BattleTech 42: Feuer und Schwert
Einheiten, auf Position Gruppe Schiltron zurückfallen. Es sind Parder-Mechs im Anmarsch, und wir müssen uns neu gruppieren. Ich wiederhole, zurückfallen auf Position Gruppe Schiltron.«
* * *
Einige Stunden später legten sich die Kämpfe in und um Pahn City. MacLeod gruppierte seine Einheit erfolgreich neu und startete einen frischen Angriff auf den Fabrikenkomplex. Fünfzehn Nebelparder-MechKrieger wurden zu den Kerenskys geschickt, zusammen mit einem Dutzend der MiniaturBattleMechs, die bei den Highlanders nach einer besonders widerlichen Art keltischen Kobolds den Namen Boggart bekommen hatten.
Die Piloten dieser halbgroßen Mechs waren dünn und drahtig. Sie ähnelten mehr den ClanLuft/Raumpiloten als den riesenhaften Elementaren oder MechKriegern. Dunkelblaue geometrische Figuren zogen sich wie kantige Tätowierungen über ihre Arme, Beine und Gesichter. Für die Bergungsmannschaften war offensichtlich, daß zum Lenken der Miniaturmaschinen ein Neuralimplantat notwendig war, dessen subkutane Schaltkreise den Tätowiereffekt hervorriefen.
Als Colonel MacLeod von der Bergung der Boggarts erfuhr, gab er Anweisungen an alle Bergungsteams der Highlanders durch, von nun an so viele der kleinen Kampfmaschinen sicherzustellen, wie irgendwie machbar war. Die Teams von BattleMechs unterstützter Infanteristen, die den Fabrikkomplex von den letzten Widerstandsnestern der Nebelparder säuberten, erhielten entsprechend Order, den Komplex selbst so intakt wie möglich zu belassen. Sämtliche Baupläne, Datenmaterialien oder Steuerprogramme mit Bezug auf die Miniatur-BattleMechs sollten aufgespürt und sichergestellt werden. Schließlich wurden noch drei der Highlander-Landungsschiffe herunterbeordert, um die geborgenen Kampfmaschinen abzuholen.
In MacLeods Stimme lag kein Triumph über seinen Fischzug, als er die Befehle gab. Er reichte das Handmikro zurück an den KommTech und ließ sich schwer gegen die gepanzerte Seitenwand des Highlander-HQ-Mobils fallen. Auf der anderen Seite des schmalen Stahlbetonstreifens, der die Grenze des Pahn-City-Fabrikgeländes markierte, sah er die dunklen Silhouetten eines Bestattungskommandos schwere Bündel zum Waldrand tragen, wo sie beigesetzt werden sollten. Mindestens dreißig der Körper in den Leichensäcken gehörten zu seinen Leuten. Er hatte keine genauen Zahlen darüber, wie viele Nebelparder bei dem Kampf um die Fabriken getötet worden waren.
Von seiner Position außerhalb des Hauptverwaltungsgebäudes der Anlage konnte MacLeod das ständige metallische Knallen und Scheppern aus einer der großen Mechfertigungshallen ein paar Dutzend Meter entfernt hören. Im Gegensatz zu Soldaten ließen sich Mechs reparieren.
MacLeods Bericht an General Winston enthielt die unbeschönigte Mitteilung, daß die Highlanders angesichts der Verluste an Menschen und Maschinen einem erneuten Vorstoß von Parder-BattleMechs standhalten konnten, den Komplex aber würden aufgeben müssen, sollte der Gegner mit einer größeren Streitmacht anrücken.
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Operationsgebiet Tollwütige Füchse
In der Nähe des Falkenhorsts, Östliche Berge, Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
12. März 3060
Sicher zum zehnten Mal, seit er in dem von Felswänden eingerahmten Versteck über der JadefalkenInstallation namens Falkenhorst angekommen war, löste Sergeant Henry Kramer sich von den Okularen des leistungsstarken ›Big Eyes‹Überwachungsfernglases. Die hochmoderne elektronische Einheit kombinierte alle Eigenschaften eines hochauflösenden Fernglases hoher Vergrößerung, Lichtverstärkers, Infrarotsichtgeräts und Holorecorders. Außerdem ließ sich das Gerät mit einem kleinen tragbaren Zielerfassungsgerät koppeln, ähnlich den Zielerfassungssystemen, die in BattleMechs und anderen Kampffahrzeugen benutzt wurden. Natürlich war dieses Gerät nicht so exakt wie die Mechsysteme, und seine Reichweite war deutlich eingeschränkt, aber das Tornister-ZES erweiterte das so schon beachtliche Arsenal der Tollwütigen Füchse um eine weitere Waffe. Unglücklicherweise verursachte das Starren auf den winzigen Videobildschirm nach etwa zehn Minuten eine Ermüdung der Augen. Nach fünfzehn Minuten führte diese Ermüdung zu einem Verschwimmen der Sicht und scharfen, bohrenden Schmerzen hinter den Augen. Die Auswirkungen waren besonders unangenehm, wenn man die Lichtverstärkung oder Thermaloptik benutzte, wie Sergeant Kramer soeben feststellen mußte. Er und seine Teamkameraden waren seit über fünf Stunden
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