BattleTech 41: Freigeburt
Ausbildung ausgesiebt und wurden in ihrem späteren Leben Freigeburtsmütter. Und obwohl es schwerfiel, ihren natürlichen Widerwillen zu überwinden, stillten manche von ihnen diese Kinder. Joanna wurde klar, daß Peri, die Geburtsmutter der freigeborenen MechKriegerin Diana, diese gestillt haben mußte, und die Vorstellung ließ eine leichte Übelkeit in ihr aufsteigen.
Als hätte sie Joannas Gedanken gelesen, strich sich die Geschie über die bloße Haut ihres Dekolletes. Joanna schleuderte den Stein mit solcher Wucht aus der rechten in die linke Hand, daß es schmerzte.
»Ihr seid keine Krieger«, brüllte sie. »Nur halbe Krieger - und damit nach meiner Rechnung dasselbe wie Freigeburten. Später werdet ihr eure Chance bekommen, euer wahrgeborenes Erbe zu beanspruchen, wenn ihr in richtigen Tests bestehen könnt. Wollt ihr das bestreiten?«
Die Frau trat einen weiteren Schritt vor. »Allerdings. Ich will das bestreiten, Sterncommander. Ich weiß, wer du bist, und du bist eine alte Frau. Ich kann das Alter in deinem Gesicht sehen, und mir wird übel davon!«
Joanna wollte sich augenblicklich auf ihr Gegenüber stürzen, aber sie wußte, daß damit die Schuld bei ihr gelegen hätte. Nach Jadefalkensitte stellte die Geschie eine offensichtliche Tatsache fest und hatte jedes Recht, das zu sagen, was sie gesagt hatte. Bei vertauschten Rollen hätte Joanna eine greise Ausführung dieser Göre möglicherweise ähnlich behandelt. Der Gedanke dämpfte ihre Wut, und sie zwang sich unter Schwierigkeiten, ihn im Zaum zu halten. Glücklicherweise war sie eine Expertin, was Wut betraf, und obwohl das unlogisch schien, konnte sie deren Aufbrausen und Abflauen kontrollieren. Hengst hatte sie einmal als ilKhanin der Wut bezeichnet.
»Freigeburtsabschaum wie du hat kein Recht, über mich zu urteilen!« schrie Joanna.
Die Frau kam weiter auf sie zu, aber der muskulöse Krieger eilte herbei und hielt sie zurück. Sie wand sich wütend in seinem Griff, bis er ihr etwas ins Ohr flüsterte. Dann gab sie nach. Er ließ sie los, und sie kehrte auf einen Wink von ihm zu den anderen zurück, ohne Joanna auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Der Mann sprach Joanna an. »Wir haben kein Verlangen, gegen dich zu kämpfen, Sterncommander Joanna. Wie Carola bereits sagte, wissen wir, wer du bist, und wir bewundern deinen Sieg über die verhaßte Wolfskhanin Natascha Kerensky. Du bist eine unserer Heldinnen, und wir haben nicht den Wunsch, gegen unsere Helden zu kämpfen, franeg?«
Wie kann er es wagen, höflich zu sein? Wie kann er es wagen, Respekt zu zeigen? Dieses Franeg ist hinterhältig. Es zwingt mich zur Antwort. Gebe ich keine Antwort, bin ich im Nachteil Das gefällt mir nicht. Ich würde ihm lieber ein Messer in den Hals stoßen. »Neg«, murmelte sie widerwillig.
Der Mann nickte. »Wir befinden uns in diesem Arbeitsbereich, weil wir wissen, daß wir, wie du es nennst, noch nicht ausgeformt sind. Wir glauben, etwas lernen zu können, indem wir diese Techs bei der Arbeit an unseren Mechs beobachten. Es wird uns zu besseren Kriegern machen. Wir würden gerne im Arbeitsbereich bleiben, natürlich mit deiner Erlaubnis.«
Dieser Kerl dreht mir den Magen um. Er ist zu gut erzogen. »Wie heißt du, Geschie?«
»Ich bin Schild.«
Als sie in seine kalten Augen starrte, kalte Augen im Gesicht eines Kindes, erkannte sie, daß Schild ein passender Name für ihn war. Unter dem Schild seiner Höflichkeit lauerte ein gefährlicher Gegner.
»Ich nehme an, du bist nicht unter dem Namen Schild aus dem Kanister geschüttet worden, franeg?«
Er schüttelte den Kopf. »Neg. Ich hatte den Namen Shaw, aber ich erhielt zum Beginn meiner Kadettenausbildung den Namen Schild, und ich habe ihn angenommen. Shaw erschien mir kein Name für einen Krieger.«
»Ich bin sicher, daß andere Krieger ihn in Ehren getragen haben, Geschie.«
Ein verärgertes Raunen ging durch die Gruppe, aber es war offensichtlich, daß sie sich Schild in den meisten Fragen unterordneten.
Das Kind mit den kalten Augen könnte eines Tages ein guter Kommandeur werden. Aber dieses ganze Gerede liefert mir keinen Kampf.
Joanna rieb den Stein fest über ihre Handfläche. Sie wußte, hätte sie nachgesehen, hätte sie die Haut rot und abgeschürft vorgefunden.
»Wenn es der Sterncommanderin gefällt, kann sie mich Shaw nennen.«
»Ich brauche dich nichts anderes als Geschieabschaum zu nennen, Freigeburt!«
»Abschaum sicher, wenn eine vorgesetzte Offizierin uns so sehen will, aber
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