahezu ausschließlich im Bereich der Tödlichkeit. Auf Tukayyid haben wir gesehen, daß ihre Gefechtsbereitschaft ernsthaft leidet, wenn sie gezwungen werden, einen längeren Feldzug zu führen. Ihr verschwenderischer Umgang mit Munition ist ein Beispiel für Abnutzung - sie konnten nicht weiterkämpfen, weil sie das dazu benötigte Material verbraucht hatten. Nur die Wölfe konnten in diesem Konflikt einen größeren Erfolg über die ComGuards verbuchen, weil sie ihre Nachschublage strikt kontrollierten.«
Wu Kang Kuo sah von seinem Platz am Tisch der Konföderation Capella auf. »Gehe ich dann recht in der Annahme, daß die operationalen und taktischen Erwägungen für unseren Feldzug sich darauf konzentrieren werden, diesen Abnutzungsschaden der Clans zu maximieren?«
Pondsmith runzelte die Stirn. »Da die Clans auf diesem Gebiet verwundbar scheinen, könnte das ratsam sein. Aber zu dieser Entscheidung sollten sich besser andere zu Wort melden.«
Victor stand auf. »Danke, Dr. Pondsmith.« Er drehte sich um und schaute reihum seine Gegenüber an den verschiedenen Delegationstischen an. »Der Hauptgrund, Ihnen das Prinzip der entropischen Kriegsführung als Grunddoktrin unseres Feldzugs vorzustellen, liegt in der Tatsache, daß es uns allen eine unangenehme Wirklichkeit vor Augen führt: Das wird ein langer Feldzug werden. Die Clans haben zwar nur zwei Jahre gebraucht, ihre gesamte derzeitige Besatzungszone zu erobern, aber sie hatten fünf Jahre Zeit ihre Stellungen zu befestigen. Wir werden sie auf breiter Front zurückdrängen müssen, und das wird nicht leicht.«
Marschallin Byran beugte sich vor. »Es gibt noch eine andere Möglichkeit, der Invasion ein Ende zu bereiten.«
Victor zog eine Augenbraue hoch.
Byran lächelte. »Wir können die Clan-Zentralwelt angreifen, erobern und sie mit einem Schlag besiegen.«
»Und Sie wissen, wie wir dort hinkommen?« Victor starrte sie an. »Ich war mir nicht bewußt, daß Sie die Koordinaten kennen.«
»Die kenne ich auch nicht.« Sie sah hinüber zu Phelan Kell. »Aber er kennt sie. Er kann uns zu ihrem Versteck führen. Ein schneller

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