BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
sighing, his heart is crying To leave these green hills of Tyrol. Because these green hills are not highland hills Or the island hills, they're not my land's hills And fair as these green foreign hills may be They are not the hills of home
— The Green Hills of Tyrol, schottisches Traditional
1
Landungsschiff Featheringham, im Landeanflug auf Raumhafen Alshain Geisterbären-Dominium
2. Januar 3062
»Ich weiß a'er immer noch nicht...«, winselte der Leibeigene, aber Sterncommander Constant Tseng gab ihm keine Gelegenheit, den Satz zu beenden. Er versetzte ihm mit der Rückhand einen Schlag ins Gesicht, der den Mann zu Boden streckte. Nicht eines der Mitglieder der Technikerkaste, die ringsum arbeiteten, sah von seiner Beschäftigung auf.
Sterncaptain Angela Bekker hingegen sah auf ihrem Weg durch den Mechhangar alles sehr genau. Sie wußte, daß der Schlag den Leibeigenen weniger körperlich verletzen als beschämen sollte. Er war Teil seiner Einweisung in das Wesen des Clans.
»ClanKrieger verschlucken keine Silben, du Surat«, herrschte Tseng den Leibeigenen an. Er schien drohend über ihm aufzuragen, aber in Wahrheit hatte er ihm mehr an Auftreten voraus als an Körpergröße.
Angela setzte ihren Weg fort.
Tsengs herrische Haltung gefiel ihr. Als er die Hand ausstreckte, um dem Leibeigenen wieder aufzuhelfen, beeindruckte sie das noch mehr. Die wenigsten Leibherren hätten ihm das nachgemacht.
Auf dem Flug nach Alshain hatten Constant Tseng und sie sich angefreundet. Sie waren beide zur Zentralwelt des Dominiums befohlen worden, um sich zwecks einer Besprechung der »Umgruppierungsstrategie« beim Kommandeur der Galaxis Delta zu melden. Als die beiden einzigen Blutnamensträger an Bord der Featheringham hatten sie in den langen Tagen, während derer ihr Sprungschiff Energie für die Transition über interstellare Entfernungen sammelte, schnell zueinandergefunden, und der lange Flug vom Sprungpunkt ins Systeminnere hatte ein weiteres getan.
In ihren langen Gesprächen hatte sie erfahren, daß Tseng seinen Leibeigenen beim Überfall von Truppen der Inneren Sphäre auf den Planeten erworben hatte, auf dem Tsengs Einheit Garnisonsdienst geleistet hatte. Der Mann hatte gut gekämpft und zwei Geisterbären-Krieger besiegt, bevor er unter Tsengs Laserbombardement zu Boden ging. Entsprechend der Clan-Traditionen hatte Tseng sich entschlossen, den gegnerischen Krieger gefangen - und in die Reihen der Geisterbären aufzunehmen. Aber zunächst mußte der Gefangene sich als Leibeigener bewähren, sozusagen eine Lehrlingszeit durchstehen und beweisen, daß er es wert war, als vollwertiges Mitglied in die Kriegerkaste aufgenommen zu werden.
Ihre Schritte hallten über das Metalldeck des riesigen Mechhangaras, in dessen Luft der leicht beißende Geruch von Chemikalien, Kühlmittel und Hektolitern Schweiß hing. Sie erkannte den Geruch. Es war der Duft der bevorstehenden Schlacht, der Duft des anstehenden Sieges. Der dunkelhaarige Tseng wanderte vor seinem Leibeigenen auf und ab, als sie sich dem Schauspiel näherte. Der schien sich zu fragen, wie groß die Schwierigkeiten waren, in denen er steckte.
Tseng bemerkte Angelas Blick, und sie nickte ihm mit leichten Grinsen zu. »Bist du sicher, daß dieser Leibeigene hier die Aufnahme in unseren Clan verdient, Sterncommander?« witzelte sie.
»Aye«, erwiderte Constant Tseng. »Er hat es verdient, vorausgesetzt, er schafft es, das Konzept des Bietens zu begreifen.«
Sie kicherte. »Er hat Probleme mit dem Bieten? Vielleicht sollten wir einen neuabgeschütteten Bärling holen, der es ihm erklärt.« Bärling nannten die Mitglieder ihres Clans die jungen Wahrgeborenen, durch Genmanipulation aus dem Erbgut der besten Geisterbären-Krieger gezüchteter Kriegernachwuchs. Wahrgeborene standen an der Spitze der Clangesellschaft und waren deren höchste Kaste. Freigeborene andererseits waren das Ergebnis »natürlicher« Zeugung und Geburt und füllten die Reihen der niedereren Kasten. Gelegentlich gelang es einem Freigeborenen, in die Kriegerkaste aufzusteigen, aber das war eine Seltenheit. In aller Regel verachteten die Wahren die Freien und empfanden mehr oder weniger ausgeprägten Widerwillen für natürliche Zeugung und Geburt. Spannungen zwischen Wahrgeborenen und Freigeborenen waren alltäglich.
Der mit den traurigen Überresten eines zerrissenen Hemds und einer Hose bekleidete Leibeigene richtete sich zwischen den beiden ClanKriegern zu voller Größe auf. »Ich bitte um die
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