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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Streifschlag am Kopf und der linken Schulter. Hätte sie voll ins Ziel getroffen, wäre sein Helm wie eine reife Melone geplatzt, zusammen mit seinem Kopf. So brachte ihm der Schlag nur tosende Kopfschmerzen und ein verklemmtes Schultergelenk ein.
Der tote Krieger tat noch einen rein reflexartigen Schritt, bevor er endgültig zusammenbrach. Das gewaltige Gewicht des Toten und seiner plötzlich steuerlosen Rüstung fiel über Kramers Beine und hielt ihn am Boden. Während er sich noch bemühte freizukommen, hörte er eine weitere Raketensalve aus den Rohren schießen. Dann wurden noch zwei Raketen auf die Reise geschickt, und danach gleich wieder zwei. Vier laute Explosionen peinigten seine Trommelfelle trotz der Lärmfilter seines Anzugs. Explosivsprengköpfe, deren Detonation Felssplitter und glühende Metallfragmente über den Hang schleuderten. Als Antwort ertönte ein seltsames Wummern und Kramers Infrarotsicht schaltete sich überlastet ab.
Fluchend hievte er den gepanzerten Leichnam von seinen Beinen, während die Optik automatisch auf Normalsicht umschaltete. Als er sich auf die Knie aufrichtete, sah er am Westende des Engpasses Flammen wüten. Im Licht des petrochemischen Infernos konnte er nicht weniger als vier Elementare mit den Kompositstahlarmen auf ihre Panzer schlagen sehen, in einem zum Scheitern verurteilten Versuch, das Brandgel zu löschen, das sie bei lebendigem Leib röstete. Eine Gestalt von normaler Größe stolperte auf ihn zu, nur ein schwarzer Schattenriß vor dem gelborangeroten Feuerschein der Flammen.
»Los, Sarge, wir müssen weg. Sofort!« brüllte Daltezze über Funk.
»Was ist mit...«
»Santone hat’s erwischt, genau wie Mitts«, bellte Daltezze und riß Kramer hoch. »Und uns wird’s auch nicht anders gehen, wenn wir nicht machen, daß wir hier wegkommen. Ich bin sicher, die Kröten haben Freunde. Und denen wird nicht gefallen, was wir mit ihren Kumpels angestellt haben.«
»In Ordnung«, seufzte Kramer und nickte. Dann seufzte er noch einmal, während er in den tanzenden Schatten des Feuers nach seinem Gaussgewehr griff. »Hauen wir hier ab.«
»Gut. Wohin?«
»Westen«, antwortete Kramer mit trauriger Stimme, während er den Hohlweg hinabblickte, wo seine Männer noch so lagen, wie sie gestorben waren. Sie hatten keine Zeit, sie zu bestatten und konnten sich auch nicht mit ihren Leichen belasten. »Nach Westen. Wir müssen die bösen Buben vom Rest des Teams fortlocken.«
»Hn-hnh«, grunzte Daltezze und verschwand in der Dunkelheit, der Kompaßanzeige folgend, die in das Sichtfeld seines Krötenanzugs projiziert wurde.
Kramer warf einen letzten Blick auf den Bergpaß, in dem die Hälfte seines Trupps gefallen war. Leise versprach er den Privates Mitts und Santone, daß er zurückkommen und sie nach Hause holen würde. Dann wandte er den noch immer lodernden Flammen ohne ein weiteres Wort den Rücken zu und folgte Daltezze in die Nacht.

22
    Operationsgebiet Lyranische Garde Nahe Bagera, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
12. März 3060
    Qualm trieb über das Schlachtfeld und verdeckte zumindest teilweise die häßlichen grauen Bauten und engen Straßen des Nordviertels der NebelparderStadt Bagera. General Sharon Byran starrte wütend auf den Sichtschirm ihrer nachgerüsteten Banshee. Bei maximaler Vergrößerung konnte sie gerade noch die schwarzen Rechtecke der Fenster erkennen. Hier und da zeichneten die leistungsstarken Sensoren ihres fünfundneunzig Tonnen schweren Mechs die leuchtenden Hitzespuren noch aktiver Kampfkolosse. Viele dieser Spuren stammten von ihrem Gegner, den Nebelpardern.
    Byrans 11. Lyranische Garde war eingeteilt worden, das Parder-Ausbildungslager bei Bagera anzugreifen und zu erobern. Insgeheim war Byran überzeugt, daß Ariana Winston der einzigen katrinafreundlichen Einheit der Einsatzgruppe bewußt die härteste Nuß der Parder-Heimatwelt überlassen hatte. Sie wußte zwar, daß sich die Leichte Eridani-Reiterei offiziell in einem Kontrakt mit der Lyranischen Allianz befand, aber Winstons offenkundige Sympathien für Morgan Hasek-Davion hatten Byran das unangenehme Gefühl vermittelt, die Generalin könnte die Seiten gewechselt haben.
    Außerdem hatte Morgan Winston zu seiner Stellvertreterin ernannt, obwohl Byran eigentlich die ranghöhere Offizierin war. Sie mußte jedoch eingestehen, daß dies ein ziemlich pedantischer Einwand war. Die Leichte Eridani-Reiterei kannte als angeblich den ›Grundsätzen des ersten Sternenbunds‹ verhaftet

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