Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
Stakkatoeffekt überdimensionaler Schrotflintenmunition, schälten die Panzerung weg und schüttelten den Krieger im Innern der Kanzel ohne Zweifel gehörig durch. Doles verzog mitfühlend das Gesicht, denn er wußte, welche Tortur der Taurier gerade durchmachte, der von dem Bombardement zwischen Gurten und Pilotenliege hin und hergeschleudert wurde.
Eine zu harte Tortur, wie es schien. Das Taktikprogramm des Imperator -Bordcomputers registrierte keine Bresche in der Panzerung, und Doles sah auch auf dem Sichtschirm nichts, was darauf hingedeutet hätte. Trotzdem kippte die Speerschleuder nach hinten weg. Warner Doles beneidete ihren Piloten nicht um die Kopfschmerzen, die ihn erwarteten, wenn er wieder zu sich kam.
Der Marodeur rückte ungerührt weiter auf kurze Distanz vor und tauschte diesmal eine der PPKs gegen seine mittelschweren Laser ein. Doles drehte seinen überschweren Mech nach links, um das beschädigte Bein zu schützen. Die Autokanone des Veliten erwischte es trotzdem und schälte die letzten Panzerreste davon, während die PPK sich in die noch unbeschädigten Panzerschichten auf dem rechten Bein des Imperator stürzte.
Ein Verzweiflungsangriff, schätzte Doles die Aktion seines Gegners ein. Entweder das, oder er weiß, daß weitere Verstärkung unterwegs ist. »Rückzug vorbereiten«, gab er über die allgemeine Befehlsfrequenz an sein Bataillon durch. »Feuer auf die verwundbarsten Ziele konzentrieren.« Da sein Mech die langsamste Maschine der Einheit war, mußte er den Rückzug früher einleiten als seine Leute. Aber vorher wollte er noch einen ›Abschuß‹ auf seinem Konto verbuchen. Der taurische Mechpilot war entweder unfähig zu erkennen, wann er unterlegen war, oder er weigerte sich, es einzugestehen. Der Imperator konnte länger als dessen Marodeur volle Breitseiten abfeuern, besaß eine um die Hälfte stärkere Panzerung und war zudem zu noch etwas in der Lage, was dem älteren Mech unmöglich war.
Er konnte springen.
Doles leitete superheißes Plasma aus dem Fusionsreaktor in die Reaktionskammern der Sprungdüsen und lenkte den Imperator in einem neunzig Meter weiten Drehflug in den Rücken des Marodeur. Der Peripherie-MechKrieger erkannte seinen Fehler und versuchte, seinen Kampfkoloß zu wenden, aber es war zu spät. Lichtwerfer schleuderten konzentrierte rubinrote Energieimpulse auf dessen bereits angeschlagenen Rücken und die Torsoflanken, verdampften, was an Panzerresten dort noch zu finden war, und bohrten sich tief in die interne Skelettstruktur. Die Autokanonen hämmerten überdimensionale Schrotmunition in die Breschen, und jeder einzelne Granatsplitter drang als Querschläger auf der Suche nach verwundbaren Bauteilen noch tiefer ein als sein Vorgänger.
Und die gab es im Übermaß. Die letzten Megajoule an Energiebeschuß durchtrennten die Halterung der über der rechten Schulter des Marodeur aufragenden 50mm-Autokanone und ließen die riesige Waffe wegbrechen. Gleichzeitig reduzierten die edelsteinfarbenen Lichtbolzen des Impulslasers die Reaktorabschirmung. Flammen schlugen durch die Risse in der Mechpanzerung, als der Fusionsreaktor seine Abwärme gezielt in die interne Struktur leitete. Dann rissen die AK-Salven das Gyroskopgehäuse los, und die ganze riesige Kampfmaschine brach flammend und zerborsten zusammen wie eine Marionette, deren Fäden man zerschnitten hatte.
Soviel zu einigen Millionen Pao an taurischem Staatseigentum, dachte Doles, wuchtete seinen titanenhaften Imperator um das Wrack des Marodeur und kehrte in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.
Auf der nächsten Anhöhe hielt Doles kurz an, um das Schlachtfeld zu betrachten. Seine Krieger hielten sich in halbwegs ordentlicher Gefechtslinie und waren dabei, die Postenkompanie zu erledigen. In der Ferne zeichnete sein Mechcomputer ein anrückendes Bataillon der Gegenseite. Auf der Sichtprojektion erschienen Symbole für schwere Mechs, flankiert von leichter Unterstützung. Er senkte das Kinn und aktivierte das in den Neurohelm eingebaute Mikrophon.
»Zwanzig Sekunden bis zum Abzug«, befahl er. »Keine Helden, keine Märtyrer. Wer die Zeit braucht, rückt sofort ab.«
Erst einzeln und paarweise, dann in kompletten Lanzen lösten sich die schwereren, langsameren Mechs der Blackwind-Lanciers aus dem Gefecht. Sie formierten sich zu einer soliden Nachhut, die den Veliten gewachsen war, selbst wenn es denen gelang, die abziehenden Lanciers einzuholen.
Doles nickte, zufrieden mit den Leistungen dieses Tages

Weitere Kostenlose Bücher