BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
schlage vor, ihr stellt die Maschinen kurz ab und laßt sie von meinen Techs anständig mit Munition beladen.«
Sie hielt neben Dirk Radicks Executioner an und kletterte die zerbeulten Rumpfsproßen hinab zu ihrem Kommandeur Lark stand bereits unten, die Arme verschränkt, ein verschmitztes Grinsen auf dem Gesicht. Jergan versuchte, ihren Ärger zu unterdrücken. Sie wußte, daß er keine Ahnung davon hatte, was sie auf Toffen schon durchgemacht hatten oder was ihnen in dieser Entscheidungsschlacht noch bevorstand.
»Jergan, schön, dich wiederzusehen. Wie es scheint, hat diese Geisterbären-Kometin dich ganz nett in die Mangel genommen«, höhnte er, und wippte auf Fersen und Zehen, während er den Augenblick genoß.
»Bevor du dich um Kopf und Kragen redest, Lark Radick, möchte ich dich daran erinnern, daß diese Operation unter dem Befehl unseres kommandierenden Offiziers steht.« Sie warf Dirk Radick einen Blick zu, der über den Tonfall des jüngeren Radick alles andere als amüsiert wirkte.
»Falls es irgend etwas gibt, was ich deiner Ansicht nach übersehen habe, Lark Radick, solltest du es mir jetzt vielleicht sagen.« Dirk Radicks Augen waren wütende Schlitze, und Jergan sah deutlich, daß Lark seine nächsten Worte besser einzeln auf die Goldwaage legte, wenn er sich nicht zusammen mit seinem Vorgesetzten im Kreis der Gleichen wiederfinden wollte ... Eine selbst unter den besten Umständen wenig beneidenswerte Situation.
»Neg, Sterncolonel, ich habe nichts hinzufügen«, stellte er geduckt fest. »Ich habe die Daten über eure bisherigen Begegnungen eingesehen. Die Geisterbären sind in der Tat ein des Wolfes würdiger Gegner.«
»Genug des Geplappers«, erklärte Dirk Radick, während die Techs sich daran machten, Raketenpacks in die Überreste seines Executioner zu laden. »Du wirst bald selbst sehen, wie verschlagen Angela Bekker sein kann.«
»Ja, Sterncolonel, ich habe mir ihre Aufstellung angesehen. Es handelt sich um offenes Gelände, aber auf Grund des dichten Pflanzenbewuchs im gesamten Gebiet wird es schwierig werden, die Waffen einzusetzen.«
»Hast du die Ebenen auf deinem Anflug abgetastet, um dich davon zu überzeugen, daß sie anwesend ist?« fragte Radick.
»Ich habe eine Ortung gestattet, aber nur soweit es erforderlich war, um sicherzustellen, daß wir in der richtigen Position aufsetzen, nichts, was die Ehre des Tests berühren oder dieses Landungsschiff als möglichen Kombattanten einbeziehen würde«, erwiderte Lark. Sein Einsatz der Schiffsortung war eine gewisse Beugung der Testbedingungen, aber nicht gravierend genug, um jemals eine Untersuchung zu rechtfertigen. »Nach dem Aufsetzen unseres Schiffes habe ich Geist und Buchstaben des Gebots beachtet.«
Lark strahlte übers ganze Gesicht, als er davon erzählte, wie er den Bietprozeß gebeugt hatte, und daß die Abtastung der Geisterbären seine persönliche Ehre in Frage stellte, machte ihm offenbar überhaupt nichts aus. »Ich habe unbeabsichtigterweise eine Einheit BattleMechs auf einer Hügelkuppe fast achtzig Kilometer entfernt ausgemacht, die in einer fast einen Kilometer langen Gefechtslinie Aufstellung genommen hatte. Wenn ich mich recht erinnere...« Er rollte die Augen zum Himmel, als müsse er nachdenken. »Ich glaube mich zu erinnern, daß es sich um insgesamt acht Mechs handelte.«
Dirk Radick nickte bewundernd. »Acht Mechs. Durch all die Kämpfe hat sie es geschafft, über die Hälfte ihres Trinärsterns einsatzbereit zu halten.« Er warf Lark einen strengen Blick zu. »Laß dir deine kümmerlichen Spielchen nicht zu Kopf steigen, Sterncaptain. Ich habe dieser Geisterbärin im Feld gegenübergestanden. Sie ist schlau.«
An dieser Einschätzung hatte Jergan nichts auszusetzen. Auch sie hatte gelernt, Angela Bekker zu respektieren. Nicht als Geisterbärin, sondern als ebenbürtige Praktikerin in der jahrtausendealten Kunst des Kriegshandwerks.
»Wie sieht dein Plan aus, Sterncolonel?« fragte
Lark.
»Ein Versuch, die Mechs in Jergans Trinärstern zu
reparieren, wäre Zeitverschwendung. Angela Bekker
wartet auf uns, also werden wir uns auf den Weg zu
ihr machen. Wir werden nicht blindlings vorpreschen, sondern sie genau im Auge behalten. Wenn
wir sie zum Kampf stellen, werden wir unsere Kräfte
weit auffächern. Greift von den Flanken her an und
hämmert auf diese Geisterbärin ein, bis sie und ihre
Einheit sich ergeben.«
Lark strahlte ihn zuversichtlich an. »Wir werden
sie zertreten. Heute abend wird
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