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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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waren. Diese Eindringlinge waren Fremde, die in Stellung gingen, um die Jadefalken zu beobachten. Aber um wen konnte es sich handeln? Mitglieder eines anderen Clans? Nein. Kein ClanKrieger hätte sich zu Heimlichtuerei und verdeckter Überwachung herabgelassen. Wenn irgendein Clan-Kommandeur hätte herausbekommen wollen, was die Falken taten, hätte er einen Besitztest erklärt und ein Batchall ausgesprochen.
    Konnten es Mitglieder der Banditenkaste sein? Wieder lautete die Antwort nein. Banditen konnten kaum an Mechs kommen, geschweige denn an Gefechtspanzer mit Tarnfähigkeiten.
    Ein Gefühl eisigen Schreckens durchzuckte Vito, als er die letzte mögliche Erklärung fand. Er hatte Gerüchte über dreckige Spione aus der Inneren Sphäre gehört, die auf dem Weg zu den Heimatwelten herumschlichen und den Weg zu den ClanHeimatwelten ausspionierten. Dieses Ungeziefer konnte sich nicht unbemerkt bis nach Diana vorgearbeitet haben. Und selbst wenn doch, wären sie von der Kriegerkaste gestellt und ausgelöscht worden. Aber die Anwesenheit der kaum sichtbaren Gestalten dort unten im Schatten des Falkenhorstes strafte Vitos Argumentationskette Lügen. Wenn diese Eindringlinge keine Clanner waren, konnten sie nur aus der Inneren Sphäre stammen.
    Er zog eine kleine Holokamera aus dem Rucksack und zeichnete die kaum erkennbaren Eindringlinge auf. Wenn er ihre Anwesenheit meldete, wollte er handfestere Beweise vorlegen können als das Wort eines durchgefallenen Kadetten. Vito haßte es, so von sich zu denken, aber ihm war klar, daß der Rest der Parder-Gesellschaft ihn exakt so sah. Er gab sich keinerlei Illusionen hin, daß diese Entdeckung und die Meldung der Eindringlinge irgend etwas an seinem Status ändern konnte. Sein Handeln war nicht mehr und nicht weniger, als sein Clan von ihm erwartete.
* * *
    Fünf Stunden später erläuterte Vito ebendiesen Gedankengang Elementar-Sterncaptain Tullain. Wie Vito gehörte auch Tullain nicht gerade zur Elite der Parder-Gesellschaft. Der Offizier war einmal ein Elementar-Sterncolonel in vorderster Front gewesen, aber jetzt war er fast vierzig und gehörte längst zum alten Eisen. Als älterer Krieger war er nach der Schlacht um Tukayyid zu Solahma erklärt und zurück nach Diana versetzt worden, wo er den Rest seines Lebens in unbeachteter Nutzlosigkeit absitzen konnte, als bloßer Sterncaptain mit Befehl über andere Solahma-Elementare der Lutera-Garnison.
    Als die Flotte der Inneren Sphäre über Diana erschien, betrachteten die Solahma-Krieger den Angriff mit gemischten Gefühlen. Ihre vorherrschende, selbstverständliche Reaktion war Zorn. Die zweite war ein seltsames Gefühl der Dankbarkeit. Durch den Barbarenangriff auf die Parder-Heimatwelt erhielten diese Krieger, die der übereinstimmenden Meinung ihres Clans zufolge ihre nutzbringende Zeit hinter sich hatten, eine letzte Chance, so zu sterben, wie es sich für einen Krieger geziemte, nämlich im Kampf. Aber zu Tullains Schande hatte Galaxiscommander Russou Howell seinen Stern als Reserve zurückgehalten, die nur zum Einsatz vorgesehen war, falls die MechKrieger, die Lutera verteidigten, Verstärkung brauchten oder die Barbaren die Hauptstadt in der Flankenbewegung von Süden oder Osten attackierten. So kam es, daß die Wissenschaftler des planetologischen Forschungsteams bei ihrer Rückkehr in die Parder-Hauptstadt zuerst auf Tullains Einheit traf.
    Tullain hatte ein kleines Bürogebäude im südöstlichen Viertel der Stadt als Kommandostelle requiriert. Hier präsentierten die Wissenschaftler ihm ihre Informationen.
    Im Gegensatz zu Wissenschaftler Vito war Tullain noch Mitglied der Kriegerkaste und verlangte dadurch untertänigen Respekt von Mitgliedern niederer Kasten. Seine Verachtung für Vito kam deutlich in Körpersprache und Tonfall zum Ausdruck, als er auf die winzigen dreidimensionalen Projektionen starrte, die dessen Holokamera erzeugte.
    »Es scheint also, daß die Surats aus der Inneren Sphäre auch Interesse an den Jadefalken zeigen«, murmelte Tullain. Er mußte die Augen etwas zukneifen, um die Details des Hologramms zu erkennen, das Wissenschaftler Vito ihm gebracht hatte.
    »Zu diesem Schluß bin ich ebenfalls gekommen, Sterncaptain Tullain«, nickte Vito zustimmend. »Die Truppen der Inneren Sphäre scheinen eine Art Sonderkommando zu sein. Sie hatten reichlich Beobachtungsgeräte dabei, aber kaum schwere Mechabwehrwaffen.«
    Tullains Kopf zuckte in einer ärgerlichen Geste auf. Vito war kein Krieger. Er

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