BattleTech 39: Heimatwelten
Reiche vereinen zu können.«
»Es wäre selbst jetzt noch eine mächtige Allianz, Katrina.«
»Zugegeben, aber im Augenblick unmöglich, Thomas.« Sie sah ihm in die Augen. »Würden wir uns jetzt vermählen und unsere Reiche vereinen, würden wir in diesem Sternenbund, dessen Gründung ansteht, statt zwei Stimmen nur noch eine haben.« Ihr Lächeln spannte sich. »Aber auch wenn ich dir keinen Erben schenken kann, glaube ich doch, daß ich deinem zukünftigen Erben zumindest das Überleben erleichtern könnte.«
»Wie?«
»Tormano drängt es ständig, seine Bewegung Freies Capella zu stärken. Kai Allard-Liao ist deren neuer Anführer, aber kannst du dir vorstellen, daß er dem Krieg gegen die Clans fernbleibt? Kaum, und in dem dadurch entstehenden Machtvakuum wird Tormano seinen Einfluß ausweiten können. Seine Aktionen können Sun-Tzu Probleme bereiten und ihn verunsichern.«
»Seine Aufmerksamkeit ablenken.«
»In der Tat, fort von deinem Kind. Tatsächlich wäre es mir eine Ehre, die Gräfin hier zu beherbergen, so lange sie will, vor der Geburt ebenso wie danach.«
Thomas' Miene wurde hart, und sein Ton formell. »Sie werden verzeihen, Archon, aber ich habe bereits ein Kind an die Gastfreundschaft Ihrer Familie verloren.«
Wut brandete durch Katrina. Wie kannst du es wagen, mein Angebot für eine Falle zu halten, du entstelltes Zerrbild eines Manns! Sie wollte ihm eine Ohrfeige versetzen, konnte sich aber beherrschen. Um ihre Entrüstung zu überspielen, hob sie die Hand vor den Mund, dann rutschte sie nach vorne und legte eine Hand auf sein Knie. »O Thomas, verzeih mir. Ich habe nicht nachgedacht. Für wie bösartig mußt du mich halten.« Katrina verwandelte ihren Zorn in Entsetzen und verlieh damit ihrer Stimme einen zitternden Unterton. »Ich dachte nur daran, daß es Kali Liaos Assassinen, so schwer es ihr auch fallen muß, sie auf Atreus einzusetzen, noch weit schwerer hätten, hier zuzuschlagen. Bitte, verzeih mir. Ich... ich... ich fühle mich schrecklich.«
Thomas' Linke senkte sich auf ihre Hand und drückte sie gegen sein Knie. »Ich glaube dir, daß du es nicht so gemeint hast, Katrina. Ich glaube es dir wirklich.« Seine Stimme wurde schärfer. »Aber du sollst wissen, daß jede Bedrohung meines Kindes eine Vergeltung der härtesten Form zur Folge haben wird. Ich habe den Krieg gegen deinen Bruder nicht weitergeführt, weil es ein Plan eures Vaters war, den er nur übernommen hat, aber diese Zurückhaltung sollte mir niemand als Schwäche auslegen. Ich lege es nicht darauf an zu kämpfen, aber das bedeutet keineswegs, daß ich nicht kämpfen kann oder werde.«
»Dich zu unterschätzen wäre ein Fehler, den ich nicht im Traum machen würde, Thomas.« Katrina schob sich auf der Couch weiter nach vorne, bis ihre Knie an den Rand der Tischplatte stießen, und richtete sich auf, soweit es ging, denn er hielt ihre Hand immer noch auf seinem Knie fest. »Ich sehe keinen Grund, warum ich eine Geisel von dir verlangen könnte, noch du von mir. Durch die gemeinsame Grenze unserer Nationen geiseln wir einander schon so. Würden wir gegeneinander in den Krieg ziehen, würden andere uns verschlingen, denn die Clans überfielen mein Reich, und Sun-Tzu würde deines angreifen. Und nach unserer Verwüstung würden mein Bruder und Haus Kurita aufteilen, was die Clans übriggelassen hätten.«
Katrina zog ihre Hand aus seinem Griff, als der Druck nachließ. »Unsere einzige Chance, zu gedeihen, zu überleben, ist die Zusammenarbeit. Mit mir als Verbündeten gehst du kein Risiko ein, wenn du Sun-Tzu an die Kandare nimmst. Durch den richtigen Einsatz deines zukünftigen Schwiegersohns können wir meinen Bruder an die Stelle manövrieren, an der wir ihn haben wollen, und Theodore wird tun, was immer seinem Reich den größten Nutzen verspricht.«
Thomas runzelte die Stirn. »Hältst du wirklich so wenig von deinem Bruder?«
Die Frage überraschte Katrina, und es gelang ihr nur unvollkommen, diese Überraschung zu verbergen. »Victor? Es ist weniger so, daß ich nicht viel von ihm halte, Thomas, mehr, daß ich ihn sehr gut kenne. Er betrachtet Sun-Tzu als seinen Feind und gleichzeitig als direkte Bedrohung seines Freundes Kai. Victor ist beinahe zu loyal, und diese Loyalität macht ihn blind. Und wie du selbst vorhin bemerkt hast, ist er mehr Krieger als Politiker. Es ist nicht leicht, ihn zu manipulieren, aber es ist möglich.«
Der Mann mit dem Narbengesicht nickte zögernd. »Ich kann die Logik deiner
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