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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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hinter ihr vermischten sich mit einer ähnlichen Geräuschkulisse, die
voraus lag. Das Chaos hatte die Steiner-Arena erfasst
und breitete sich in die umliegenden Straßen Schlesiens aus.
Auf dem Weg stolperte Megan über zwei an der
Außenmauer zusammengesackte bewusstlose Sicherheitsmänner. Eine kurze Überprüfung zeigte,
dass sie noch lebten, auch wenn man ihnen beiden
die Schusswaffe abgenommen hatte. An der Seite
eines der aschfahlen Gesichter breitete sich ein
blauer Fleck aus. Megan bemerkte zwei Metallpfähle
nicht weit entfernt, ein Teil der Seilabsperrungen,
mit denen die Menge vor dem Eingang kanalisiert
wurde. Vermutlich hatte jemand sie vor gar nicht
langer Zeit als Keulen requiriert und dann für die
besseren Waffen der Wachen aufgegeben.
Die Wachleute schwebten in keiner unmittelbaren
Gefahr und sie verzichtete darauf, sich weiter um sie
zu kümmern. Eine kurze Durchsuchung förderte drei
Wettscheine und einen Schlagstock mit Griffstange zu Tage. Der war besser als ihr bleigefüllter Totschläger oder der hölzerne Gehstock, den sie auf der Tribüne einem Bewusstlosen abgenommen hatte. Sie warf den Stock beiseite und steckte den Totschläger in eine Tasche ihrer schwarzen Lederjacke. Sie packte den schweren Plastikschlagstock am Haltegriff
und ging weiter.
Indem sie sich hinter die geriffelten Säulen duckte
und in der Deckung der Wand hielt, versuchte Megan, dem Tumult auszuweichen, der im leichten
Abendregen vor dem Osteingang tobte. Der Aufstand
hatte sich schneller ausgebreitet, als sie erwartet hätte... der Aufstand, den auch sie angezettelt hatte. Ein
Stoß hier, eine gezielte Bemerkung da, es war nicht
schwer, in Schlesiens römisch angehauchter Arena
einen Kampf auszulösen oder in Gang zu halten, dafür sorgte die Nähe der ungebremsten Gewalt des
Mechkampfs, die auf der Tribüne die Anspannung
anheizte.
Aber trotz der Live-Reportagen, die über Lautsprecher nach außerhalb der Arena übertragen wurden, konnten bloße Berichte über die Kämpfe keine
derartige Gewalt zur Folge gehabt haben. Die Menschen stießen und schlugen um sich, attackierten jede
reale oder imaginäre Bedrohung, traten auf schon am
Boden Liegende ein. Dieselben Menschen, die kurz
zuvor für den Spätkampf angestanden und darauf
gewartet hatten, die Plätze der jubelnden und höhnenden Menge einzunehmen, die Victor Vandergriffs
Überraschungssieg verfolgt hatte.
Freund und Feind waren einfach genug auseinander zu halten: Die Besucher kamen in T-Shirts zu den Spielen, auf denen Bilder ihrer Lieblingskämpfer aufgedruckt waren, oder mit Jacken in den Farben eines favorisierten Mechstalls. Manche trugen Hausaufnäher und stellten offen ihre Anhängerschaft für Archon-Prinzessin Katrina Steiner-Davion, Kanzler Sun-Tzu Liao oder Generalhauptmann Thomas Marik zur Schau. Megan bemerkte, ohne darüber groß verwundert zu sein, dass die gewalttätigsten Kämpfer einander steiner- oder davionfeindliche Beschimpfungen zubrüllten. Die Unruhen, die ausgebrochen waren, nachdem Katrina den Thron ihres Bruders gestohlen hatte, plagten Schlesien und Black Hills noch immer, aber die Fronten waren keineswegs eindeutig. Megan wusste sehr gut, dass es Schlesier gab, die Prinz Victor unterstützten, genau wie mancher Bewohner von Black Hills Katrina zuneigte. Diese
Fraktionen waren nur schweigsamer. Vorsichtiger. Dadurch wurden Anhänger jeder gegnerischen Nation zur gerechten Beute, und selbst innerhalb einzelner Nationen bekämpften sich unterschiedliche
Fraktionen. Megan sah einen Mann, der sich mit dem
Ruf »Für den Heiligen Blake und keine Gnade!« in
das Getümmel warf. Nach allen Seiten um sich
schlagend, stürzte er sich in das dichteste Kampfgewühl, und der Aufruhr verschluckte ihn. Sie hätte
nicht sagen können, welche Seite er unterstützte. Vermutlich wusste er das selbst nicht.
Ein anderer Mann prallte, aus dem Getümmel geschleudert, gegen sie, und sie drückte ihn mit dem
längeren Ende des Schlagstocks gegen eine der riesigen Säulen. Mit einer Körpergröße von einem Meter
sechzig war sie nicht gerade groß, und der Mann war
mindestens vierzig Zentimeter größer und dreißig
Kilo schwerer als sie. Aber ihr kompakter Körperbau
wirkte durchtrainiert und muskulös, und der Schlagstock verschaffte ihr einen zusätzlichen Vorteil. Dieser Kerl trug einen Aufnäher mit dem alten Sonnenschwertemblem der Vereinigten Sonnen auf der Jakke. Faire Beute.
Er stieß Megans Arm weg und griff nach ihrer
Schulter, aber auf dem

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