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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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dem Clan gegenüber Treue beweisen. In dieser Hinsicht gleichen sie Leibeigenen, aber ohne die Ehre, die sich Leibeigene erwerben können. Wenn du oder dein freigeborener Trinärstern sich illoyal erweisen oder zu fliehen versuchen, werdet ihr auf der Stelle gefoltert oder getötet. Es gibt keine Richter oder Urteile. Tod oder Folter sind automatisch und können von jedem Nebelparder vollstreckt werden. Nicht nur von Kriegern, von jedem Nebelparder. Wenn deine Aktionen es rechtfertigen, kannst du von einem einfachen Arbeiter hingerichtet werden, Hengst. Ein unrühmliches Ende, frapos, von einer Freigeburt getötet zu werden, die einen noch geringeren Status hat als du selbst? Ich werde deine Loyalität gewinnen. Bald, ehemaliger Sterncaptain Hengst, wirst du ein Nebelparder werden und unserem Clan voll ergeben sein.«
Hengst wollte Howell ins Gesicht lachen, aber für den Augenblick mußte er dem Mann genau das sagen, was der hören wollte. Er war von seinen Leuten und seinen Mechs getrennt. Seine Intelligenz war zur Zeit seine einzige Waffe.
»Aye, Galaxiscommander.«
»Ausgezeichnet, Freigeburt. Du und dein Freigeburts-Trinärstern werdet euch heute nachmittag auf dem Archivplatz versammeln, um euren Status als Gefangene und die damit verbundenen Bedingungen anzuerkennen.«
Hengst haßte Howells ständige Benutzung des Ausdrucks Freigeburt... Er hatte natürlich recht, aber das änderte nichts daran, daß es Hengst rot sehen ließ.

10
Kriegerviertel, Lutera, Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
21. März 3059
    Sofort nach seinem Gespräch mit Russou Howell wurde Hengst zu Fuß zum Kerkerzentrum gebracht, das nicht weit vom Mons Szabo entfernt lag. Es war ein schwüler Nachmittag, und es drohte jeden Augenblick zu regnen, aber Hengst war so in Gedanken versunken, daß er das kaum wahrnahm. Im Geist ging er die bizarre Unterhaltung noch einmal durch, die er soeben mit dem obersten Heerführer Dianas gehabt hatte. Alles, was Russou Howell in den wenigen Stunden seit dem Abschuß des Landungsschiffs gesagt und getan hatte, konsternierte ihn. Fast alles, bis auf einen Punkt: Der Mann hatte offensichtlich vor, Hengsts Willen zu brechen oder ihm zumindest das Leben zur Hölle zu machen. Aber in seiner Laufbahn als freigeborener Krieger hatte Hengst schon Schlimmeres überstanden, und er würde mit allem fertig werden, was Howell aufbieten konnte.
    Als er jetzt in den großen Aufenthaltsraum trat, in dem seine Leute festgehalten wurden, winkte MechKrieger Croft ihn herüber, um die Nahrungsmittel mit ihm zu teilen, die ihre Kerkermeister ihnen ausgehändigt hatten. Croft war ein seltsamer Vogel, der zuvor eine Bergwerkskolonie Gefangener der Inneren Sphäre auf einem der von den Jadefalken besetzten Planeten beaufsichtigt hatte, zweifellos keine Aufgabe für einen erstklassigen Jadefalken-Krieger, schon gar nicht in der Besatzungszone. Croft war so froh darüber gewesen, diesen Job loszuwerden, daß er Hengst umarmt und mit aller Kraft an sich gedrückt hatte, als er die Nachricht erhielt. Eigentlich verachteten Krieger derlei Gesten, ganz besonders, wenn sie auch noch mit Nachdruck ausgeführt wurden. Aber in manchen Dörfern wuchsen Freigeborene mit einigen Gebräuchen auf, die eine Berührung umfaßten, und selbst der abweisendste Jadefalken-Krieger konnte von Zeit zu Zeit gezwungen sein, derartige Kontakte zu erdulden. Trotzdem war Hengst dem wuchtigen Krieger seitdem aus dem Weg gegangen.
    »Dieses Essen macht nicht viel her«, stellte Croft fest, als Hengst sich dem Tisch näherte, »aber es ist immer noch besser als Landungsschiffsrationen, frapos?« Hengst konnte nicht verstehen, warum der Mann geradezu erfreut schien.
    »Ich bin nicht sonderlich hungrig. Croft. Soll die Tatsache, daß du dieses Essen genießt, bedeuten, daß es dir gefällt, ein Gefangener der Nebelparder zu sein?«
    Croft wurde augenblicklich ernst. »Ich bin Jadefalke und werde es immer bleiben. Ich werde dich nicht herausfordern, Sterncaptain Hengst, weil ich davon ausgehe, daß das ein Scherz war. Es war ein Scherz, frapos?«
»Auf meine Art war es wohl einer.«
Hengst ging weiter und ließ einen erheblich ernsteren Croft zurück. Manchmal, entschied er, war es das, worum es bei der Menschenführung ging: einen Krieger zu beschämen, um ihn wieder zu Verstand zu bringen. Aber konnte er seinen ganzen Trinärstern freigeborener Krieger beschämen, der sich in diesem Augenblick komplett zu amüsieren schien?
    Sterncommander Pegeen, die

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