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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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umzustimmen, aus Sorge, dass Stormin' Michael Searcy sich gegen seinen alten Freund kehren könnte. Aber Karl war der Meinung gewesen, dass er Michael den Versuch schuldete.
    Er hatte kein Glück gehabt, und jetzt lastete die Konsequenz dieser Entscheidung schwer auf seinen Schultern. Sie hatte ihn auf einen Kurs gesetzt, der ihn von seinem Freund entfernen würde. Michael weigerte sich zuzuhören, weigerte sich zu sehen, wie er benutzt wurde. Oder falls er es sah, weigerte er sich, es sich einzugestehen. Genau wie Michael nicht mitbekommen hatte, wie endgültig Karls Abschied gewesen war.
    Aber ein anderer hatte es gehört. Garrett wartete vor der Tür zu Michaels Bau. Er gab vor, sich an der Korridorwand zu entspannen, obwohl Karl ernste Zweifel daran hatte, dass der Clanner in seiner militanten Wachsamkeit auch nur ein einziges Mal nachgelassen hatte, seit er auf der Spielwelt eingetroffen war. Oder seit er seinen Clan verloren hatte. Für Garrett war jeder andere ein Feind. Selbst die wenigen anderen Nebelparder-Renegaten, die es nach Solaris VII verschlagen hatte, waren potenzielle Rivalen. Karl bedauerte den Mann um dessen Unfähigkeit, Frieden zu finden, aber das hieß keineswegs, dass er ihm irgendwelche Sympathie entgegenbrachte.
    »Wohin des Weges?«, fragte Garrett.
»Walhalla. Ich dachte mir, ich mische unsere Mitbewerber um die Medienzeit etwas auf.« Er blieb stehen, als der Ex-Nebelparder ihm den Weg verstellte. »Wieso? Willst du mitkommen?«
Einige Mitglieder der planetaren Elite hatten sich im Innern des exklusiven Clubs befunden, als die Kämpfe ausbrachen. Hollis-Sicherheitsleute und ein paar schlesische PolizeiMechs hatten Thors Schildhalle schnell abgesperrt und den lyranischen Kriegern gestattet, das Gebäude zu verlassen und bei der Verteidigung Schlesiens zu helfen, während sie die anderen in einer Art Hausarrest festhielten. In den letzten Tagen war unter den Verteidigern von Black Hills davon gesprochen worden, Walhalla zu ›befreien‹. Aber das war nicht mehr als leeres Gerede. Die wenigsten Gladiatoren vermissten die Konkurrenz um ihre fünfzehn Minuten Berühmtheit. Einen Versuch, die in Walhalla festgehaltenen Krieger zu befreien, würde es, wenn überhaupt, nur aus Eigeninitiative geben.
Es war gelogen, dass Karl diese Anstrengung mit den knappen Mitteln versuchen wollte, die ihm zur Verfügung standen, aber er hoffte darauf, dass es sich zumindest glaubhaft anhörte. Insbesondere angesichts seiner tatsächlichen Absicht, Solaris City den Rücken zu kehren und Tran Ky Bos Aufforderung nachzukommen, auf dem abgelegenen Trainingsgelände Sternenlichts zu einer Reihe anderer desillusionierter MechKrieger zu stoßen. Karl hätte alles getan, um zurück zu seinem Cestus zu kommen.
»Du bist nicht auf dem Weg nach Schlesien«, höhnte Garrett. »Wir wissen, dass du mit Tran Ky Bo gesprochen hast.«
Wir. Das bedeutete Hasek-Davion. Es war erstaunlich, wie der Mann sich gegen jede Möglichkeit abschirmte, ihn auszumanövrieren. Karl sah an Garrett vorbei zu der Gangkreuzung, die ihn zu seinem Mech und fort von dem Albtraum führte, in dessen Klauen sich Solaris City befand.
»Aus dem Weg, Garrett«, forderte er den Mann mit tödlich kalter Stimme auf.
Garrett knurrte. »Versuch mal eine andere Richtung.«
Karl drehte sich halb weg, als wolle er der Konfrontation ausweichen, dann wirbelte er zu einem Schwinger herum, den Garrett zu spät abzublocken versuchte. Der rechte Haken traf ihn am Kinn und schleuderte ihn zu Boden.
Karl sah mit noch immer geballten Fäusten zu ihm hinunter, aber Garrett regte sich nicht. Das überraschte ihn zwar, aber er verlor keine unnötige Zeit und stieg über den bewusstlosen Clanner. In seiner Wut und Verzweiflung musste er einen Schlag zustande gebracht haben, der hart genug gewesen war, um selbst Garrett zu überrumpeln. Er hatte seinen Gegner zu Boden geschickt, aber keine Kamera und kein Zeuge hatten seinen Sieg dokumentiert und würden seinen Ruhm verkünden.
Und das war Karl Edward auch ganz recht so.

15
Grünes Haus, Black Hills, Solaris City, Solaris VII Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
17. August 3062
    Der Medienraum des Grünen Hauses verfehlte seine Wirkung auf die vier Trividjournalisten nicht, die Drew Hasek-Davion versammelt hatte. Sie saßen in dicken Polstersesseln an einem auf Hochglanz polierten Tisch aus wunderbarer New-Syrtis-Goldeiche. Auf weißen Leinenservietten standen die Cocktails ihrer Wahl griffbereit, wurden

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