BattleTech 43: Der Kriegerprinz
verlor. Die grellroten Lichtbahnen schnitten in die rechten Mechglieder des Waldwolf, während der dritte in die offene rechte Seite stieß. Er zerschmolz einen Teil des Stützskeletts, und die Hitzewelle, die durch das Cockpit schlug, machte Vlad klar, daß der Reaktor Abschirmung verloren hatte. Die Autokanone der Sturmkrähe feuerte eine wei- tere Doppelsalve. Die erste kostete den linken Mech- arm nahezu die komplette Panzerung. Die zweite fraß sich in die Panzerung über der Mitte des Mechtorsos, brach durch und verursachte internen Schaden. Der Waldwolf erzitterte und stolperte, dann kippte er plötz- lich weg.
Gyroskoptreffer! Der OmniMech krachte auf den rech- ten Arm und kippte auf die Frontseite. Vlads Körper wurde in die Sicherheitsgurte geworfen, und Funken flogen durch die Kanzel. Panik stieg in ihm auf, als er die Sturmkrähe über dem Erdwall aufragen sah, den der Kopf des Waldwolf bei dem Sturz aufgeworfen hatte. Ein Schuß ins Cockpit, und ich bin tot.
Er hörte das Singen der Autokanone und fühlte, wie die Granaten durch die Panzerung über dem Rückgrat seines Mechs schnitten wie das Blatt einer Kreissäge. Das Knirschen kam von einem Punkt hinter der Kan- zel, und die Anzeigen meldeten ernste Schäden an der Skelettstruktur des Waldwolf. Er stählte sich für eine zweite Salve, aber als keine kam, sah er seine Chance und versuchte, den Mech aufzurichten. Der beschä- digte Kreiselstabilisator machte ihm einen Strich durch die Rechnung, und der Waldwolf stürzte krachend zu- rück auf die rechte Seite.
»Ich werde nicht hier im Schlamm verenden!« Vlad bäumte sich an der Steuerkonsole auf und zwang den Omni beinahe allein durch Willenskraft hinauf. Ein Regen von Erdklumpen stürzte vom Kanzeldach, als der Mech hochkam, und Vlad sah die zerbeulte und qualmende Sturmkrähe unmittelbar vor sich. Die ein- zige verbliebene Waffe seines Gegners, die Auto- kanone, schwenkte herum, und Vlad brachte seine Waffen gleichzeitig zum Tragen.
Der schwere Laser im linken Arm des Waldwolf schmolz Panzerung vom rechten Bein des Lancier- Mechs, während der mittelschwere Laser den Panzer- schutz über der Rumpfmitte reduzierte. Der schwere Laser im rechten Arm schoß daneben, und seine Ener- giebahn zuckte vorbei, wo ursprünglich die rechte Seite der Sturmkrähe gewesen war. Der rote Lichtspeer des mittelschweren Lasers aber kostete das rechte Bein des feindlichen Mechs noch mehr Panzerung.
Die Doppelsalve der Autokanone schlug mit genug Wucht in die Mittellinie des Waldwolf, um das Cockpit nach oben zu werfen. Die Granaten aus angereicher- tem Uran zerfetzten die letzten Überreste der Front- panzerung, dann rissen sie die letzten internen Ver- strebungen auseinander. Vlad hörte das gepeinigte Kreischen gefolterten Metalls hinter der Kanzel, dann wurden alle Instrumente dunkel. Durch das Kanzel- dach sah er den Himmel, dann den Boden, wieder den Himmel. Seine Augen bestätigten ihm, was ihm sein Magen bereits signalisiert hatte: Die Kanzel war vom Rumpf gerissen worden und wirbelte durch die Luft.
Panzer brach, und das Kanzeldach explodierte, als der abgerissene Mechkopf auf den Boden schlug. Der brutale Aufprall trieb Vlad tief in die Polster der Pilo- tenliege. Er schlug gegen eine der Armlehnen und ver- stauchte sich eine Rippe, als das Cockpit wegrollte, dann hüpfte es noch ein paarmal und blieb in einer grasbedeckten Senke auf der Seite liegen.
Vlad schlug auf das Gurtschloß und warf sich durch das Loch im Kanzeldach. Er hastete fort von der ge- panzerten Metallkapsel, die ihn vor Schlimmerem be- schützt hatte, und kämpfte sich einen niedrigen Hang hinauf. Er riß den Neurohelm vom Kopf und schleu- derte ihn beiseite, dann ließ er sich auf den Bauch fal- len, um den Kampf zu beobachten. Er zitterte im kal- ten Gras, eine Reaktion, die von dem Anblick noch verstärkt wurde, der sich ihm auf dem Schlachtfeld bot.
Einer der Brandschatzer hämmerte auf eine Galeere ein, die schon den rechten Arm und den halben Torso auf derselben Seite verloren hatte, und deren linker Arm nur noch an einem dünnen Myomerstrang hing. Dichter Qualm stieg aus der offenen rechten Flanke des ClanMechs auf und signalisierte einen Reaktor- schaden. Der Brandschatzer hatte beträchtliche Panze- rungsschäden, aber Vlad konnte keinen Durchbruch entdecken.
Die beiden Gaussgeschütze des Lancier-Mechs zer- schmetterten mit ihren Projektilen die Panzerung über dem linken Mechbein der Galeere, dann zerfetzten sie die
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