BattleTech 42: Feuer und Schwert
keinen Marschallsrang, und auch sie selbst wurde innerhalb der SBVS nur als General geführt. Außerdem befehligte Winston eine verstärkte Brigade aus drei kompletten Kampfregimentern und einer riesigen Hilfs- und Transportsektion. Byran hingegen hatte nur den direkten Befehl über ihr St.-GeorgsRegiment.
Sharon Byran hatte Winston von Beginn an nicht leiden können, und die Art, wie sie an den Oberbefehl über die Einsatzgruppe gekommen war, hatte etwas entschieden Zweifelhaftes. Als loyale SteinerOffizierin war Byran durch Eid und Ehre gebunden, die Interessen der Lyranischen Allianz und Archon Katrinas zu wahren. Gleichzeitig war sie als Offizierin der neugegründeten SternenbundVerteidigungsstreitkräfte verpflichtet, die rechtmäßigen Befehle der ihr vorgesetzten Offiziere auszuführen, ganz gleich, wie diese auf ihre Positionen gelangt waren.
Vielleicht leide ich auch nur unter Verfolgungswahn, dachte sie. Vielleicht färbt das ganze politische Gerangel bei der Gründung des neuen Sternenbunds und der Einsatzgruppe Schlange auf mich ab. Schließlich hat es bisher nie einen Anlaß gegeben, an Winstons Loyalität zu zweifeln. Sie schüttelte den Kopf und kam zu dem Schluß, daß ihr Verdacht unbegründet war.
Das Blitzgewitter einer Raketensalve holte sie zurück auf das Schlachtfeld. Die Lyranische Garde war bei Anflug auf die ihr zugewiesene Landezone auf schweren Widerstand gestoßen. Eines der Landungsschiffe des Regiments war beim Zielanflug von einem Schwarm Parder-Jäger schwer beschädigt worden. Mit nur notdürftig arbeitenden Schubtriebwerken war das riesige eiförmige Raumschiff der Overlord Klasse schwer aufgeschlagen, und die SteuerbordLandestützen waren eingeknickt. Zum Glück für die Garde hatte das Schiff trotzdem relativ sicher aufsetzen können, und die harte Landung hatte nur den Verlust von zwei leichten Mechs zur Folge gehabt.
Auch beim Rest der Landung und während der ersten Angriffsphasen der Operation schien Byran vom Pech verfolgt. Die Nebelparder hatten durch ihre Luft/ Raumpiloten reichlich Informationen über den Kurs und das wahrscheinliche Ziel der Garde erhalten. Dadurch hatten die Clan-Bodentruppen ihrerseits reichlich Zeit gehabt, eine gestaffelte Verteidigung vorzubereiten. Die letzten schweren und überschweren Kampfkolosse Byrans hatten die Hangars noch nicht verlassen, als bereits ein feindlicher Supernova-Trinärstern am Rand der LZ aufgetaucht war. Ohne ein Wort der Warnung oder eine Herausforderung waren die Parder geradewegs in die Landezone vorgestoßen.
Zu Beginn war der Kampf gegen die gemischten Angreiferkräfte für die Garde gut gelaufen. Es hatte ausreichend Distanz zwischen den Kräften bestanden, um beiden Seiten Zeit zu lassen, Freund und Feind auseinanderzuhalten, bevor sie ein Ziel attakkierten. Aber als die Parder zu der Invasionsstreitmacht der Freien Inneren Sphäre aufschlossen, schrumpfte diese Zeit auf ein Nichts zusammen. Unter gewöhnlichen Umständen hätte die Geschwindigkeit des Kampfes nichts ausgemacht, nicht einmal gegen die Clans. Aber hier auf Diana, im Herzen Clan Nebelparders, arbeitete die zeitraffergleiche Komprimierung der Ereignisse gegen beide Seiten, denn beide traten mit Mechs der Inneren Sphäre an.
Nun war das keine Überraschung. Sie hatten schon auf Defiance gewußt, daß die Parder erbeutete Mechs benutzten, eine Tatsache, die auch durch die Berichte der anderen Kommandeure bestätigt wurde, die hier auf Diana schon in Kämpfe verwickelt worden waren.
Aber keiner der Einsatzgruppenkommandeure hatte die schiere Menge der ursprünglich aus der Inneren Sphäre stammenden Mechs vorausgesehen, mit denen die Parder operierten. Die Streitmacht, die sich zum Angriff auf die Landezone der Garde versammelt hatte, war eine ungleiche Mixtur aus ClanMechs der Garnisonsklasse, Elementaren und scheinbar nagelneuen Modellen der Inneren Sphäre. Byrans Gardisten hatten die Parder zurückgeschlagen und die LZ gesäubert, aber nur unter hohen Kosten für beide Seiten. Das Sankt-Georgs-Regiment hatte einundfünfzig seiner einhundertzwanzig Mechs verloren. Sie waren entweder vernichtet oder zu schwer beschädigt, um den Kampf fortzusetzen.
»Handschuh Eins von Pirscher Eins«, kam krachend eine Meldung über Funk. »Wir zeichnen anrückende Mechs, eine Menge, fünnefundzwanzig oder mehr, plus zahlreiche Elementare. Ich wiederhole, zwo fünnef oder mehr feindliche Mechs, in der Hauptsache schwere und überschwere OmniMechs der Frontklasse,
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