BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Piraten die anderen bereits erledigt hatten, würde Sturm fliehen müssen, auch wenn er nicht wußte, wohin. Die einzige andere Möglichkeit war die Kapitulation, und die gefiel ihm ganz und gar nicht.
Als er sich dem Punkt näherte, an dem der Frostriesenpaß in das Tal mündete, ortete er die im Kampf mit Ryans Rebellen stehenden Lanciers. Die PiratenMechs waren den Lanciers nahezu zwei zu eins überlegen, aber Susie Ryans Mad Cat stand abwartend in der Nähe des Paßeingangs und bewachte den Ausgang aus dem Tal, während ihre anderen Mechs sich um die Lanciers kümmerten. Sturm konnte Clancys Peregrine erkennen, der gegen zwei der PiratenMaschinen kämpfte, und eine Vixen - entweder Flannery oder Metz - stand im Duell mit Volkers altem Panther, den die Piraten geborgen und repariert hatten. Aber von der zweiten Vixen und dem Hellhound war keine Spur zu entdecken. Wo steckten sie? Konnte es möglich sein, daß die Piraten sie schon zur Strecke gebracht hatten?
Sturm drängte es, seinen Kameraden zu Hilfe zu kommen, aber er wußte, daß Susie Ryans Mad Cat die Hauptbedrohung darstellte. Er blockierte den Zugang zum Tal, und momentan kehrte er ihm den Rücken zu. Die Störungen durch die Nähe der Berge schienen Goldjunge vor Ryans Sensoren zu verbergen, aber es konnte nur Sekunden dauern, bis sie ihn auf dem Sichtschirm bemerkte.
Sturm schätzte die Situation augenblicklich ein und traf seine Entscheidung. Er brachte den Goshawk in der Nähe des Mad Cat ins Freie. Der Feuerleitcomputer des Goldjungen brauchte nur Sekundenbruchteile zur sicheren Zielerfassung. Das rotleuchtende Fadenkreuz lag über der ungeschützten Rückenpartie des Mad Cat.
Sturm sah, wie der riesige ClanMech sich bewegte, den Torso in seine Richtung drehte. Sie hatte ihn gesehen! Aber im selben Augenblick preßte er bereits hart auf die Feuerknöpfe und schickte alles auf den Weg, was sein Mech an Waffenleistung zu bieten hatte.
Raketen donnerten auf langen Rauchbahnen davon, und vier smaragdgrüne Lanzen aus gebündelter Lichtenergie stießen aus Arm und Torso des Goldjungen. Die Laser erreichten ihr Ziel und schälten die Panzerung vom Rücken des Mad Cat, dann schlugen die Raketen ein und schleuderten feste und geschmolzene Bruchstücke von Ferrofibritpanzerung und verbogenem Metall nach allen Seiten davon. Sturm warf einen schnellen Blick auf die Sichtprojektion. Er hatte im Rücken von Ryans OmniMech einen beachtlichen Schaden erzielt. Seine Schüsse hatten die Panzerung durchschlagen und waren in die Interne Struktur vorgedrungen. Die Piratenchefin drehte ihren Mech jetzt eiligst in Sturm Richtung, um seine gewaltige Feuerkraft zum Tragen zu bringen. Sturm erinnerte sich daran, wie er bei seiner letzten Trainingssitzung unter Feldwebel Krenner gegen einen Mad Cat hatte antreten müssen. Das schien eine Ewigkeit zurückzuliegen. Er wußte, was dieser Mech aufzubieten hatte. Er mußte aus der Schußlinie, und zwar schnell.
»Festhalten, Papa!« rief Sturm und löste die Sprungdüsen des Goshawk aus, als Ryan gerade das Feuer eröffnete. Der Mech schoß in die Höhe, höher, noch höher, über den Mad Cat hinweg. Sturm kämpfte mit den Kontrollen, um Goldjunge in der Luft zu drehen und kampfbereit im Rücken seiner Gegnerin auf den Boden zu bringen. Der Goshawk setzte auf dem Berghang auf, seine breiten Metallfüße gruben sich in Schnee, Erde und Fels und fanden Halt.
Der Mad Cat, der sich in die Richtung gedreht hatte, in der Sturm noch Augenblicke zuvor gestanden hatte, bot jetzt seine linke Flanke ungeschützt einem Angriff an. Sturm zielte und schoß.
Die Laser schlugen durch die dünne Rückenpanzerung und bohrten sich in die interne Skelettstruktur und die Systeme des riesigen Kampfkolosses. Tropfen zerschmolzener Panzerung erstarrten in der eisigen Luft fast sofort wieder. Sturm sah auf die Sichtprojektion und jauchzte. »JA!« Die Ortung zeigte einen Hitzeanstieg im Innern des Mad Cat. Einer seiner Schüsse mußte den Fusionsreaktor oder dessen Kühlsystem beschädigt haben. Ryans Mech lief heiß, was ihre Möglichkeiten deutlich einschränkte. Je mehr Waffen sie abfeuerte, um so größer würde der Hitzestau im Innern der gewaltigen Kampfmaschine werden.
Jetzt öffnete er die Funkverbindung zu den anderen Mechs. »Okay, Lanciers! Zeit, daß wir diesen Piraten zeigen, wie wir hier auf Kore mit solchen Typen umgehen!«
»Kintaro!« antwortete Tom Flannery. »Mann, sind wir froh, Sie zu sehen! Volker ist uns in den Rücken
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