BattleTech 39: Heimatwelten
unterstützen.«
»Ich spüre heute wie auch früher schon das Bedürfnis nach Gerechtigkeit in Ihnen.« Thomas zuckte die Schultern. »Damals fühlte ich eine Nähe zu Ihnen, das zu vielerlei hätte führen können.«
Tormano hatte also recht - du warst interessiert daran mich zu heiraten. Katrina lächelte und spielte mit ihrem Zopf. »Es gibt Dinge, die man aus politischen Beweggründen tut, und andere, die man aus persönlichen Gründen in Angriff nimmt. Ich weiß, daß es unrealistisch für mich ist, zu hoffen, in meinem Leben könnte man sie getrennt halten, aber ich wünschte es mir wirklich. Die Liebe meines Lebens - Galen Cox - kam der Politik wegen ums Leben. Meine Mutter starb für sie und - nein, das sollte ich nicht erwähnen...«
Thomas' Blick wurde schärfer, aber er überspielte sein Interesse mit einem sanften Nicken. »Ich werde Ihr Vertrauen nicht mißbrauchen, Katrina. Was wir hier bereden, bleibt ein Gespräch verwandter Seelen, nicht politischer Rivalen.«
Sie legte einen Schwall der Erleichterung in ihrer Stimme. »Meine Mutter war verzweifelt und unglücklich.«
»Was?«
»Oh, ich weiß, es gilt als Häresie der höchsten Ordnung - blasphemisch geradezu -, auch nur anzudeuten, sie könnte nicht hoffnungslos verliebt in meinen Vater gewesen sein. Natürlich war sie das auch in vielerlei Hinsicht, aber Hanse Davion war verschlossen und für eine Frau mit ihrer Jugend praktisch unergründlich. Es stimmt, daß ihre Beziehung mit den Jahren enger wurde, aber sie haßte es, benutzt zu werden, um den Davion-Einfluß über ihr Volk auszudehnen. Ich meine - die Morgengabe meines Vaters an seine Braut war ein Krieg. Er hat Millionen Menschen zu ihren Ehren abgeschlachtet.«
Thomas blinzelte mehrmals, als er antwortete. »Ich hatte ja keine Ahnung.«
»Kaum jemand ahnte es. Ich glaube nicht einmal, daß mein Bruder sich darüber klar ist, und ich weiß auch nicht, ob es ihn überhaupt kümmern würde. Dafür ist er zu sehr Hanses Sohn.«
Der Generalhauptmann nickte. »Er ist ein wahrer Sohn des Fuchses.«
»Unglücklicherweise.«
»Finden Sie?« Thomas runzelte die Stirn. »Auch wenn ich Ihren Vater nie sonderlich gemocht habe: Wenn ich ihn von den Toten aufwecken und an die Spitze der Offensive gegen die Clanwelten stellen könnte, würde ich keinen Herzschlag lang zögern. Um ein altes Sprichwort zu vergewaltigen: Wenn das Problem ein Nagel ist, dann ist die Lösung ein Hammer.«
Katrina nickte. »Sicher, aber Politik und die Herrschaft über eine Nation sind keine Probleme, die sich als Nägel beschreiben lassen, oder?«
»Nein, Staatskunst ist, wie der Name schon sagt, mehr Kunst als Handwerk.«
»Ich befinde mich in einer Lage, Thomas, in der ich gezwungen bin, mich ohne hinreichenden Rat mit den Problemen der Staatskunst zu beschäftigen. Mit Victor kann ich nicht reden, denn er haßt mich dafür, daß ich das Vereinigte Commonwealth gespalten habe. Theodore Kuritas Blick ist von Victor vergiftet worden. Sun-Tzu Liao und ich werden uns nie verständigen, erst recht nicht, seit ich seinen Onkel als Berater eingestellt habe.« Sie lächelte ihn hoffnungsvoll an. »Du bist der einzige Mensch, dem ich glaube vertrauen zu können, und der das Wissen besitzt, das ich brauche, um das Richtige zu tun.«
Das Leder des Sofas knirschte, als Thomas sich vorbeugte. »Du ehrst mich, Katrina.«
»Ich stelle nur das Offensichtliche fest, Thomas.«
»Es mag für dich offensichtlich sein, aber ich hätte nie zu glauben gewagt, daß du mir so vertraust.«
Aber jetzt wirst du es, weil ich möchte, daß du genau diese Schlußfolgerung ziehst. »Ich vertraue dir, Thomas, weil wir beide Bedürfnisse haben, die der andere stillen kann.« Sie lehnte sich etwas nach links, auf die Armlehne der Couch, und schlug die Beine übereinander. »Es würde mich nicht überraschen, wenn deine Sherryl Halas in nicht allzuferner Zukunft bekanntgäbe, daß sie dein Kind trägt. Bitte schau nicht so überrascht - ich verlasse mich dabei ganz auf meine Intuition. Du brauchst einen Erben, um Isis' Stelle einzunehmen und Sun-Tzu von deinem Thron fernzuhalten, und die Halas wäre eine angemessene Gefährtin.«
Thomas' dunkles Auge funkelte. »Sie war nicht meine einzige Kandidatin für die Mutter meines Erben.«
»Das denke ich mir.« Katrina lächelte. »Wäre mein Bruder noch Archon-Prinz eines einigen Vereinigten Commonwealth, hätte er mich dir möglicherweise als Gefährtin angeboten, in der Hoffnung, mit einem gemeinsamen Kind unsere
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