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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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bewegten sich zögernd über ein weites Stück schlammiges Ackerland nordöstlich der Stelle, an der er sich mit dem größten Teil des 19. Kavallerieregiments zwischen einigen felsigen Hügeln versteckt hielt. Die Mechs der 1. Kompanie, 2. Einsatzbataillon, seine Vorhut, hielten sich noch dichter am Feind auf, wenige hundert Meter entfernt von dessen linker Flanke hinter einer Waldzeile.
    Bevor Calvin nach der Anforderung des Unterstützungsfeuers einen neuen Atemzug holen konnte, knarzte bereits ein grober New-Syrtis-Akzent aus dem Helmlautsprecher. »Einen Moment noch, Tiger. Die Sendung ist unterwegs.«
    In diesem Augenblick fingen die Außenlautsprecher des Victor das an einen Güterzug erinnernde Heulen vorbeifliegender Artilleriegranaten auf. Drei hässliche schwarze Blüten öffneten sich über den feindlichen Mechs, Sekunden später gefolgt von einer Serie kleinerer Detonationen, die mit granatenähnlichem Krachen die feindlichen Kampfmaschinen trafen und den schlammigen Boden um ihre Füße aufrissen.
Captain Solomon Hendrich, Kommandeur der Artillerieeinheiten unter Calvins Befehl, hatte drei verbesserte Mehrzweck-Artilleriesprengköpfe abgefeuert. Jedes der Thumper -Geschosse enthielt in seinem Innern Dutzende kleiner Panzer brechender Minigranaten, die über den feindlichen Maschinen herabregneten und ihre tödliche Wirkung auf ein weites Gebiet verteilten. Zusätzlich zu den Richtsprengladungen der Granaten, die darauf ausgelegt waren, die feindliche Mechpanzerung aufzureißen, versprühten sie Schrapnellsplitter über das Schlachtfeld, die jeden Infanteristen zerfetzten, der das Pech hatte, sich in ihrem Wirkungskreis aufzuhalten. Zum Glück für McCarrons Schlammstampfer operierten diese Mechs jedoch ohne unmittelbare Infanterieunterstützung.
    »Getroffen«, gab Calvin an den Batterieführer durch. »Noch einmal, aber Entfernung um fünfhundert vergrößern.«
    »Um fünfhundert weiter, noch einmal feuern«, bestätigte Hendrich. Wenige Sekunden später barsten drei weitere Sprengköpfe über den feindlichen Linien, diesmal einen halben Kilometer weiter im Nordosten.
    Unglücklicherweise war die Wirkung des Bombardements hauptsächlich psychologischer Natur. Die Leichte Eridani-Reiterei hatte auf Diana einen Großteil ihrer Artillerie verloren. Aber ein unerwarteter Artillerieangriff kann selbst dann Zusammenhalt und Moral einer Militäreinheit beeinträchtigen, wenn er kaum materiellen Schaden anrichtet, und Calvin hatte nicht die Absicht, dem Gegner Gelegenheit zu geben, sich von seiner Überraschung zu erholen.
    »Broncos von Tiger«, knurrte er ins Bügelmikro seines Neurohelms. »In Höchstgeschwindigkeit vorrücken.«
    Die BattleMechs der 19. Kavallerie verließen ihre Deckung und stürmten die schwankende linke Flanke des Gegners.
    »Stonewall und Magyar von Tiger«, meldete Calvin, nachdem er auf die Befehlsfrequenz der Brigade umgeschaltet hatte. »Tiger greift an.«
    »Verstanden, Tiger. Stonewall bestätigt«, antwortete General Amis. »Hol sie dir, Paul.«
Calvin konnte General Amis fast vor sich sehen, wie er sich im Mobilen HQ der Leichten Reiterei auf seinem Stuhl vorbeugte, gnadenlos auf einer seiner dünnen schwarzen Zigarren kaute und sich danach sehnte, selbst in den Kampf einzugreifen. Er wusste, dass Amis es hasste, ›hinter den Linien herumschleichen‹ zu müssen, wie er es nannte, während der Rest der Einheit ausrückte, um den Feind zu stellen.
Weitere Artilleriegranaten heulten über ihn weg, und ihre schwarzen Qualmwolken brachen einen Kilometer vom Zentrum der letzten Salve entfernt auf. Der Angriff verlief wie geplant. Calvins Regiment würde die linke Flanke des Gegners zerschlagen, während die Artillerie versuchte, die Mitte zu binden. Colonel Antonescus leichteres und schnelleres Regiment würde in den Rücken des Feindes vorstoßen, in der Hoffnung, die Landungsschiffe der McCarron's Armored Cavalry zu beschädigen oder vielleicht sogar zu vernichten.
Etwas schlug in Calvins Mech ein und zwang ihn zu mehreren kleinen Schritten durch den glatten Schneematsch, um das Gleichgewicht zu halten. Ein Blick auf die Schadensanzeige sagte ihm, dass er eine komplette Tonne Panzerung an der relativ dünnen, abgeschrägten Abdeckung über der rechten Schulter verloren hatte. Noch so ein Treffer an derselben Stelle, und er würde das Gaussgeschütz verlieren, das Hand und Unterarm des Mechs an diesem Arm ersetzte.
Ein riesiger Atlas trat durch den fallenden Schnee, ein

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