BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Clans dort zu einem Widerspruchstest herausgefordert, um die Invasion endgültig zu stoppen. Die Bewahrer-Cans hatten sich unter Leitung des Geisterbären-Khans Björn Jorgensson geweigert, die Rechtmäßigkeit der Invasion auf dem Schlachtfeld zu verteidigen.
In einer schockierenden Umkehrung der Geschichte hatten die Truppen der Inneren Sphäre die Clans auf deren Heimatboden besiegt. Die Invasion war vorüber, aber der Frieden war längst nicht jedermann willkommen. Die Geisterbären hatten sich in ihrem neuen Dominium engerichtet und wurden täglich stärker. Aber noch immer war ihr Besitz gefährdet, sowohl von den Armeen der Inneren Sphäre als auch von ihren Bruder-Clans.
Sterncommander Tseng riß sie aus ihren Gedanken. »Ich vermute, man hat uns herbestellt, um einen neuen Sternhaufen oder eine neue Galaxis auszuheben.«
Angela runzelte leicht die Stirn, als sie das hörte. »Du hältst dich an Gerüchte wie ein Mitglied der Händlerkaste, Sterncommander«, wies sie ihn zurecht.
»Neg, Sterncaptain. Ich denke nur logisch. Da sind zum einen all die Krieger an Bord dieses Schiffes, alle versetzt. Es ist nur logisch, daß dies nicht das einzige Schiff seiner Art ist. Die Aushebung eines neuen Sternhaufens oder sogar einer neuen Galaxis ist die vernünftigste Erklärung.«
Sie bewunderte die Art, wie er während ihres Disputs kühl und gelassen blieb. »Wir sind Geisterbären. Es ist nicht an uns, über die Absichten unseres Khans zu spekulieren, sondern nur, unsere Pflicht zu erkennen. Wenn Khan Björn Jorgensson uns zu anderen Einheiten versetzen oder neue ausheben will, wird er das auch tun.«
»Das versteht sich von selbst«, gab Tseng zu. »Aber du mußt doch auch zumindest ein wenig neugierig sein.«
Sie fuhr sich mit einer Hand durch das Haar, das sie kurzgeschoren hielt, um den Kontakt zwischen Kopfhaut und Neurohelmsensoren zu erleichtern. »Natürlich bin ich neugierig. Aber ich kenne meine Pflicht als Kriegerin und behalte meine Gedanken für mich.« Wieder ignorierte Tseng die gelinde Zurechtweisung in ihrer Antwort einfach.
»Du bist mehr als nur irgendeine Kriegern, Angela Bekker. Ich habe mir erlaubt, deine Akte einzusehen. Dein Kodax ist herausragend, und du hast den Tatzenschlag erfolgreich durchgeführt. Ganz zu schweigen davon, was du mit Jarett gemacht hast.«
Die Erwähnung Jaretts löste einen Orkan von Erinnerungen in ihr aus. Jarett war ein Planet des Draconis-Kombinats, den die Geisterbären in der zweiten Angriffswelle der Invasion mit ganzer Wildheit angegriffen hatten. Angela hatte im 17. Gefechtstrinärstern der 1. Bärengarde an den Kämpfen teilgenommen. Auf dem Marsch durch den dampfenden Solundschungel hatte der 17. in einer Schlacht, die bis dahin unerreichte sieben Tage gedauert hatte, gegen das 9. Alshain-Regiment der Draconier gefochten.
Ausgedehnte Kämpfe waren nicht die Sache der Clans. Gefechtstests waren auf eine schnelle Entscheidung angelegt, und tagelanger Schlagabtausch war eine Kampfstil, mit dem die wenigsten Geisterbären vertraut waren. Angela Bekker aber hatte sich schnell auf die Gegebenheiten eingestellt und den logistischen Alptraum gemeistert, den Nachschub ihrer Einheit bei der Verfolgung der sich ihr immer wieder entziehenden 9. mit durch den Dschungel zu nehmen.
Ihr taktisches Können hatte ihr reichlich Lob eingetragen, aber das war alles schon lange her. Außerdem dachte Angela nicht gerne an Jarett zurück. Es erinnerte sie nur daran, wie viele ihrer Kameraden sie in späteren Gefechten der Invasion verloren hatte. So viele Freunde und Kameraden.
Sie warf einen Blick auf das Kodaxarmband am linken Handgelenk, knapp hinter der Hand mit den beiden bionischen Ersatzfingern. Die Speicherchips des Kodax enthielten die komplette Militärakte eines Kriegers oder einer Kriegerin, alle Details ihres Lebens im Dienste des Clans. Angela war eine gute Kriegerin, soviel gestand sie ein. Der Wunsch nach dem Blutnamen war in ihren jüngeren Tagen eine nahezu alles verzehrende Leidenschaft gewesen. Heute war der Bekker-Blutname schlicht und simpel ein Teil von ihr. Und die etwas hellere Hautfarbe ihrer prosthetischen Finger erinnerte sie ständig daran, was von einer Geisterbären-Kriegerin im Extremfall erwartet wurde.
»Mach dich nicht zum Narren, Constant Tseng. Ich habe dem 50. Einsatzsternhaufen in den letzten Jahren treu gedient, aber auf eine ehrenhafte Pflichterfüllung können sich auch viele andere Krieger berufen. Auch dein eigener Kodax ist nicht zu
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