BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
diese Welt nur noch
ein weiterer Punkt auf der Karte des Hoheitsgebiets
Clan Wolfs sein.«
* * *
»Status, ChefTech Luray«, forderte Sterncaptain Angela Bekker gelassen von ihrer Position auf der Hügelkuppe. Von hier schien es, als würde der Ozean aus trockenen braunen Gras- und Rohrhalmen kein Ende nehmen, die sich rings um sie her sanft im Wind wiegten. Ihr Executioner ragte hoch auf, den Wind im Rücken. Hier in ihrem Cockpit war es kaum zu glauben, daß diese Stroh- und Rohrfelder sich in wenigen Minuten in ein Schlachtfeld verwandeln sollten, auf dem das Schicksal dieser Welt sich entschied.
»Alles in Position«, drang die Stimme aus ihrem Helmlautsprecher. »Ich habe jeden Tropfen Pentaglyzerin in unserem Vorrat in einem weiten Kreis versprüht. Die Zünder sind auf die von Ihnen festgelegten Befehlsfrequenz geeicht.«
»Gute Arbeit«, sagte sie. »Sterncommander Constant Tseng, bist du mit deinem Stern in Position?« Sie konnte die Antwort auf diese Frage jederzeit selbst auf der Taktikanzeige sehen, aber die persönliche Rückmeldung eines ihrer Offiziere hatte eine besondere, beruhigende Qualität.
»KampfStern wäre soweit, wenn die Wölfe es auch sind«, antwortete ihr die Stimme Constant Tsengs. Er stellte zusammen mit Gregori, Barthelow und Angela die Mitte der Formation. An der rechten Flanke standen Neta und Sprange, an der äußeren Linken Breedfelt, Kate und Scarry.
»Gut. Augen auf alle Mann«, befahl sie. Sie hatten das Wolf-Landungsschiff über die Ebene kommen gesehen und wußten, daß die Schlacht in wenigen Minuten beginnen mußte. Als sie die Silhouette des Schiffes sah, hatte Angelas Puls sich beschleunigt, und irgendwie hatte sie gehofft, das Schiff könne die Insignien der Geisterbären tragen, ihres eigenen Clans. Aber diese Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Wo steckten sie? Hatte man sie und ihre Leute hier auf Toffen vergessen?
Das Schiff war vor über einer Stunde über sie hinweggeflogen. Jetzt blieb nur noch die Schlacht. Irgendwann in dieser Auseinandersetzung würde sich entscheiden, wer den Sieg davontrug. Angela war stolz darauf, was sie bisher erreicht hatten. Bald, sehr bald schon, würde es vorbei sein.
Sie streckte die Hand zur Kommkonsole aus und schaltete auf eine andere Frequenz. »Sterncommander Stone«, sagte sie.
»Hier JagdStern«, reagierte Stone. Kate und Scarry waren Mitglieder seines Sterns, aber auf weiteres Constant Tseng zugeteilt worden. Sie hatte Stone zusammen mit Dolf und Raul, dem letzten noch kampffähigen Elementar, auf eine Spezialmission geschickt. Eine Mission, die darauf ausgelegt was Dir Radick den Todesstoß zu versetzen, hoffentlich im entscheidenden Augenblick.
»Bist du in Stellung?«
»Aye, Sterncaptain. Wir erwarten dein Zeichen.« »Gut. Viel Glück, Sterncommander.«
Eine kurze Pause. »Wäre es dir nicht lieber, diese
Schlacht durch Können zu gewinnen, Sterncaptain?« »Aye«, bestätigte sie. »Aber unter den gegebenen
Umständen sollten wir nicht wählerisch sein. Glück
ist gut genug.« Ein Blinklicht auf der Konsole signalisierte, daß jemand versuchte, sie auf einem anderen
Kanal zu erreichen. Sie schaltete hastig um. »Befehl
Eins«, meldete sie sich knapp.
Die Stimme am anderen Ende war vertraut, klang
aber schwach und erschöpft. Bethany?
»Sterncaptain, unser Stravag-Arzt ist dagegen,
aber ich habe darauf bestanden, mit dir zu sprechen.«
Angela konnte den Streit, der sich vor diesem Funkspruch zwischen Bethany und Drogan abgespielt haben mußte, in Gedanken beinahe hören. Sie schmunzelte.
»Ich höre«, sagte sie.
»Du brauchst es nur zu sagen, Sterncaptain, und
ich reihe mich ein.«
Von der Verbitterung in Bethanys früheren Ausbrüchen war nichts mehr zu hören. Auch der Haß
war verflogen. Nur die Loyalität war geblieben, auf
die Angela es von Beginn an angelegt hatte. Sie
wollte Bethany auffordern, aufzusitzen und von dem
Nachschubdepot, in dem sie sich von ihren Wunden
erholte, auf die Ebenen zu kommen, so schnell die
Mechbeine sie trugen. Aber es wäre falsch gewesen,
und inzwischen war es ohnehin zu spät. »Du bist
schon eingereiht«, sagte sie statt dessen.
»Aye«, antwortete die kurzatmige Stimme, müde
und erschöpft, gefolgt von einem langen Seufzer.
»Dann bleibt mir nur, euch Erfolg in der Schlacht zu
wünschen. Pulverisiert diese Blutsäufer. Laßt sie für
ihre Arroganz bezahlen.«
Angelas Grinsen wurde breiter. »Das werden wir.
Alle.« Sie wollte Bethany noch sagen, wie stolz sie
auf ihre
Weitere Kostenlose Bücher