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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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sie mit Stöcken und Steinen bedrohten. Die Soldaten zogen das Gewehr von der Schulter, um den Mob in Schach zu halten. Der MedTech erhob sich vom Boden, und die drei zogen sich langsam rückwärts zurück. Auf ihren Mienen stand eine Mischung aus Wut, Trauer und Verwirrung.
Porliss setzte sein Kommset auf und zog das Bügelmikro an den Mund. »Alle Taifune von Taifun Selbst. Lasst euch nicht, ich wiederhole, nicht auf einen Schlagabtausch mit den Einheimischen ein. Wenn sie unsere Hilfe akzeptieren, geht das in Ordnung, aber wenn nicht, zwingen wir sie niemandem auf.«
Bevor er noch zu Ende gesprochen hatte, zerriss ein entsetzter Schmerzensschrei die Luft. Porliss schaute die Straße hinauf und sah, wie ein riesiger Dorfbewohner einen MechKrieger der Leichten Reiterei, einen Veteran der Operation Schlange, der das Blutbad ohne einen Kratzer überlebt hatte, von der Kettenleiter seines BattleMechs zerrte und mit einem Axtgriff auf ihn einschlug. Später erfuhr Porliss, dass der Soldat aus seinem Kommando ausgestiegen war, um einem jungen Mann zu helfen, das Blut zu stillen, das aus dem abgetrennten Armstumpf seiner schwangeren Frau spritzte. Dem Mob hatte allem Anschein nach ein Blick auf seine Sternenbunduniform genügt, um sich auf ihn zu stürzen. Die Dörfler prügelten ihn zu Tode, bevor ihm irgendjemand hätte zu Hilfe kommen können.
Dieser sinnlose Mord schien das Signal zu einem allgemeinen Aufstand gewesen zu sein. Eine mit Benzin gefüllte Weinflasche, in deren Hals ein brennender Stofffetzen steckte, zerschellte nur einen Meter vor Porliss' Exterminator auf dem Bürgersteig. Gewehrschüsse prallten dicht neben ihm vom Kanzeldach seiner Maschine.
Major Porliss hechtete durch die Luke und schrie allen Eridani-Truppen in der Ortschaft zu, sich so schnell wie möglich zurückzuziehen.
»Abzug!«, brüllte er ins Mikro. »Alle Eridani, anziehen. Keine Kampfhandlung gegen die Zivilisten. Ich wiederhole, nicht auf Zivilisten feuern. Alle Eridani, zurückziehen. Macht einfach, dass ihr aus dem Dorf kommt. Die Kompanien können sich später wieder sammeln.«
Während er sich erneut auf die Pilotenliege schnallte, sah Porliss auf halbem Weg zur nächsten Querstraße zwei junge Männer aus einem Hauseingang sprinten.
Sie trugen beide große Segeltuchtaschen über der Schulter.
»Bündelladungangriff!«, schrie er ins Funkgerät. Noch bevor er die Position der Angreifer durchgeben oder ihre Opfer warnen konnte, waren die beiden Männer schon auf die Füße einer Speerschleuder und eines Hammer gesprungen. Sie kletterten ein Stück die Beine hinauf und stopften die Taschen in die verwundbaren Kniegelenke der Kampfmaschinen. Als sie sich fallen ließen, fiel einer der beiden dem MG-Feuer eines Eridani-Truppentransporters zum Opfer, aber da war es bereits zu spät.
Die Bündelladungen detonierten mit dem charakteristisch dumpfen Knall und trüborangeroten Blitz einer improvisierten Bombe. Doch unter der Panzerung an einer der verletzlichsten Stellen eines BattleMechs platziert waren sie kaum weniger effektiv als hochgradiges Pentaglyzerin aus einem militärischen Munitionslager. Eine der Sprengladungen verbog das Kniegelenk der Speerschleuder, aber dieser Schaden reichte bei aller Schwere nicht aus, den mittelschweren Kampfkoloss bewegungsunfähig zu machen. Die zweite Ladung war gekonnter angebracht worden. Der Hammer verlor durch die Detonation die untere Hälfte des rechten Beins und stürzte flach auf den Rücken. Der Pilot, ein Neuzugang von den 12. Wega-Rangers, wurde von den wütenden Dorfbewohnern geschockt und blutend aus dem Cockpit gezerrt. Der tobende Mob zwischen dem gestürzten Krieger und seinen Kameraden verhinderte die Bergung des Mannes oder seiner Maschine.
»Zurückziehen«, wiederholte Major Porliss tonlos. »Hier können wir nichts mehr ausrichten.«

24
Touchstone-Raumhafen, Milos
Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
     
12. März 3062
    Ein Infanterist in Sternenbund-Gefechtsmontur rannte über die enge Straße. Er brüllte offensichtlich etwas, das über dem Lärm der Menge aber nicht zu verstehen war. Die goldene Emblemscheibe mit dem schreitenden braunen Pferd der Leichten EridaniReiterei blitzte kurz auf, als der Soldat das Sturmgewehr über den Kopf hob. Die scharfe Schneide des am Lauf montierten geschwärzten Stahlbajonetts glitzerte leicht im schwach durch die Wolken filternden Sonnenlicht. Dann riss der Mann das Gewehr wieder nach unten und schlug einem jungen Burschen den

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