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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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taoistischen Meister der Methoden, kehrten in neuer Inkarnation zurück, um dem Volk den Weg zu weisen.
    Li lachte, als der Cataphract, dessen Pilot vom plötzlichen Auftauchen der Kröteninfanterie sichtlich geschockt war, ins Stolpern geriet. Mehr als diese vier Kröten hatte er nicht, aber auch hier galt wie schon bei den Minen: Konnte die Heimatmiliz dieses Risiko eingehen?
    Der Cataphract versuchte die Angreifer abzuschütteln, aber die flinken Gefechtspanzerträger wichen seinen schwerfälligen Abwehrversuchen mit Leichtigkeit aus. Sie rissen an seiner Panzerung, schlugen tiefe Breschen hinein und feuerten mit den leichten Lasern im rechten Arm der Krötenrüstung ins Innere des Kampfkolosses. Als der schwere Mech die Flucht ergriff, holte Li noch einmal zwei Mechabwehrtrupps aus der Deckung, von deren einem ein erfolgreicher Schlag gegen eines der Mechkniegelenke gelang. Die ungepanzerten Infanteristen verschwanden wieder in der Deckung, während die Kröten den Cataphract auch nicht freigaben, als er zu Boden ging. Li Wynn empfand die Erschütterung, mit der die siebzig Tonnen schwere Kampfmaschine aufschlug, als zutiefst befriedigendes Erlebnis.
    Er tippte wieder auf das Kehlkopfmikro. »Macht ihn fertig«, ordnete er sanft mit freundlicher Stimme an. Die Fa Shih drängten sich um das Cockpit des Cataphract und rissen das Ferroglaskanzeldach weg, um den Piloten ins Visier zu bekommen. Dann verschwanden auch sie in einem ihrer vorbereiteten Verstecke.
    Das genügte, um die Heimatmiliz zu überzeugen, daß sie keinen Bedarf nach weiterem Kontakt mit der Hiritsu-Infanterie verspürte. Die Milizionäre drehten nach Westen ab, und als die Mecheinheiten des Kriegerhauses herumschwenkten, um an das von ihrer Infanterie gehaltene Gelände aufzuschließen, driftete die Heimatmiliz weiter nach Süden, bis sie sich senkrecht zu ihrem ursprünglichen Rückzugskurs bewegte.
    Li Wynn stieg aus seinem eigenen Versteck und wanderte zum Wrack des Cataphract hinüber, um sich die Arbeit der Fa Shih an dessen Cockpit anzusehen. Beeindruckend, wenn auch etwas blutrünstig. Li zuckte ungerührt die Achseln.
    Wie auch immer es geschah, die Konföderation würde St. Ives erobern. Und Li Wynn würde seinen Teil zu dieser Invasion beitragen, und sich seinen Platz in Haus Hiritsu und der Konföderation Capella verdienen. Sein, was ich bin, dachte er in Abwandlung eines Hauswahlspruchs, und alles werden, was ich werden kann.
Was konnte es in seinem Leben mehr geben?

24
Palastanlage, Tian-tan, St. Ives Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt
     
12. Juli 3062
    Herzogin Candace Liao stand im Zentrum der Strategischen Zentrale der Palastanlage und gab vor, einen der großen Wandflachbildschirme zu betrachten, die ringsum montiert waren. Unbewegt, die Hände in einer einstudierten Pose eleganter Kraft vor dem Körper verschränkt, hätte sie aus Marmor gehauen sein können, wäre da nicht die Wildheit gewesen, die ihre grauen Augen selbst im Alter von vierundsiebzig Jahren noch zum Leuchten brachte. Sie trug ein elfenbeinfarbenes Seidenkleid im Han-Stil, mit breiten Ärmeln und leicht unregelmäßigem Saum, passend zu dem dünnen Seidenschal - in Blau und Rot gesäumt -, den sie locker um den Hals trug. Es waren die Farben von Kais Cenotaph-Stall auf Solaris VII, eine Tatsache, die ihrem ›Gast‹ sicher nicht entgangen war.
    Als Candace sich das letzte Mal mit zwei anderen Frauen in der Strategischen Zentrale Tian-tans befunden hatte, um das Schicksal ihrer kleinen Nation zu besprechen, war eine von ihnen ihre Verbindungsoffizierin aus dem Vereinigten Commonwealth gewesen, Lieutenant General Simone Devon. Simone war eines der ersten Opfer der Anschläge des Schwarzen Lenz geworden und bei einem Nervengasangriff gestorben, dessen geplantes Ziel Candace gewesen war. Candace erinnerte sich mit melancholischer Zuneigung an die schmächtige blonde Kriegerin und vermißte ihre Hingabe ebenso wie das unheimliche Gedächtnis für Details, dem die Herzogin schnell gelernt hatte, völlig zu vertrauen. Eine wertvolle Hilfe für den Pakt und eine geschätzte Freundin.
    Sascha Wanli war ein kläglicher Ersatz.
»Ihre Informationen haben sich bei dem Versuch, weitere Fortschritte der Konföderation auf St. Ives zu verhindern, als bemerkenswert unnütz erwiesen.« Senioroberst Caroline Seng, die dritte Person in dieser Gesprächsrunde, ging wie vorher ausgemacht zum Angriff über. Falls Wanli feindselig oder zu defensiv wurde, konnte Candace an der Seite

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