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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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entschlossenen Angreifer halten zu müssen, bis Verstärkungen eintrafen, und Milos hatte das Potential, sich in genau diese Situation zu verwandeln. Wenn es den Capellanern ernst genug war, ein ganzes Regiment ihrer besten Kampfeinheiten nach Milos zu verlegen, um die Leichte Eridani-Reiterei aus dem System zu vertreiben, wie viel mehr ihrer Gesamtstreitmacht würden sie dann noch bereit sein, für die Rückeroberung einer eigentlich nur als Hinterwäldlerplanet zu kategorisierenden Welt in den Kampf zu werfen? Milos' Bedeutung lag ausschließlich in seiner Nähe zu mehreren wichtigen Systemen der Konföderation, die den Planeten zu einem günstigen Aufmarschgebiet für einen massierten Schlag mitten ins Herz des LiaoReiches machte.
    Natürlich war die Leichte Eridani-Reiterei genau deswegen auf diesen frostigen Schlammball geschickt worden: Um die Aufmerksamkeit des Gegners von der Front abzulenken und ihn zu zwingen, Truppen aus der Offensive gegen den St. Ives-Pakt abzuziehen. Aber hier auf Milos war die Leichte Reiterei Opfer derselben Strategie, nur in sehr viel kleinerem Maßstab und mit umgekehrter Konstellation. Die milosischen Partisanen zwangen ihn, Kampftruppen als Wacheinheiten einzusetzen, und das gerade zu dem Zeitpunkt, an dem er sie gebraucht hätte, um einen Gegenangriff durch die Mechtruppen von McCarrons Armored Cavalry abzuwehren.
    Wenn an der Ankunft der capellanischen MechKrieger überhaupt etwas Positives war, dann war es allein die Tatsache, dass sie die Kampfmoral der Leichte-Reiterei-Truppen, die unter den ständigen Attacken der pro-capellanischen Guerilleros gelitten hatte, spürbar regenerierte. Endlich sahen sich die Männer und Frauen der Leichten Eridani-Reiterei wieder einem Gegner gegenüber, gegen den zu kämpfen sie ausgebildet waren.
    »Captain Nichols«, sagte Amis und kritzelte hastig eine Botschaft auf einen altmodischen PapierNotizblock. »Bringen Sie das zur HPG-Station und sagen Sie den ComStar-Burschen dort, ich möchte das mit Priorität rausgeschickt bekommen. Zahlen Sie, was immer verlangt wird, aber lassen Sie es sich quittieren. Und sobald Sie die Antwort haben, machen Sie, dass Sie wieder zurückkommen. Ich werde hier alle Hilfe brauchen, die ich kriegen kann - heute.«
    »Geht klar, Sir.« Nichols schnappte sich den handschriftlichen Zettel, salutierte und rannte aus dem Mobilen HQ. Amis hörte ihn an der Seitenwand des Fahrzeugs Halt suchen, als er auf den Asphalt des Raumhafens hinaustrat, auf dem sich langsam aber sicher eine Eisschicht bildete.
    Er drehte sich wieder um. »Die Nachricht war für Marschall Sortek auf Kittery, um ihn über unsere Lage zu informieren«, teilte er seinen Offizieren mit. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir die Armored Cavalry abfrühstücken können, aber diese Guerilleros, die schaffen mich. Ich habe Sortek um Instruktionen gebeten.«
    Er machte eine kurze Pause. »Also, Herrschaften, machen wir uns an die Art Kampfeinsatz, für die wir ausgebildet sind. Lassen Sie Ihre Regimenter aufsitzen, mit Ausnahme der Truppen im Wachdienst. Ich möchte in einer Stunde im Feld stehen. Mit etwas Glück können wir die Capellaner treffen, bevor sie komplett ausgeschifft sind.«
* * *
    »Ziel: eine vollzählige Mechkompanie in offenem Gelände. Kartenraster: Acht-acht-fünnef-sechssieben-null. Eine Feuermission, kreisförmiger Zielbereich, Radius zwo-fünnef-null Meter.« Colonel Paul Calvin gab die Meldung langsam und deutlich durch. Er sprach leise, als habe er Angst, der Gegner könnte ihn hören, obwohl in dieser Hinsicht kaum eine Gefahr bestand. Er war auf der Pilotenliege seines VTR-9B Victor angeschnallt, der Funkspruch war stark verschlüsselt, und die Kartenreferenz, die er benutzte, bezog sich auf Messblätter, die ausschließlich im Befehlsstab der Leichten EridaniReiterei benutzt wurden. Vielmehr handelte es sich um eine Kombination seiner grundsätzlich leisen Sprechweise und der Standardregel, über Funk deutlich und ohne unnötige Hast zu reden, um Missverständnissen vorzubeugen.
    Calvin wünschte sich, sein Magen wäre so ruhig gewesen wie seine Worte. Dies war sein erster größerer Kampfeinsatz als Kommandeur des neuausgehobenen 19. Kavallerieregiments. In diesem Augenblick ging ihm dasselbe verzweifelte Stoßgebet durch den Kopf wie wohl jedem frischgebackenen Kommandeur mindestens seit Hannibals Überquerung der Alpen: »Lieber Gott, mach, dass es gut geht.«
    Die BattleMechs, auf die sich sein Funkspruch bezog,

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