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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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beruhte. Und? Der Mann hatte Jahre mehr an Erfahrung als Michael darin, nach Gelegenheiten wie dieser Ausschau zu halten. »Es braucht MechKrieger, es zu verwirklichen. Auf uns kommt es an.«
»Glaubst du das ernsthaft? Michael, wach auf! Du bist nicht ›Stormin' Michael Searcy‹. Den Mann gibt es nicht, außer in den Medien. Du bist ein MechKrieger - und du wirst benutzt. Hasek-Davions Pläne nützen nur einem einzigen Menschen, und das ist er selbst. Er hat dich so fest am Haken, dass du hüpfst wie eine Marionette, sobald er einen Finger rührt.«
Michael schüttelte den Kopf. »Du irrst dich, Karl. Das ist eine Gelegenheit. Und es ist notwendig.«
»Deine letzte notwendige Aktion hat einem meiner Freunde das Leben gekostet.«
»Ist es das, worum es hier geht? Dass Aaron Harper einer deiner Sternenlicht-Kameraden war?« Michael erinnerte sich an Drews Warnung - war das tatsächlich erst vier Tage her? -, dass Karl Michael um sein Ansehen beneidete und ihn verraten könnte. »Wäre es auch ein Problem, wenn der Tote ein Blackstar- oder White-Hand-Gladiator gewesen wäre?«
Karl Edward wurde bleich. »Was ist los mit dir? Hier geht es nicht um Mechställe oder Rivalitäten. Da draußen sterben Leute! Das ist kein Spiel mehr. Es ist kein Spiel mehr, seit Vandergriff und du durch die Kolosseumwand gebrochen seid. Nicht, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen.«
Michael fasste nicht, dass Karl ihn so angreifen konnte. Hoffte er etwa, auf dem Rücken eines gestürzten Stormin' Michael Searcy in der Rangliste aufzusteigen? »Du bist ja bloß neidisch«, brach es aus ihm hervor.
Karl starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an und konnte nur stammeln: »Wie bitte?«
In Michael stieg heiliger Zorn auf. »Neidisch, habe ich gesagt. Gib es zu. Ich habe es in nur drei Jahren an die Spitze der Spielwelt geschafft, und du kannst es nicht ertragen, dass ich dich so weit hinter mir gelassen habe. Aber es ist kein Geheimnis, wie ich das geschafft habe. Du weißt, was es braucht, um auf Solaris VII voranzukommen, ich habe es dir gezeigt. Du weigerst dich nur, es anzuwenden. Selbst, wenn ich anbiete, meinen Ruhm mit dir zu teilen, schleuderst du ihn mir zurück ins Gesicht. Wo liegt dein Problem, Karl? Was hindert dich daran, ein erprobtes Erfolgsrezept anzuwenden?«
Als Karl ihm antwortete, war er tödlich gelassen, aber sein Tonfall triefte vor Verachtung. »Weil du keinen Freund mehr auf der Welt hättest, wenn ich das Spiel nach deinen Regeln spielen würde, und dann wärst du noch mehr eine Kreatur Drew HasekDavions, als du es jetzt schon bist. Ein MöchtegernChampion an einer sehr kurzen Leine.«
Michael musste seiner Wut Luft machen und fegte mit einer wilden Armbewegung den Stapel Berichte vom Tisch, dass die Ausdrucke hoch in die Luft stoben. »Dann geh doch zum Teufel! Los, verschwinde!«
Karl drehte sich zur Tür, und fast hätte Michael ihn zurückgerufen. Er wollte ihn zurückrufen, war sich sicher, dass der Schaden noch zu beheben war. Aber sein Stolz hielt ihn zurück. Michael hatte von Karl erwartet, dass der ihn unterstützte, so wie er es immer getan hatte. Die Entdeckung, dass sein Freund ihn stattdessen schon seit einiger Zeit in so ungünstigem Licht sah und nur aus verzweifelter Loyalität noch in seiner Nähe geblieben war, kostete ihn Vertrauen und Entschiedenheit. Sie erinnerte ihn zu sehr an frühere Gelegenheiten, bei denen sein Vertrauen verraten worden war. An die Gründe, die ihn überhaupt erst auf die Spielwelt gebracht hatten.
Wenn er kein Champion sein konnte, was war er dann?
»Karl!« Michaels Zuruf stoppte seinen Freund kurz vor der Tur. Das Schweigen dehnte sich über mehrere lange Pulsschläge aus. Dann schließlich: »Sag mir eines. Glaubst du, ich hätte gewonnen?«
»Gewonnen?«
»Das Große Turnier. Den Championstitel. Wenn alles normal verlaufen wäre, glaubst du, ich hätte gewonnen?«
Karl sah ihn traurig an. »Ich weiß es nicht, Michael. Du bist gut, das ist unbestreitbar. Aber ein Champion?« Er pausierte, zuckte die Achseln. »Die meisten Champions, die ich kennengelernt habe, hatten es nicht nötig, sich das von jemand anderem bestätigen zu lassen. Adieu, Michael.«
* * *
    Tran Ky Bo hatte Recht gehabt, entschied Karl, und der Geschmack der Niederlage lag bitter auf seiner Zunge. Der Meister des Sternenlicht-Stalls hatte vorhergesagt, dass Michael nicht auf ihn hören würde. Er hatte versucht, ihm schon den Versuch auszureden, den selbsternannten Champion von Black Hills

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