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BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

Titel: BattleTech 53: Der Weg des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte von einem Mitgliedsstaat gegen einen anderen eingesetzt wurden? Bewies das nicht, welch ein Betrug dieser Neue Sternenbund war?
    Derartige Gedanken lenkten ihn nur ab und hatten ihm bereits eine unangenehme Überraschung eingebracht, als Sterncolonel Jal Steiner seinen Rudeljäger überrascht hatte. Mit seiner Schattenkatze, einem der verbreitetsten mittelschweren OmniMechs im Touman der Novakatzen, hatte er sich in einem besonders dichten Waldstück versteckt und mit dem Angriff gewartet, bis Zane auf hundert Meter heran war.
    Der Sterncolonel hatte sich für die AlphaKonfiguration des Omnis entschieden, die zwei schwere Extremreichweiten-Laser mit einer sechsrohrigen Blitz-KSR-Lafette kombinierte, und eigentlich hätte er sein Ziel nicht verfehlen dürfen. Die flimmernden rubinroten Energielanzen waren nur Millimeter an der Frontpanzerung des Rudeljäger vorbeigezuckt und hatten mehrere ganz in der Nähe stehende Bäume zerfetzt. Nur die enorme Feuchtigkeit der gesamten Vegetation - aufgrund der in dieser Jahreszeit täglichen Regenschauer - hatte den Ausbruch eines Waldbrands verhindert. Der plötzliche Angriff in Verbindung mit dem Schrapnellregen aus Holzsplittern und Laub hatte Zane jede Orientierung genommen, und ohne feststellen zu können, von wo die Schüsse gekommen waren, hatte er das Einzige getan, was ihm eingefallen war: Er hatte die Sprungdüsen aktiviert.
    Er erinnerte sich an seinen Albtraum, in dem er im Cockpit des Jenner auf das dicht bewaldete Gelände hinabstürzte, aber hier, in der Wirklichkeit, war das Manöver ohne Probleme abgelaufen. Zane hatte den Vorteil, den die Sprungfähigkeit des Rudeljäger ihm gegenüber Jal Steiners Mech verschaffte, voll ausgeschöpft und war dem Angreifer entkommen.
    Jetzt, gute fünf Minuten später, versuchte er vorsichtig, sich zurück zum Schauplatz des Hinterhalts zu arbeiten, in der Hoffnung, die Falle ins Gegenteil zu verkehren. Natürlich bestand die Gefahr, dass Jal Steiner ein solches Manöver erwartete und bereits wieder auf Lauer lag. Aber Zane hoffte, seinen Kommandeur zu überraschen, indem er entlang der exakt selben Route zurückkehrte - wie zuvor. Ganz sicher würde der Sterncolonel nicht glauben, er könnte so dumm sein. Er grinste. Er zählte auf die hohe Meinung seines kommandierenden Offiziers von ihm.
    Zane hatte die Stelle, an der er angegriffen worden war, jetzt beinahe wieder erreicht. Er bewegte den Mech nur noch im Schneckentempo weiter und ließ den Blick nicht von den Ortungsanzeigen. Ohne die Hilfsmonitore aus den Augen zu lassen, auf denen die Anzeigen der Radarsysteme und Magnetischen Anomaliedetektoren zu sehen waren, schaltete er den Sichtschirm auf Infrarot um. Die Hitzesensoren zeigten deutlich den Weg, den er erst Minuten zuvor gegangen war, und das stellte sicher, dass er nicht über einen tief hängenden Ast oder umgestürzten Baumstamm stolperte und einen Knöchelaktivator ruinierte. Außerdem hatte er mit Hilfe der Infrarotoptik eine größere Chance, die Schattenkatze zu finden, bevor er sie mit bloßem Auge zwischen den Bäumen entdecken konnte. Er rechnete damit, dass Jal Steiners Aufmerksamkeit auf eine andere Richtung konzentriert war, so dass Zane sich unbemerkt näher schleichen konnte.
    Das war eine der Ironien des Mechkampfes auf den Schlachtfeldern des 31. Jahrhunderts. Die Sensorausstattung eines BattleMechs deckte das komplette Spektrum der verfügbaren Ortungssysteme ab: Radar, MAD, Infrarot, Seismische Sensoren und so weiter. Zusätzlich zeigte der Sichtschirm eine vom Bordcomputer erzeugte 360°-Rundumsicht der Umgebung. Theoretisch war es völlig unmöglich, sich unbemerkt an einen anderen Mech anzuschleichen. Aber auch nach jahrelangem Training blieben Mechpiloten nur Menschen mit allen dazugehörigen Schwächen, und es kam immer wieder vor, dass sie von der bloßen Fülle der auf sie einstürmenden Ortungsdaten erschlagen wurden.
    Aus eben diesem Grund trainierten Zane und seine Clankameraden unablässig. Und eben darum machte Zane hier und jetzt, in diesem fremdartigen Wald auf einer Welt, die für ihn kein Zuhause darstellte, Jagd auf seinen eigenen Kommandeur. Es ging darum, Training in Erfahrung und im nächsten Schritt Erfahrung in Instinkt zu verwandeln. Nur Krieger, denen es gelang, ihre Fähigkeiten so weit zu schärfen, dass sie ihnen zur zweiten Natur wurden, hatten die Chance, an die Spitze des Clans aufzusteigen, Sterncolonel, Galaxiscommander oder

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