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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Dach
einer Lagerhalle geschleudert. Zwei meiner Leute
sind verletzt. Wir sind hinter dem Postenhaus in Deckung gegangen. Sobald wir versuchen, meine Verwundeten zu bergen, eröffnen sie wieder das Feuer. Wenn wir die Männer nicht bald bergen, werden sie es nicht überleben, Sir. Falls sie nicht schon
tot sind.«
Amis fluchte laut und stürzte aus dem Konferenzraum.
»Einen Truppentransporter an Tor 2!«, brüllte er
ins Kommsetmikrophon.
Als hätte er ihn mit seinem Befehl aus der Luft gezaubert, jagte nur zwanzig Meter entfernt ein Blizzard Schwebetransporter in schwarz-weiß-grauer
Tarnbemalung über das Startfeld. Ohne Rücksicht
auf seine Sicherheit sprang Amis in den Fahrersitz
eines neben dem Eingang des Abfluggebäudes geparkten Schweberjeeps und startete den Motor. Antonescu und Calvin stiegen ebenfalls in den
Wagen, gerade als ihr Kommandeur die Hubpropeller in Gang setzte. Am Rande bemerkte Amis, dass
sein Stab auf ihn einschrie, und auf derselben Ebene
erkannte er, dass sie vermutlich Recht damit hatten.
Kommandierende Generäle und Regimentsführer
riskierten nicht für zwei Infanteristen ihr Leben.
Aber diese beiden waren seine Leute, Leichte Eridani, und die Leichte Reiterei ließ ihresgleichen nicht
im Stich.
Schräg oben hinter seinem Kopf hörte Amis das
scharfe metallische Scheppern eines scharfgemachten Maschinengewehrs. Er drehte sich ein wenig auf
dem Sitz und sah über die Schulter. Antonescu ließ den Ladehebel des am Überrollbügel des Wagens montierten schweren MGs los und klammerte sich an den Griffen der Waffen fest, um bei den Schwenks
des Jeeps das Gleichgewicht nicht zu verlieren. »Wir wollen versuchen, nicht die ganze Stadt abzuknallen, Charles«, schrie Amis gegen das Heulen
des Winds an und kämpfte mit der Steuerung des
wild ausschlagenden Fahrzeugs, um die Kontrolle zu
behalten. Zwischen den Mechs einen Kurs zu finden,
erwies sich bei dieser Geschwindigkeit als schwieriger, als er erwartet hatte.
»D'accord, mon general«, antwortete Antonescu
grimmig. »Aber das sind meine Leute an Tor Zwo.« Mehr brauchte Antonescu dazu nicht zu sagen.
Wenn es etwas gab, das noch schwerer wog als die
Liebe eines Leichten Eridani für die Einheit, dann
war es die eines Kommandeurs für seine Leute. Soweit es Colonel Charles Antonescu betraf, hätten die
Verwundeten auf dem verschneiten Asphalt bei Tor
Zwei seine leiblichen Söhne sein können.
Als der Schwebejeep um die Ecke des Raumhafengebäudes kam, sah Amis den gepanzerten Truppentransporter zwischen den Verletzten und dem
Sperrzaun schlitternd zum Stehen kommen. Vier
Männer mit den weißen Rotkreuzarmbinden eines
MedTechs sprangen aus dem Laderaum, noch bevor
die Rampe den Boden erreicht hatte. Das schwarze
Strebewerk leichter Exoskelette zeichnete sich auf
ihren Armen und Beinen ab. Die hydraulischen
Hilfsapparate waren unverzichtbar, um ihre in Gefechtspanzern steckenden Kameraden zu retten. Je
zwei Mann packten eines der Opfer an den Schultern
und zerrten es in die relative Sicherheit des gepanzerten Blizzard-Rumpfes. Die Hubpropeller des Truppentransporters heulten auf und schleuderten den
Schnee wie winzige Wirbelwinde über den Asphalt,
als das Fahrzeug sich auf sein Luftkissen erhob und
in Richtung des Raumhafenhospitals davonjagte. Erst jetzt drang das Ungeheuerliche der Lage zu
Amis durch. Die beiden Verletzten waren Kröten.
Ihre Rüstungen hätten seit Wochen im Wintertarnschema lackiert sein müssen. Die beiden Männer, die
von den MedTechs in den Transporter gezogen worden waren, hatten fleckig schwarzbraune Krötenpanzer getragen. Und trotz des Schnees, der alle Gebäude des Raumhafens in tiefen Schneewehen einschloss, hatten die Verletzten auf einem fünf Meter
weiten kreisrunden Stück freien, wenn auch nassen
Asphalts gelegen, von dem immer noch Dampf aufstieg.
Ein Eisklumpen schien sich in Amis' Magengrube
breitzumachen, als ihm klar wurde, dass die davionund sternenbundfeindliche Menge vor dem Tor, deren Gebrüll aus Beschimpfungen und Sprechchören
sich inzwischen zu einer Lautstärke gesteigert hatte,
die an das Donnern eines anfliegenden Landungsschiffes erinnerte, eine Brandbombe gezielt auf seine
Soldaten geschleudert hatte. Ohne den Schutz ihrer
Rüstungen wären sie bei lebendigem Leib verbrannt,
bevor irgendjemand ihnen hätte zu Hilfe kommen können. Selbst so hatten die beiden Männer nur eine 50:50-Chance, die Verletzungen zu überleben, die
ihnen dieser hasserfüllte Mob zugefügt hatte. Einen kurzen Moment

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