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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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die Leichte Eridani-Reiterei hat als Teil der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte die Aufgabe, eine Operation zur Herbeiführung des Friedens im St. Ives-Pakt zu unterstützen. Beachten Sie bitte, dass ich von der Herbeiführung des Friedens spreche, nicht von einer Friedenssicherung. Sun-Tzu hat mit der Invasion des St. Ives-Paktes seine Position als Erster Lord missbraucht. Unsere Aufgabe wird es sein, ihn wieder hinter die Grenzlinie von 3030 zurückzudrängen. Ihre Mission dabei ist strategischer Natur. Zwei Regimenter der Leichten EridaniReiterei werden den Planeten Milos angreifen. Das dritte Regiment wird als strategische Reserve hierbleiben.«
    Während er sprach, nahm etwa fünf Zentimeter über der Platte des Besprechungstisches knisternd eine Hologrammkarte der Inneren Sphäre Gestalt an. Milos war golden hervorgehoben. Die von einer dort stationierten Einheit bedrohten Systeme leuchteten rot.
    »Unser Nachrichtendienst meldet, dass Sun-Tzu die capellanischen Fronteinheiten ausgehen. Kaum wird eine Welt als sicher erklärt, zieht er seine eigenen Truppen auch bereits ab und löst sie durch Einheiten ab, die er aus dem Magistrat Canopus geliehen hat. Aber die Offensive scheint sich festgefahren zu haben, und Sun-Tzu ist gezwungen, die Canopier immer stärker in Anspruch zu nehmen. Von unseren Quellen haben wir erfahren, dass mehr und mehr der ›befriedeten‹ Welten nicht länger von Fronttruppen besetzt werden, sondern von Heimatregimentern, die von capellanischen ›Beratern‹ trainiert und verstärkt werden. Wir nehmen an, dass ein Teil dieser Berater kleinere Kontingente capellanischer Reservisten mitbringt, die als Trainingskader fungieren sollen. Einzelne, unbestätigte Meldungen scheinen auch darauf hinzudeuten, dass es sich bei diesen Beratern entweder selbst um Maskirovka-Agenten oder Mitglieder der Todeskommandos handelt, oder dass sie von solchen begleitet werden.«
    Sortek machte eine kurze Pause, um den mitschreibenden Eridani-Offizieren das Mitkommen zu erleichtern.
    »Unglücklicherweise besitzen wir keine direkten Informationen über die Garnison auf Milos. Ehrlich gesagt war dieses System bisher derart unwichtig, dass wir es immer für überflüssig hielten, dort eigene Agenten zu stationieren. Wir haben uns ganz auf unsere elektronischen Überwachungssysteme verlassen, die jetzt allerdings nicht mehr zur Verfügung stehen. Sie müssen daher von einem Kampfabwurf in Feindgebiet ausgehen.«
    »Marschall Sortek«, unterbrach Amis. Er hatte die Geheimdienstmeldungen überflogen, die er von Sorteks Stab erhalten hatte. »Aus diesen Berichten entnehme ich, dass die Einwohner von Milos die LiaoInvasoren mit offenen Armen empfangen zu haben scheinen. Ihre Analytiker vermuten, dass zahlreiche der einheimischen Bürger sich in lockeren, inoffiziellen Milizkompanien organisiert haben. Diese Dokumente enthalten sogar Hinweise darauf, dass eine dieser Milizkompanien sich bereits in einen Überfall durch ›unidentifizierte Pakttruppen‹ auf dem Planeten eingemischt hat. Dürfen wir demnach davon ausgehen, dass die uns erwartenden Feindtruppen auch irreguläre Einheiten umfassen werden? Möglicherweise sogar bewaffnete Zivilisten, die entschlossen sind, unsere Anstrengungen zu behindern?«
    »Ja, General Amis«, bestätigte Sortek. »Das trifft die Sache exakt.«
»Na, super!«, schnaubte Amis und warf Antonescu einen nachdrücklichen Blick über den Tisch zu. »Scheint, dass ich mit den Lederstrümpfen Recht hatte«, stellte er leise fest. »Ich wünschte allerdings, das hätte noch etwas gedauert.«
Antonescu ignorierte die Bemerkung seines Kommandeurs. Die Lederstrümpfe hatten für Reibung zwischen ihnen gesorgt, seit er von ihrer Gründung erfahren hatte. Dabei spielte es keine Rolle, dass es General Winston gewesen war, auf deren Idee die Aushebung dieser Spezialeinheiten zurückging. »Marschall Sortek«, ergriff er das Wort und ließ seinem breiten französischen Akzent freie Bahn, was seinen Worten eine Note von Überheblichkeit und Verachtung gab. »Sie sind sich bewusst, dass die Leichte Eridani-Reiterei eine lange Tradition hat, die Schwachen und Hilflosen zu beschützen, non? Eine Tradition, die bis in die Tage des ersten Sternenbunds zurückreicht? Ich kann Ihnen beinahe garantieren, dass unsere Soldaten nicht auf Zivilisten schießen werden, ganz besonders nicht die der 15. Schweren Reiterei und des 8. Kundschafterbataillons.«
»Das erwarte ich auch nicht von ihnen, Colonel.«

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