Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
dennoch mit einer Welle flüssigen Feuers. Hitze wogte durch das Cockpit und nahm Porliss den Atem. Die Pumpen unter der Pilotenliege sprangen an und fluteten seine Kühlweste mit einer lebensrettenden Äthylenglykollösung. Die Wärmetauscher des Mechs mühten sich ab, die schnell in die Höhe geschossene Betriebstemperatur zu senken. Wenn der Pilot des Zündelmechs jetzt zuschlug, während die Systeme seines Mechs vollauf damit beschäftigt waren, gegen die ihn einhüllenden Flammen zu kämpfen, steckte Porliss in Schwierigkeiten. Sollte der Amboss sich entschließen zurückzukehren, würde er Glück brauchen, den Angriff auch nur zu überleben.
    Ganz in der Nähe donnerte ein kehliges, knatterndes Röhren über den Lehmboden nördlich von Goshen. Durch die Flammen und das Flackern der von der Hitze beeinträchtigten Instrumente bekam Porliss undeutlich die Umrisse eines graugrünen Enfield zu Gesicht, dessen schwere LB-X-Autokanone den Hermes II mit Tod und Vernichtung überschüttete. Der capellanische Zündelmech wankte, fing sich wieder und sprühte eine Fontäne lodernden Brandgels über den Torso seines Angreifers. Fast ebenso schnell, wie er aufgetaucht war, stellte Porliss' Beinahe-Retter das Feuer ein und versuchte, mit der einen vollmodellierten Hand seines BattleMechs das klebrige Gel vom Rumpf der Maschine zu kratzen und die Flammen auszuschlagen. Das Einzige, was er damit erreichte, war, dass er das Feuer über den ganzen Rumpf verteilte und dafür sorgte, dass kein lebenswichtiges System seiner Maschine der Hitze entging.
    Unter der Deckung seines Flammers zog der Hermes II sich nach Goshen zurück, verfolgt von zwei Mechs der Leichten Reiterei. Vom Amboss war, glücklicherweise, nichts zu sehen.
* * *
    Zehn Minuten später war die Schlacht um Goshen vorbei. Die Capellaner hatten versucht, das Gefecht in einen Häuserkampf zu verwandeln, aber die überlegene Zahl und Feuerkraft der Leichten Eridani hatte es ermöglicht, die gegnerischen Truppen ohne Schwierigkeiten in die Flucht zu schlagen. Zumindest ohne Schwierigkeiten für die Leichte EridaniReiterei. Was Goshen betraf, sah das etwas anders aus.
    Während des kurzen, aber verzweifelten Kampfes im Innern der Ortschaft waren mehrere Wohn- und Geschäftshäuser beschädigt, wenn nicht sogar ganz zertrümmert worden. Zwei Wohnhäuser und ein Mietblock waren abgebrannt, vermutlich, nahm Major Benedetto Porliss an, das Werk desselben Hermes II, der versucht hatte, ihn bei lebendigem Leib zu rösten.
    »Verdammt«, stieß er aus, als er das in Trümmern liegende Dorf auf dem von Schlieren und Rußflecken beeinträchtigten Bild des Sichtschirms betrachtete. »Achtung, alle Taifune von Taifun Selbst. Taifun Vier und Taifun Acht, mit den Mechelementen einen Verteidigungskordon um den Ort aufbauen. Alle TaifunInfanteristen melden sich im Rathaus. Wir werden es als Kommandoposten benutzen. Wir müssen diesen Leuten Hilfe und Trost spenden. Captain Hayford, versuchen Sie, sich mit Stonewall und Magyar in Verbindung zu setzen. Melden Sie, was hier vorgefallen ist und geben sie durch, dass ein Teil der Menschen hier möglicherweise zur medizinischen Versorgung nach Touchstone evakuiert werden muss.«
    »Verstanden, Boss«, antwortete Frances Hayford, Porliss' Stellvertreterin.
Er löste die Kabel an Neurohelm und Kühlweste, dann tauschte er die Gefechtsmontur gegen einen leichten Uniformoverall, eine Kunstlederjacke und eine Uniformmütze, die er aus dem kleinen Staufach in der Ecke des Cockpits zog. Anschließend öffnete Porliss die Kanzelluke und kletterte auf die Schulter seines Mechs.
In der besten Tradition der Leichten EridaniReiterei strömten bereits Infanteristen durch das verwüstete Dorf und leisteten allen verwundeten und geschockten Einwohnern, die sie fanden, erste Hilfe. Mehrere leichte Mechs versuchten, die noch lodernden Brände zu löschen. In den meisten Fällen blieb ihnen dabei nichts anderes übrig, als die betreffenden Häuser vollends zum Einsturz zu bringen, um zu verhindern, dass das Feuer auf Nachbargebäude übergriff.
Aber trotz aller Hilfe, die ihnen die Leichte Eridani leistete, schienen die Goshener ihnen ihre Bemühungen nicht zu danken. Ein Infanterist, der eine weiße Armbinde mit dem jahrhundertealten Symbol des roten Kreuzes trug, wurde rabiat von einem schwer verbrannten Kind vertrieben. Zwei Kameraden des MedTechs kamen ihm zu Hilfe, sahen sich aber mit der doppelten Anzahl wütender Männer und Frauen konfrontiert, die

Weitere Kostenlose Bücher