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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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linken Fuß herum. Er hakte den rechten Fuß hin- ter ihr rechtes Bein, um sie zu Boden zu werfen, aber ebensogut hätte er versuchen können, einem Battle- Mech ein Bein zu stellen.
    Stahlharte Hände packten ihn im Nacken und schleuderten ihn fort. Er wirbelte und rollte, rutschte über den Boden bis vor Hohiro Kuritas Füße. Dort blieb Victor einen Augenblick lang sitzen, dann schüt- telte er den Kopf. »Wenn das die Art von Feier ist, die ihr Knaben euch für meinen dreißigsten Geburtstag ausgedacht habt, dann verzichte ich bei meinem vier- zigsten auf eure Gesellschaft.«
    Hohiro half ihm auf. »Kai und ich haben uns ent- schieden, das hier zu organisieren, damit du eine Chance bekommst, den vierzigsten Geburtstag zu er- leben. Und jetzt konzentriere dich.«
    Bei solchen Freunden ...
Victor ballte und hob die Fäuste. Tiaret richtete sich auf und tat es ihm gleich. Sie zog die Rechte bis an die Schulter zurück, dann winkte sie Victor mit der Linken näher. »Komm, Prinz Victor, ich zeige dir, warum so viele Krieger in deinem Alter ausgemustert werden.«
Victor stöhnte. »Bin schon unterwegs.« Nur in Turn- schuhen, Shorts und einem weiten, ärmellosen Trikot- hemd fühlte er sich ihr gegenüber so gut wie nackt. Im Innern eines BattleMechs gegen die Clans zu kämpfen ist entschieden weniger schmerzhaft als das hier. Er hielt knapp außerhalb ihrer Reichweite an, erinnerte sich an Hohiros Kommentar und nahm sich eine Sekunde Zeit, seine Gedanken zu sammeln.
Genau in diesem Augenblick schlug Tiaret zu.
Victor riß den Kopf nach links, als er ihren Hieb kommen sah. Im selben Sekundenbruchteil bemerkte er ihre rechte Faust, die in einem weiten Bogen heran- schoß. Ohne nachzudenken drehte er nach links und stieß die eigene Rechte nach vorne. Der Schlag fing das Handgelenk der Elementarin ab und lenkte den Schwinger gerade weit genug beiseite. Dadurch, daß er sich in ihre Arme hineindrehte, brachte er seinen Kopf ganz in Sicherheit.
Für diese Drehung wirbelte er auf dem rechten Ab- satz, und er stieß den linken Fuß nach hinten, so daß er Tiaret in die Magengrube fuhr. Es war ein Gefühl, als hätte er gegen eine Ferrofibritpanzerung getreten, aber zumindest keuchte seine Gegnerin auf. Sie drehte sich weg, riß den Arm aus seinem Griff. Einen Moment lang freute Victor sich, daß er sie erwischt hatte. Dann wurde ihm klar, daß er sie weder sehen konnte, noch gehört hatte, wie sie zu Boden ging.
Ihr linkes Bein säbelte ihm in Knöchelhöhe die Beine weg. Victor stürzte zu Boden. Er fing sich mit beiden Armen ab, bevor er aber wieder aufspringen konnte, packte sie ihn an der Taille und drehte ihn auf den Rücken. Sie ließ sich auf ihn fallen und grinste, während sie seine Handgelenke auf den Boden preßte. »Nicht schlecht, Prinz Victor, aber auch nicht beson- ders gut.« Ein Schweißtropfen hing kurz an ihrer Nasenspitze, dann fiel er auf seine Stirn.
Victor verzog das Gesicht. »Ich hätte dich selbst mit einer Pentaglyzerinladung nicht umwerfen können, oder?«
Sie schüttelte den Kopf, und ein Schauer von Schweißtropfen regnete auf ihn herab. »Und bei mei- nem Genvater könnte dir nicht einmal eine Atom- bombe helfen.« Tiaret lehnte sich zurück. Dann stand sie auf und zog Victor mit hoch. »Bitte vergiß das nicht.«
Victor nickte. Die Sanftheit ihrer letzten Bemerkung überraschte ihn. Tiaret Nevversan hatte einen Strahl Elementare in die Kanalisation Luteras geführt, zusam- men mit einer ganzen Geschko kaum zehn Jahre alter Kinder - fast fünfzig Stück. Die Clanner hatten be- fürchtet, die Kinder würden im Bestreben des Sternen- bunds, alles auszulöschen, was Nebelparder hieß, um- gebracht werden, und hatten sich geweigert zu kapitulieren, bis sie vom Kommandeur der Sternen- bund-Kräfte die Zusicherung erhalten hatten, daß es dazu nicht kommen würde.
Gegen den Rat der Einsatzgruppenführung hatte Victor sich mit Tiaret getroffen und ihr die Sicherheit der Kinder garantiert. Als die Geschko aus der Kanali- sation zurück ans Tageslicht gekommen war, hatten die Elementare festgestellt, daß fünf der Kinder fehl- ten. Victor hatte sofort eine Suchaktion organisiert und sich zusammen mit ihr in die Unterwelt der Parder- hauptstadt begeben. Als sie die fünf endlich entdeck- ten, hatten sie sich in einem Versteck verkrochen, des- sen Eingang für Tiaret zu eng war. Also war Victor hindurchgekrochen und hatte die Kinder herausgeholt. Wieder auf der Oberfläche hatte sie sich ihm ergeben.

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