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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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automatisch aus dem Himmel, war aber machtlos gegen den basketballgroßen Klumpen aus Nickel und Eisen, der in den Torso des Loki schlug, und auch die Megajoule gebündelter Lichtenergie, unter deren Liebkosung die Panzerung des linken Beins sich verflüssigte, konnte sie nicht aufhalten. Der zweite Laserstrahl bohrte sich in den Riß, der in der rechten Torsohälfte des Omnis klaffte. Eine Flammenzunge schlug aus dem Rücken des Parder-Mechs und verstreute Schrapnell sowie zwei große Panzerklappen über das Schlachtfeld.
Der Lasertreffer muß seine Munition gezündet haben, stellte Byran mit grimmiger Genugtuung fest und grinste, als der Nebelparder-Pilot sich mit dem Schleudersitz aus seiner besiegten Maschine rettete. Ich wette, er ist froh, daß sein Loki mit CASE ausgestattet war. Nur die zellularen CASE-Munitionslager hatten verhindert, daß der Clan-Pilot zerrissen wurde, als Byrans Laser die im rechten Torso eingelagerte Munition zur Explosion gebracht hatte.
Aber sie hatte wenig Gelegenheit, sich über ihren Abschuß zu freuen. Eine Salve von Raketen schlug in Seite und Beine der Banshee ein und kündigte einen weiteren Gegner an. Als sie sich der neuen Bedrohung stellte, riß ein AK-Feuerstoß die ohnehin schon verwüstete Panzerung über der linken Brustpartie des überschweren Mechs ganz auf. Als sie die Gewalt über ihren schwankenden Kampfkoloß zurückgewonnen hatte, ließ der Anblick auf dem Sichtschirm ihr Blut gefrieren.
Dort vor ihr erhob sich die seltsam elegante, vogelähnliche Gestalt eines Kampfdämon, jenes unglaublich zähen Mechs, den die Nebelparder zum erstenmal gegen die Verteidiger Luthiens ins Feld geführt hatten.
Der Clan-Pilot brachte die Arme seiner Maschine hoch und schien direkt auf ihr Cockpit zu zielen. Ungerührt hob Byran ebenfalls die Mecharme. Beide Krieger feuerten im exakt selben Augenblick.
Für einen Sekundenbruchteil bestand General Sharon Byrans Welt nur aus Hitze und einem die Augäpfel versengendem Licht. Dann lag sie flach auf dem Rücken, in die Falten ihres Rettungsfallschirms gehüllt, und spürte einen dumpfen Schmerz im linken Arm. Sie versuchte, den Kopf zu heben, um sich den verletzten Körperteil anzusehen, aber es schien unmöglich. Der Fallschirm hatte sich nicht nur um ihren Körper, sondern auch um den Schleudersitz gewickelt. Sie war so sicher gefesselt, als hätte sie jemand bewußt festgeschnürt. Mit der Abgehobenheit des Schockzustands stellte sie fest, daß ihr Arm gebrochen war - wahrscheinlich mehrfach - und in ein paar Stunden höllisch schmerzen würde. Aus dem Augenwinkel konnte sie die qualmenden Trümmer ihrer Banshee sehen, die wie ein Standbild erstarrt auf dem Schlachtfeld stand. Der Angriff des Kampfdämon mußte die Munitionslager des überschweren Mechs getroffen und die Rettungsautomatik ausgelöst haben.
Sie stemmte sich mit ganzer Kraft gegen das Spinnennetz aus Nylonfasern, das sie fesselte, und hangelte nach dem Fahrtenmesser an ihrem rechten Unterschenkel. Nur mit Schwierigkeiten und unter so großen Schmerzen, daß sie befürchtete, in Ohnmacht zu fallen, noch bevor ihre Finger das graue Heft des Messers berührten, gelang es ihr schließlich, die Klinge aus der Plastikscheide zu ziehen.
Als sie an den nächsten erreichbaren Fallschirmseilen säbelte, hörte Byran plötzlich ein hohes, kreischendes Heulen, scheinbar unmittelbar neben sich. Von Schreckensvisionen eines BattleMechs angetrieben, der sie unter seinen gepanzerten Füßen zerquetschte, hackte Byran verzweifelt auf die zähen Nylonkordeln ein. Das Messer prallte gegen die metallene Armstütze des Schleudersitzes und glitt ihr aus der Hand.
Dann tauchte ein Kopf in ihrem Gesichtsfeld auf, ein Kopf mit dem schweren Schutzhelm eines lyranischen Panzerfahrers. Die Panik, die sie so jäh erfaßt und in ihren Klauen geschüttelt hatte, verschwand so schnell wie sie gekommen war und ließ Byran kraftlos und vom Adrenalinschock ausgelaugt zurück. Das Heulen, das sie gehört hatte, war nicht das Aktivatorgeräusch eines näherkommenden Mechs gewesen, sondern das Kreischen der Hubpropeller eines Schwebepanzers.
»Marschallin«, brüllte der Mann. »Ganz ruhig. Ich hole Sie raus.« Ohne ein weiteres Wort zertrennte der Mann die verwickelten Stoffbahnen und hob seine verletzte Kommandeurin vorsichtig auf die Beine. Als sie aus den Fesseln befreit war, stellte Byran mit Erleichterung fest, daß ihr Arm zwar definitiv gebrochen war, es sich jedoch um eine einzelne, saubere

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