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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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suchte er nach jemandem, der ihn unterstützte.
    Aber es war Julian Nero, der als Nächster das Wort ergriff, was Drew sehr recht war. »Die MechKrieger ziehen vielleicht die Aufmerksamkeit auf sich, so wie immer, aber es sind die einfachen Bürger von Solaris City, die diesen Aufruhr am Leben erhalten.« Er zuckte unbehaglich die Schultern. »Als selbsternanntes Opium der Massen tragen wir dafür eine gewisse Verantwortung. Aber ich kann wohl mit einiger Sicherheit feststellen, dass niemand hier in diesem Raum vorhat, sie sozusagen ›auf Entzug‹ zu setzen. Das wäre beruflicher Selbstmord.« Die anderen nickten zustimmend.
    Ebenso wie Drew. »Sie missverstehen mich, Mr. Nero. Ich habe keinerlei Verlangen danach, Ihre journalistische Freiheit zu beschneiden. Ich möchte sie nur regulieren... leicht regulieren.«
    Er nippte an seinem Drink, genoss den rauchigen Geschmack und das von Konsternation bis zu offener Wut reichende Spektrum der Gesichtsausdrücke auf den Mienen seiner Gäste. Sie alle reagierten wie vorhergesehen, zumindest bis jetzt.
    Drew hatte vor, sich die Kooperation dieser vier Personen zu sichern. Er brauchte sie. Solaris VII war ein von den Medien gesteuerter Planet. Normalerweise geschah dies unter der Kontrolle der Stallbesitzer, die darüber entschieden, wer wann und wo antrat, und welche Sender davon berichten durften. Aber in der momentanen Situation, in der die meisten Ställe jeden echten Einfluss auf ihre Kämpfer verloren hatten - sein Stall natürlich ausgenommen -, behielten die Medien die Oberhand. Wie üblich stand Drew bereit, seinen Platz an der Spitze der Menge einzunehmen, um als ihr Anführer zu erscheinen. Um ihr Anführer zu werden.
    Bevor einer der vier Gelegenheit hatte, sich mit ihm auseinanderzusetzen, sprach er weiter. »Das Wettgeschäft, legal und illegal, läuft weiter wie bisher. Die Quoten steigen und fallen wie nie zuvor, seit die Kämpfe nicht mehr unter den streng kontrollierten Bedingungen der Arenen stattfinden, und das Geld strömt nur so herein. Selbst Solaris-Scrip ist so stark wie schon lange nicht mehr, seit alle ihre Hausnoten auf die Kämpfe verwetten.« Er stellte seinen Drink auf einem niedrigen Beistelltisch ab. »Trotzdem, sei dem, wie ihm wolle, wir haben alle bei der zweitprofitabelsten Industrie des Planeten Einbrüche erlitten. Ich spreche von der Kommerzialisierung der Spiele.« Die Kommentatoren waren nur Rädchen im Getriebe. Ihr Einkommen war abhängig vom Profit ihrer Sender. »Sie selbst haben in der letzten Zeit zusätzliche Freiheiten genossen, aber Ihre Studios und deren Eigentümer machen Verlust. Ich brauche Ihnen sicher nicht zu sagen, dass niemand immun gegen den Imperativ der Wirtschaftlichkeit ist.«
    Mason Wells beugte sich auf seinem Platz vor, die Hände elegant vor sich auf dem Tisch gefaltet. »Was schlagen Sie vor, Mr. Hasek-Davion?« Seine Stimme verriet nichts.
    Drew lächelte und breitete die Arme aus. »Nichts weiter, als dass Sie sich wieder etwas mehr in Richtung Ihres alten Promotionsstils der Berichterstattung bewegen und mir dabei helfen, Sponsorverträge zu organisieren. Ich habe einige hochdotierte Verträge vorbereitet, die nicht nur Ihren Sendern, sondern auch Ihnen ganz persönlich zu Gute kommen werden. Die Sponsoren können natürlich unmöglich die MechKrieger oder eine der verschiedenen Fraktionen unterstützen. Das würde ihr Ansehen in den jeweils gegnerischen Märkten in den Keller treiben. Aber sie können eine unabhängige Berichterstattung über die Ereignisse hier auf Solaris VII unterstützen. Offen ausgesprochen ist es so, dass die Medien derzeit ein besserer Empfänger für Sponsorengelder sind als die Kämpfe selbst.«
    »In dem Falle gestatten Sie mir, ebenfalls offen zu sein«, erklärte Julian Nero. »Wozu brauchen wir Sie dabei?«
    Drew behielt seine Verärgerung unter Kontrolle, weil ihm klar war, dass er sich anderenfalls nur schaden konnte. Neros Frage war berechtigt. »Sie haben möglicherweise das Talent, Mr. Nero, aber Sie besitzen nicht die Kontakte, die wir Stallbesitzer im Laufe der Jahre entwickelt haben. Und Sie haben auch nicht die Zeit, sie herzustellen. Sie könnten es natürlich den Sendern überlassen, aber die haben keinerlei Anlass, Ihnen etwas von dem Profit abzugeben. Ich würde die Sponsorenverträge direkt aushandeln, und anschließend käme es zu Verhandlungen mit den Sendern, bei denen Sie ganz sicher mit besseren Bedingungen rechnen könnten, als das bisher der Fall

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