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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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der einzig vernünftige Zug. Ob sich jemand in den Depots befand, wollte Lhiannon gar nicht wissen. Ihr Beruf machte ein Gewissen unmöglich.
Tom erklärte sich dazu bereit. Während die anderen in sicherer Entfernung warteten, entlud Tom seine PPK. Das Depot detonierte nicht auf den ersten Schuss, aber der zweite saß. Zuerst nur ein dumpfer Ton, dann schossen dem Greif urplötzlich die Felstrümmer entgegen. Dann war es vorbei. Das lebenswichtige Depot war zerstört.
Die Jacks rückten ab.

ZWISCHENSPIEL
Tomans
Vereinigtes Commonwealth
     
8. April 3054
    Sie kamen wirklich im Morgengrauen. Der Pass eignete sich hervorragend für einen Hinterhalt. Hoffentlich fielen die Clans darauf herein. Die Sensorentechnik der Clans war um Längen besser als die der Inneren Sphäre. Es war durchaus möglich, dass die Jadefalken sie bereits Kilometer im Voraus auf ihren Schirmen hatten und dann... gute Nacht.
    Sie kamen wirklich mit zwei Sternen. Lia konnte nicht genau erkennen, was für Gegner sie gegen sich hatte. Beachtete man aber die Flexibilität von OmniMechs, dann war dieses Vorwissen ohnehin uninteressant.
    Der Trick gelang. Lhiannon hatte ihrer Truppe befohlen, möglichst in einer guten Situation mit dem Gefecht zu beginnen. Die Clans waren zwar unumstritten die besten MechKrieger, denen man im Kampf begegnen konnte, aber sie waren auch naiv und einfältig - manchmal sogar unvorsichtig. Die ClanMechs achteten nicht im Geringsten auf die dunklen Felsvorsprünge.
    Lhiannon eröffnete das Gefecht. Sie stürzte aus der Deckung. Ihr Kriegsbeil blitzte auf. Einer Turkina, einem 95-Tonner, schlug sie das Cockpit ein. Als Nächstes schlugen der Raijin und der Starslayer zu und beglückten einen überraschten Katamaran mit ihren vernichtenden Kurzstreckenwaffen.
    Irgendwie war es schon seltsam. Jason und Ray hatten sich die letzten zwölf Jahre nicht mehr gesehen, aber beide wussten, wo der andere sein Feuer konzentrieren würde. Das linke Bein des Katamaran brach gleich an mehreren Stellen. Der Starslayer setzte schnell mit einem Tritt gegen das Cockpit des ClanMechs nach.
    Der Raptor und der Kommando griffen einen Kingfisher frontal an. Der überschwere Mech reagierte mit dem Ausrichten seiner Waffen und wartete genüsslich... bis der Ostroc in seinem Rücken erschien und eine vollständige Salve abfeuerte.
    Die Panzerung des Kingfisher hielt. Der Claner wendete behäbig und feuerte. Irgendwie überlebte der Ostroc das Kurzstreckenbombardement, doch er stürzte zu Boden.
    Der Raptor und der Kommando kamen wieder zum Zug und pumpten den 90-Tonner mit ihren KSR voll. Von den 28 Kurzstreckenraketen trafen fast alle. Das war das Ende des Kingfisher.
    Der Tomahawk hatte sich inzwischen einen Masakari angelacht. Lhiannon dankte Gott - wenn es einen gab - dafür, dass der gewaltige ClanMech seine Bewaffnung in dem engen Pass nicht einsetzen konnte. Sie hatte schon mehrmals miterlebt, wie der Masakari mit seinen Gegnern verfuhr, und in 99 Prozent aller Fälle war die erste Bekanntschaft mit seinen tödlichen Langstreckenwaffen auch die letzte, die man machte. Sie verzichtete auf den Waffeneinsatz, sie liebte den Nahkampf - und sie liebte ihr Kriegsbeil.
    Der Pilot des Masakari war reaktionsschnell und drehte seinen Torso. Das Beil schlug in den Panzerplatten der Schulter ein. Der Tomahawk befand sich in der Schusslinie der zweiten Turkina. Das Beil steckte fest. Sie riss noch einmal fest daran und bekam es frei, aber das genügte dem Claner.
    Lhiannon wusste in dem Augenblick sofort, was zu tun war, wollte sie nicht gegrillt werden - und hämmerte auf den Knopf für das Rettungssystem. Der Tomahawk besaß keinen gewöhnlichen Schleudersitz wie andere Mechs. Dem Tomahawk wurde der ganze Kopf weggeschleudert.
    Lhiannon landete mit ihrer Kapsel in einer dunklen Ecke. Die Entscheidung war richtig gewesen. Allein die AK/20 der Turkina riss ein gewaltiges Loch in den Torso des Tomahawk.
    Lhiannon atmete tief durch, als sie schweißgebadet und zittrig in dem abgestoßenen Cockpit saß. Das war es immer gewesen, was sie ausgezeichnet hatte: in einem Sekundenbruchteil die richtige Entscheidung zu treffen.
    Die Sprengung des Cockpits und die Landung waren nicht ganz schmerzfrei verlaufen. Sie hatte sich einige Stauchungen und blaue Flecken geholt und ihr Arm blutete - aber das war zweitrangig. Zuerst musste sie hier rauskommen und weiter in den Schutz der Felsen flüchten. Die Clans besaßen zwar einen Ehrencodex, der das Töten eines bereits

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