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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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und stolz auf seine Einheit. Heute hatten sie einen Sieg errungen, aber Ambergrists Probleme ließen sich nicht an einem Tag lösen, vermutlich nicht einmal in einem Monat. Es würde weitere Kämpfe geben. Vormärsche, Rückzüge und nur allzu wahrscheinlich brutale Feldschlachten, in denen die Lanciers einen Sieg erringen oder eine schwere Niederlage erleiden würden. Krieger und Maschinen würden fallen, zerstört, gefangen, manchmal gegen Lösegeld ausgetauscht werden. Das war die Natur des Krieges. Und das war seine Arbeit. Mehr nicht.

37
Palastanlage, Tian-tan, St. Ives Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt
     
27. September 3062
    Mit einer Höhe von dreißig Stockwerken ragte das Landungsschiff der Festungsklasse Xiang-ya Lei hoch über das Präsidentenpalais von St. Ives auf. Der gewaltige Rumpf beanspruchte über die Hälfte des Freiraums der Palastanlagen. Die Bäume und Sträucher der Gärten waren unter den Landestützen zermalmt worden, der Boden unter den riesigen Triebwerken fast zu Glas zerschmolzen. Auf drei Seiten des Rumpfes prangte sechs Stockwerke hoch das Pferdekopfwappen des St. Ives-Paktes. Die Xiang-ya Lei war das Landungsschiff der Präsidentin.
    Ihr Fluchtschiff.
Candace Liao stand am Fuß der Hauptrampe im Schatten, als die letzten Palastangestellten und Wachen mit ihren Familien ins Innere des titanischen Schiffes marschierten. Sie trugen alles, was sie an Besitz von St. Ives mitnehmen durften. In Candaces grauen Augen stand Sorge, aber keine Niedergeschlagenheit. Sie schenkte hier und da ein aufmunterndes Nicken oder ein Wort, während sie die letzten Gruppen militärischer Kommandeure und Berater nach ihrem Sohn absuchte. Kai kommt nicht. Sie wußte, fühlte es an der Last, die auf ihre Schultern drückte, noch bevor sie Caroline Seng sah.
»Er weigert sich, sein Regiment zu verlassen«, stellte Seng fest, noch bevor die Herzogin fragen konnte. »Er hatte schon seinen eigenen Fluchtplan ausgearbeitet. Wenn es die 1. St.-Ives-Lanciers nicht zum Raumhafen schaffen, hat Kai mit Kuan Yin verabredet, daß eine andere Landungsschiffflotte sie im Norden in den Bergen abholt.« Sie deutete Candaces Stille als Besorgnis und setzte hinzu: »Er wird es schaffen.«
Aber Candace schwieg nicht aus Angst um ihren Sohn, sondern um sich einen Augenblick der Meditation zu gönnen. Die Kampfgeräusche waren leise, drangen aber trotzdem vom Ostrand Tian-tans bis hierher, wo zwei Regimenter eine letzte Nachhutaktion ausfochten. Im Westen sah sie die Triebwerksflammen dreier weiterer Landungsschiffe, die ins All stiegen, um sich mit der Sprungschiffflottille zu treffen, die am Nadirsprungpunkt wartete. Noch während sie hinüberschaute, startete ein viertes Schiff, ein am hellen Mittagshimmel von St. Ives nur schwach leuchtender Stern, der langsam immer höher stieg.
Es mußte so kommen, entschied Candace. Kampf bis zur letzten Minute. Eine dramatische Flucht. Indem er St. Ives angreift, zwingt Sun-Tzu mir die Entscheidung auf, die ich nach dem Schwarzen Lenz nicht treffen konnte. Caroline Seng hatte das Problem sechs Monate zuvor deutlich gemacht. Sie hatten die Wahl zwischen völliger Kapitulation oder der Aufgabe des größten Teils ihres Reiches, um die St.Ives-Front aufrechtzuerhalten. Jetzt gestatte ich statt dessen St. Ives zu fallen und rette dadurch die Hälfte meiner Nation. Wir sind geschlagen, aber nicht besiegt. Und so lange wir den Kampf nicht aufgeben, besteht Hoffnung. Die capellanische Lösung: Weiterkämpfen, so gut es geht, bis wir den Weg zurückfinden. Für die Konföderation, die der 4. Nachfolgekrieg halbiert hat, hat es funktioniert. Es wird auch für den Pakt funktionieren.
Caroline Seng brauchte sie das nicht zu erläutern. Die Paktoberste verstand es bereits.
»Wir sollten an Bord gehen«, stellte die Herzogin einfach nur fest. »Je eher wir abheben, desto eher kehrt auf St. Ives wieder Frieden ein, selbst wenn es der Frieden der Konföderation ist.« Sie blickte zurück zu ihrem Palais und konnte nicht verhindern, daß ein Gefühl der Wehmut ihre Augen feucht werden ließ.
»Es ist nur eine Welt, Candace«, bemerkte Seng leise, der die widerstreitenden Gefühle ihrer Herrscherin und Freundin nicht verborgen geblieben waren. »Es ist nicht der Pakt.«
Candace richtete sich zu voller Größe auf, schob das Kinn vor und antwortete ihr mit fester, überzeugter Stimme. »Es ist unsere Heimat. Und wir werden zurückkehren.« Sie seufzte tief. »Aber es wird dauern. Ich erlebe es

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