Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
habe
meinen Auftrag schnell erledigt.«
»Schnell, ja, aber nicht sauber«, herrschte Shao sie
an. »Es sollte die einfache Hinrichtung eines Staatsfeindes werden, kein Blutbad. Indem du auf derart
spektakuläre Weise die ganze Familie einschließlich
des Säuglings ausgelöscht hast, bringst du unsere ganze Operation in Gefahr. Wenn die Bevölkerung erfährt, dass wir, ihre angeblichen Retter, für das Abschlachten einer ganzen Familie verantwortlich sind,
verlieren wir ihre Unterstützung, und der Kanzler verliert die Unterstützung des Hohen Rats des Sternenbunds. Wenn das geschieht, werden wir diese erbärmliche kleine Welt aufgeben müssen, und die Konföderation wird gezwungen sein, ihre Ansprüche auf den
St. Ives-Pakt aufzugeben, möglicherweise für immer.« »Du hattest schon immer eine Neigung zur Übertreibung, Cheng«, lächelte Nessa dünn. »Komm, lass
uns nicht mehr darüber reden, wenigstens für ein,
zwei Stunden.«
In den nächsten ein, zwei Stunden sagten weder
Cheng Shao noch Nessa Ament irgendetwas von Bedeutung.
* * *
    Mehrere Stunden später hatte ein anderer Bewohner Milos' etwas über das Massaker an den Markotans und die Erklärung zu sagen, die in den Medien über dieses Verbrechen verbreitet wurde. Der größte Teil seiner Auslassungen war nicht druckfähig.
    »Um Gottes Willen!«, stieß er aus. »Wofür halten diese gottverdammten Idioten uns? Wie können sie behaupten, der Widerstand hätte Markotan umgebracht? Wie können sie erwarten, dass irgendjemand ihnen abnimmt, der Doktor wäre ein capellanischer Doppelagent gewesen?«
    Kapitän Dana Messner, ehemals 1. Bataillon, Blackwind-Lanciers, stieß eine weitere zischende Verwünschung aus, während er das tragbare Holovidgerät abschaltete. Seit Wochen versteckten er und die Überlebenden seiner Kompanie sich in den Bergen östlich von Touchstone und führten einen Guerillafeldzug gegen die capellanischen Besatzer des Planeten. Als die Lanciers unter Druck der capellafreundlichen ›Friedenstruppen‹ der SternenbundVerteidigungsstreitkräfte abgezogen waren, hatte sich Messners zerschlagene Kompanie zu weit entfernt vom Raumhafen befunden. Majorin Nicole Allings, seine Bataillonsführerin, hätte eines der verbliebenen Landungsschiffe der Lanciers umleiten können, um seine Leute zu evakuieren, aber Messner hatte sich entschieden zu bleiben. Hätte die Majorin das Landungsschiff geschickt, hätte das wahrscheinlich nicht nur zum Verlust von Kompanie Beta geführt, sondern auch zu dem des kostbaren Raumschiffs und der bereits an Bord befindlichen Krieger und Mechs. Es war eine der schwersten Entscheidungen in Messners gesamter Laufbahn gewesen.
    Seit der Flucht der Lanciers hatten seine Männer und er es geschafft, fast ein ganzes Jahr auf einem feindlich besetzten Planeten zu überleben und darüber hinaus einen halbwegs erfolgreichen Widerstandskampf aufrecht zu erhalten. Bei aller Bescheidenheit musste Messner eingestehen, dass das an ein Wunder grenzte. Unglücklicherweise hatte der Feldzug ihn bis auf eine Handvoll Leute seine gesamte Einheit gekostet. Er hatte eine kleine Truppe von Partisanen aufgebaut, um ihnen in ihrem Kampf zu helfen, aber das reichte nicht aus, die mit BattleMechs bewaffnete Garnison ernsthaft zu bedrängen.
    Stattdessen begnügten die Guerilleros sich damit, kleine Streifen zu überfallen, aus dem Hinterhalt auf Offiziere zu schießen und gelegentlich die Vorratslager des Armored-Cavalry-Regiments zu plündern. Beim einzigen offenen Mechgefecht, auf das sie sich bis jetzt eingelassen hatten, hatte sich das zahlenmäßige Übergewicht ihrer Gegner als unüberwindbar erwiesen. Seitdem versteckten sie sich in den engen Felsenschluchten des Gebirges im Osten von Touchstone und wagten sich nur selten heraus, um kleine, leicht verteidigte Ziele anzugreifen. Aber möglicherweise war es nun an der Zeit, ihre Operationen auszuweiten, nachdem die MAC-Truppen jetzt von Heimatregimentseinheiten abgelöst wurden.
    Ein hohles, metallisches Scheppern hallte durch das enge Tal. Messner drehte sich auf seinem Platz um, und seine Hand fiel unwillkürlich auf den Griff der schweren Sunbeam-Laserpistole an seiner rechten Hüfte.
    Seine Wangen wurden heiß vor Verlegenheit, als er erkannte, dass die Ursache des Schepperns nur eine Techmannschaft gewesen war, der eine Panzerplatte weggerutscht war. Seine von der Anspannung der Guerillakriegsführung bereits arg strapazierten Nerven waren durch die Anschuldigungen, die in den

Weitere Kostenlose Bücher