BattleTech 43: Der Kriegerprinz
Sphäre hat ständig versucht zu beweisen, daß wir ihr nicht überlegen sind, aber jetzt schüttelt sie jeden Rest von Zivilisation ab. Das zeigt nicht unseren Fehler auf, Krieg gegen sie zu führen, sondern den, diesen Krieg nicht so entschlossen und schnell geführt zu haben wie wir konnten, um diese neue Geißel der Menschheit zu vernichten.
Khan Asa Taney schürzte die Lippen, dann senkte er den Blick. »Was schlagt Ihr vor, ilKhan?«
»Ich schlage vor, daß wir augenblicklich eine Streit- macht zusammenziehen, die den Sternenbund von Diana vertreibt, und anschließend den Sturm auf die Innere Sphäre wiederaufzunehmen.«
Als die anderen Khane in Jubel ausbrachen, sprang Vlad über den Tisch und rannte in den freien Raum zwischen den Rängen der Tribüne und dem Podium des ilKhans. Er winkte mit beiden Armen um Ruhe, und der Jubel erstickte. Als wieder Ruhe eingekehrt war, stemmte er die Hände in die Hüften und schüt- telte langsam den Kopf.
»Ihr dürft euch vom Irrsinn des ilKhans nicht auch noch anstecken lassen.« Vlad sah höhnisch zu Lincoln Osis hinüber. »Eine Einsatzgruppe würde viel zu spät eintreffen, um irgend etwas gegen die auf Diana wütenden Sternenbund-Truppen auszurichten, selbst wenn wir sie aus den Heimatwelt-Garnisonen zusam- menziehen. Denkt nach, meine Khane, benutzt euren eigenen Verstand, statt euch wie Nebelparder zu be- nehmen. Wenn ihr diesen Langstreckenangriff erfolg- reich durchgeführt und das Glück gehabt hättet, mit den Verstärkungen rechtzeitig einzutreffen, um den Sieg zu garantieren, würdet ihr dann so fern der Hei- mat bleiben? Ihre Nachschublinien sind weit überdehnt. Diana ist kein Planet, den sie leicht verteidigen können, und wir halten weit mehr Systeme in der Inneren Sphäre, gegen die sie losschlagen könnten. Sie werden nicht auf Diana bleiben.« Er preßte vor der Brust die Handflächen aufeinander. »Sie werden hier- her kommen.«
Ian Hawker, der blondschöpfige Khan der Diamant- haie, nahm den Helm mit der charakteristischen Rückenflosse ab. »Unmöglich! Das würden sie nicht wagen!«
»Nicht?« Vlad sah zu Marthe Pryde hoch. »Du hast diesen Victor Steiner-Davion getroffen. Würde er es wagen?«
Marthes Lachen war leise und bösartig. »Ob Victor Steiner-Davion es wagen würde, hierher zu kommen? Er ist schon unterwegs, dessen bin ich mir sicher. Auf Coventry haben er und der Präzentor Martialum Com- Stars genug über uns und unsere Kultur gewußt, um uns zu schaden. Der ilKhan hat uns daran erinnert, wie genau sie unser Wesen kennen und wie sie dieses Wis- sen gegen uns einsetzen.«
Ian Hawker verzog ungeduldig das Gesicht. »Was soll das Gefasel, Marthe Pryde?«
»Man sollte meinen, es wäre offensichtlich klar genug, daß selbst du es verstehst, Khan Ian Hawker. Unsere Sitten isolieren uns von den Schrecken des Krieges. Wenn meine Einheit weggeboten wird, habe ich nicht zu befürchten, daß ich in einer bestimmten Schlacht gezwungen sein werde einzugreifen. Und selbst wenn ich sterbe, weiß ich, daß mein genetisches Erbe mich überleben wird. Wir haben uns eine künst- liche Umgebung geschaffen, außerhalb derer der Krieg uns nicht berühren kann. Das wissen die Fürsten des Sternenbunds, und ihre Maßnahmen auf Diana waren bewußt darauf ausgerichtet, uns wissen zu lassen, daß wir diese Sicherheit verloren haben.«
Asa Taney wirkte entsetzt. »Er kann nicht vorhaben, hier auf Strana Metschty dasselbe anzurichten wie auf Diana.«
Vlad Ward lachte. »Beruhige dich, Gletscherteufel. Es gibt hier Krieger, die dich beschützen werden.«
»Ich brauche deinen Schutz nicht, Wolf.«
»Dann wirst du kämpfen, wenn er kommt?« Vlad schüttelte langsam den Kopf. »Dein Blut gerät in Wal- lung? Dann erinnere dich, bevor du dich zu etwas ver- pflichtest, das dein Tod wäre, daß nicht Victor Steiner- Davion Diana verwüstet hat. Er hat Untergebene geschickt, es zu tun. Er hat seine Unterlinge ausge- schickt, uns eine Botschaft zu überbringen. Wenn er hierher kommt, wird er uns etwas anderes zu sagen haben. Auf Diana haben sie uns auf ihre Weise besiegt. Wenn sie hierher kommen, werden sie, wie Khanin Marthe Pryde es angekündigt hat, unsere eigenen Sit- ten dazu benutzen, uns zu besiegen. Und das wird ihr Fehler sein.« Langsam machte sich ein Grinsen auf Vlads Zügen breit. »Wir kamen auf ihren Planeten Tu- kayyid, und viele von uns sind dort besiegt worden. Jetzt kommen sie auf unsere Welt, und hier werden sie die Niederlage kosten.« Seine Stimme
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