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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Sind die Clans, die wir zurückließen, so tief gesunken, oder bin ich so hoch gestiegen?
Nach einem kurzen Nachdenken beantwortete er seine eigene Frage und setzte den Helm wieder auf, um sein Grinsen zu verstecken.

9
    Königlicher Hof, Triade, Tharkad City, Tharkad Distrikt Donegal, Protektorat Donegal,
Lyranische Allianz
4. Oktober 3058
    Victor Davion lehnte sich in seinem Sessel zurück und betrachtete die holographisch projizierte Tagesordnung der ersten strategischen Planungsbesprechung der Konferenz. Die Punkte erschienen ihm alle sehr friedfertig und einem Kriegsrat kaum angemessen. Er war sich bereits darüber im klaren, welche Vorgehensweise gegen die Clans vonnöten war, aber der Präzentor Martialum hatte ihn durchaus korrekt darauf hingewiesen, daß die Führung der Koalition erst von der Richtigkeit seiner Denkweise würde überzeugt werden müssen, bevor eine Einigung möglich war.
    Und bevor sie bereit sein werden, Truppen zur Verfügung zu stellen. Der Zusammenhalt der Koalition war aus zwei Gründen unverzichtbar. Erstens würden die Clans nur angesichts einer gemeinsamen Front erkennen, daß sie die Innere Sphäre nicht stückweise erobern konnten. Solange sich nicht alle Nationen der Freien Inneren Sphäre an den Kampfhandlungen beteiligten, blieb die Wiederaufrichtung des Sternenbunds Blendwerk. Victor konnte sich leicht vorstellen, daß die Clans den neuen Sternenbund dann als Winkelzug auslegen würden, um sie zu beschämen, und als weiteren Beweis für die absolute Notwendigkeit, die Innere Sphäre zu übernehmen.
    Der zweite und weit wichtigere Grund, aus dem alle mitkämpfen mußten, hatte nichts mit den Clans zu tun. Keiner von ihnen konnte sich leisten, Truppen in die Offensive zu werfen, wenn er gleichzeitig riskierte, Systeme an andere Staaten zu verlieren, während er gegen die Clans kämpfte. Victor war sicher, daß so-wohl Theodore Kurita als auch seine Schwester Katherine die von den Clans ausgehende Gefahr realistisch einschätzten, aber er war keineswegs überzeugt, daß Sun-Tzu eine Neuaufnahme des Kampfes gegen die Clanner nicht als Gelegenheit sehen würde, seine Konföderation Capella auszudehnen. Außerdem waren für einen Sieg über die Clans größere militärische Mittel notwendig, als sie zwei oder auch drei Staaten aufbringen konnten.
    Wir stehen zusammen oder fallen getrennt. Für die militärischen Planungssitzungen war ein kleinerer Saal abgestellt worden. In ruhigeren Zeiten diente er als kleines Theater - auf der Bühne war ein Rednerpult installiert worden. Die Hologrammprojektoren über der Bühne waren so eingestellt, daß die Bilder vor dem Halbkreis der Tische entstanden, an denen die Delegierten saßen. Der alte Holzboden und die Stufen zur Bühne knirschten, als der Präzentor Martialum zum Rednerpult schritt.
Focht schwenkte den Blick über die versammelten Fürsten und Militärberater. »Der Zweck unserer Sitzungen hier ist es, einen umfassenden Plan auszuarbeiten, der uns gestattet, den Krieg zu den Clans zu tragen. Damit niemand auf einen anderen Gedanken kommt, weise ich ausdrücklich darauf hin, daß unsere Debatten von militärischer Natur und unabhängig von politischen Erwägungen sind. Wir sind hier versammelt, um den bestmöglichen Plan zur Vertreibung der Clans und Beendigung ihrer Bedrohung auszuarbeiten. Alle Erwägungen, die uns von diesem Ziel ablenken oder entfernen könnten, sollten außerhalb dieses Raums bleiben.«
Marschallin Sharon Byran aus der Lyranischen Allianz unterbrach ihn. »Von Clausewitz hat festgestellt, daß der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist. Wie können wir ihn dann von der Politik lösen?«
Der Blick des Präzentors Martialum verhärtete sich. »Von Clausewitz machte diese Feststellung mit Bezug auf Politik und Kriegsführung der napoleonischen Ära, aber sein Buch wurde erst aufgelegt, nachdem sowohl er selbst als auch das von ihm beschriebene Phänomen lange vergangen waren. Wenn Sie die Geschichte der Kriegsführung während der Zeit betrachten, in der seine Doktrin allgemein akzeptiert wurde, zeigt sich, daß die Erfahrungswerte seine Schlußfolgerung nicht unterstützen. Der Krieg ist viel zu komplex, um ihn in einen so einfachen Merksatz zu fassen, besonders, wenn die eingesetzten Kräfte fähig sind, ganze Planeten zu sterilisieren. Bitte geben Sie sich keinen Illusionen darüber hin, was wir hier debattieren. Die Clans haben durch Genmanipulation, technologischen Fortschritt und

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