BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Nächten ein Ende, in denen ihr in den Wäldern schlafen und euch wie Ungeziefer verstekken müßt. Stelle dich zum Kampf wie eine echte Kriegerin.«
Sie fand seine Beleidigungen sehr aufschlußreich. »Neg, Sterncolonel Dirk Radick. Krieche zurück zu deiner Basis, aber halte die Augen offen. Ich habe noch immer Kräfte dort draußen, die den Rückweg unangenehmer für dich machen könnten, als du dir vorstellst.« Sie unterbrach die Verbindung und beendete ihre öffentliche Unterhaltung. In gewissem Maße hatte sie diesmal selbst geblufft. Nur der JagdStern hielt sich im betreffenden Gebiet auf, und der hatte Befehl, die Wölfe zu beschatten und nur anzugreifen, wenn sich auf deren Rückweg zum Fort DelVillar vereinzelte Nachzügler als Ziel anboten. Und Angela wußte, daß Radick bei all seiner vorgetäuschten Siegessicherheit auf diesem Weg hinter jeden Fels und jeden Baumstamm blicken und auf einen Überfall warten würde, der nie kam.
Hier und jetzt warteten ihre eigenen Leute auf ihre nächsten Worte. Angela schaltete auf die Frequenz ihres Sterns um und grinste breit im Innern des Neurohelms. »Breedfelt, gib Doktor Drogan ein Zeichen, sein Team auf den Weg zu schicken. Wir übrigen Pirschende Bären werden uns jetzt textbuchmäßig zurückziehen und uns etwas gönnen, was den Wölfen abgeht: Reparaturen und neue Munition.«
23
Fort DelVillar, Toffen Geisterbären-Dominium
19. April 3062
Dirk Radick versuchte nicht, seine Wut zu verbergen, als er auf das Tor der Festung zumarschierte. Dicht hinter ihm folgte Sterncaptain Jergan, die sich bemühte, geschwindigkeitsmäßig mit ihm mitzuhalten, wenn auch nicht stimmungsmäßig. Von dem Eifer, den sie am Beginn ihres Besitztests um Toffen noch gezeigt hatte, war nichts geblieben. Dunkle Ringe lagen um ihre Augen. Ihr Haar war struppig und ungekämmt. Ihre Uniform war ausgebleicht und fleckig. Eine Neueinkleidung mußte warten, bis der Test... nein, der Feldzug, vorbei war.
Durch das Tor Fort DelVillars wankten die Überreste von Sterncommander Bifflys Truppen. Die Mechs bewegten sich unbeholfen, wirkten ebenso erschöpft wie die Krieger an ihren Kontrollen. Es waren nur noch zwei Maschinen, und sie waren nicht mehr als Schatten der Kampfkolosse, die auf Toffen gelandet waren.
Die braun-grüne Tarnbemalung des Mist Lynx war nur noch an ein paar Stellen zu sehen. Der Rest des Rumpfes wurde von mattgrauer Ersatzpanzerung bedeckt, jedenfalls dort, wo überhaupt noch Panzerung vorhanden war. Die Beine waren völlig entblößt, und von einem der Mecharme waren nur noch einzelne lose herabbaumelnde Myomerstränge übrig. Unter einem riesigen Riß in der Brustpartie funkelte es silbern. Die Gausskugel, die diese Bresche geschlagen hatte, war so tief in der internen Struktur des Mechs vergraben, daß die Techs sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln wahrscheinlich kaum mehr würden entfernen können.
Ein Ice Ferret war der einzige andere Mech des Sterns, der noch einsatzfähig war, obwohl »einsatzfähig« in diesem Fall schon sehr freizügig ausgelegt werden mußte. Der Lauf der Extremreichweiten-PPK war so verbogen, daß er sich nur noch als Altmetall eignete. Die KSR-Lafette im anderen Arm sah zwar von vorne schußbereit aus, aber ihre Munition war explodiert und hatte die Panzerung im hinteren Teil von innen heraus aufgerissen, so daß sie an eine exotische Blume erinnerte. Die Schmelzspuren von Lasertreffern zogen sich über die Brustpartie des Mechs hinauf zum Cockpit. Das Kanzeldach des Mechs, von dessen Kopf nach dem Streifengang durch den Wald mehrere Lianen herabhingen, war weggesprengt, aber die Pilotin hatte es irgendwie geschafft zu überleben. Jergan holte Dirk Radick am Fuß der BattleMechs ein und bemerkte eine Pfütze grüner Kühlflüssigkeit auf dem Stahlbeton, die sich unter dem Ice Ferret sammelte. Die Piloten der beiden Maschinen kletterten müde herunter zu ihren Kommandeuren.
»Ist das alles, was vom AgressorStern noch übrig ist?« raunzte Radick, als die beiden MechKrieger herantraten und vor ihm salutierten. Eine der beiden, Drew, trug einen provisorischen Verband um den Kopf, und die Verbrennungen an den Armen würden sicherlich Spuren hinterlassen, die sie für den Rest ihres Lebens tragen mußte.
Die beiden Krieger sagten nichts, sondern nahmen nur stumm Haltung an. Es gab auch nicht viel zu sagen, erst recht nicht angesichts der Stimmung, in der ihr Sterncolonel war. Begonnen hatte dieses Debakel, als Sterncommander
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