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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Streitmacht sich dieser Sitte bedient. Hengst hatte Joanna erklärt, daß der Begriff Hegira aus der terranischen Vorgeschichte stammte, wo er für eine Art Flucht gestanden hatte. Flucht vor dem Feind, nahm sie an.
»Hegira!« spie sie leise aus.
»Nicht das schon wieder«, stöhnte Hengst und wälzte sich davon, bis er ein paar Schritte weiter auf dem Bauch liegenblieb und hinunter ins Tal sah. »Du weißt so gut wie ich, daß es die richtige Entscheidung war.«
Joanna stieß die Stiefelspitze in den Boden und schleuderte Dreck in seine Richtung. Ein paar Klumpen trafen seinen Rücken, aber Hengst rührte sich nicht. Joanna hätte ihn am liebsten verprügelt.
Sie wußte, daß er recht hatte. Aber das würde sie niemals zugeben. Die offizielle Version des Zwischenfalls lautete, daß Marthe Pryde keinen Vorteil darin gesehen hatte, die Jadefalken ein zweites Mal ihre Reihen dezimieren zu lassen. Letztlich war Coventry nur ein unwichtiger Planet an der Waffenstillstandslinie. Und Marthe hatte bereits erreicht, wozu sie bis hierher vorgestoßen war. Die Kommandeure der Inneren Sphäre konnten das nicht wissen, aber ihr einziger Grund für den Angriff auf Coventry hatte darin bestanden, den anderen Clans zu beweisen, daß die Jadefalken ungebeugt waren. Und natürlich, Dutzende ungetesteter Krieger der Feuerprobe zu unterziehen.
Das war ihr gelungen. Die Jadefalken waren wieder stark und zahlreich.
Joanna hatte inzwischen Gerüchte über eine andere Erklärung für Marthe Prydes Bereitschaft gehört, den Kampf zu beenden. Es hieß, ihr hastiger Abzug von Coventry sei notwendig, weil Vlad von den Wölfen sechs Jadefalken-Systeme in der Besatzungszone bedrohte. Vielleicht war Marthe gezwungen gewesen, zwischen der Schande eines Abzugs von Coventry und der Schande zu wählen, die der Verlust sechs harterkämpfter Welten an die Wölfe mit sich gebracht hätte. Das war eine bittere Wahl, und Joanna war sich dessen bewußt.
Ebenso wußte sie, daß Marthe Pryde so ziemlich der letzte Mensch war, der vor einem Kampf davonlief. Die Entscheidung konnte ihr nicht leichtgefallen sein.
Irgendwo muß es einen Spion geben, dachte Joanna. Nur so konnten die Surats aus der Inneren Sphäre von diesen altehrwürdigen Clangebräuchen erfahren haben. Kein Jadefalke würde dem Feind jemals geheime Informationen zukommen lassen. Der Verräter muß aus einem anderen Clan stammen. Vielleicht von den Wölfen.
Wie die meisten Jadefalken haßte Joanna die Wölfe. Aber selbst diese Hunde konnten nicht derart gemeine Verräter sein. Vielleicht war der Verräter jener frühere Wolfskhan Phelan Kell gewesen. Er stammte ohnehin aus der Inneren Sphäre, war eine lausige Freigeburt, die es irgendwie geschafft hatte, im Wolfsclan den Status eines Blutnamensträgers zu erlangen.
Was auch immer die Gründe gewesen waren, Joanna war außer sich vor Wut über die Annahme von Hegira, darüber, daß die Falkengarde die Chance vertan hatte, der Inneren Sphäre Tukayyid heimzuzahlen. Bei jener verzweifelten Schlacht hatte Aidan Pryde sein Leben geopfert und war zur Clan-Legende geworden. Seine Gene waren vorzeitig in den Genfundus aufgenommen worden, weil seine mutigen Taten seiner Einheit, der Falkengarde, soviel Ruhm gebracht hatten. Auf Tukayyid war den Clans auch der fünfzehnjährige Waffenstillstand aufgezwungen worden.
In Joannas Augen war das Hegira eine Beleidigung für das Andenken Aidan Prydes, und der war immerhin ein Kobruder der Khanin gewesen. Joanna war auf Ironhold beider Falknerin gewesen, und sie hatte ihre Kadetten gnadenlos angetrieben. Aidan Pryde war später zum Held von Tukayyid geworden, und Marthe Pryde hatte es inzwischen bis zur Khanin der Jadefalken gebracht. Schon vor all den Jahren hatten sie Geschichte gemacht, aber damals hatte es sich niemand träumen lassen.
Möglicherweise hätte das, was sich hier auf Coventry zugetragen hatte, Joanna nicht überraschen dürfen. Heimtücke und Intrigantentum schienen die Clans wie eine Seuche zu überziehen. War sie nicht vor Monaten gezwungen gewesen, eine Mission als Spionin anzunehmen? Ohne diesen Auftrag, in dessen Verlauf sie eine schändliche Verschwörung unter den Wissenschaftlern aller Clans aufgedeckt hatte, würde sie jetzt wahrscheinlich auf Ironhold sitzen und mit einer Meute Kanisterbabys Händchen halten.
Joanna seufzte ein drittes Mal, und Hengst sah sie fragend an. Jetzt war sie an der Reihe, ihn zu ignorieren. Sie blickte aus verkniffenen Augen über die Bucht. Das grelle

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