BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
sein Clan blindlings gefolgt war.
Und jetzt saß er in einem Mech, der das Werk ihrer minderwertigen Hände war. Er fühlte sich besudelt. Was das Ganze noch schlimmer machte, Zane wusste selbst - genau wie sein Kommandeur -, dass er diesen Mech nicht aufgeben konnte. Noch nie hatte er sich von einer Maschine so angezogen gefühlt. Nach nicht einmal zwei Stunden im Cockpit hatte er entschieden, niemals einen anderen Mechtyp zu steuern. Es war eine Falle, die ihm sein Kommandeur mit äußerster Sorgfalt gestellt hatte, um Zane an die Innere Sphäre zu binden.
Wer konnte ihn jetzt noch ernst nehmen, wissend, dass er einen Mech steuerte, den die Exilwölfe gebaut hatten?
Zane versuchte, sich mit tiefen, langsamen Atemzügen zu beruhigen, aber er hatte das Gefühl, überhaupt keine Luft mehr zu bekommen. Er musste seine Wut bezwingen, durfte sich nicht vom Zorn überwältigen lassen und das Duell mit seinem Kommandeur verlieren. Sein Verstand klammerte sich an diesen Gedanken, und er war fest genug, ihn wie ein Anker im Hier und Jetzt zu halten.
Er musste gewinnen. Er musste als Sieger aus dieser Begegnung hervorgehen, oder der gesamte Krieg war verloren. Er ließ seine Wut, seinen Hass, seinen Zorn von sich abfallen, und an deren Stelle trat ein Gefühl der Euphorie. Es war dieselbe Empfindung, die er Wochen zuvor im Kampf gegen Chu-sa Yoshio erlebt hatte.
Alle Anspannung verließ seinen Körper, und er warf gelassen einen Blick auf die Hilfsschirme, um sein Ziel zu lokalisieren. Dann schob er den Fahrthebel nach vorne - in der absoluten Gewissheit des Sieges.
19
Kommandobereich der Provisorischen Galaxis Zeta, Neu-Circe, Yamarovka
Präfektur Irece, Militärdistrikt Pesht,
Draconis-Kombinat
18. September 3062
»Habt ihr Chu-sa Yoshio gesehen?«, fragte Zane höflich, und versuchte, sich den Widerwillen beim Anblick einer ganzen Kaserne voller Kombinats-Krieger nicht anmerken zu lassen. Er war der einzige NichtDraconier im ganzen Gebäude.
Über dreißig Augenpaare wandten sich ihm zu, und das Geplapper auf Japanisch brach sofort ab. Die Maske, von der Zane inzwischen klar war, dass sie Fremden vorbehalten war, fiel augenblicklich an ihren Platz, und er starrte in Dutzende leerer Mienen. Nichts davon überraschte ihn, aber nachdem er die gesamte Anlage vergeblich nach Yoshio abgesucht hatte, war die Kaserne der Rächer Alshains der letzte Ort, an dem der Draconier sich noch aufhalten konnte. Mit einem Gefühl, als stiege er in eine Schlangengrube hinab, war Zane durch die Flure gegangen, bis er lautes Stimmengewirr aus diesem Raum gehört hatte. Die Sprache war eine andere, aber das Bild unterschied sich nicht wesentlich von dem einer Gruppe ClanKrieger in ihrem Quartier.
Die Stille hielt an, aber Zane dachte nicht daran, sich abschrecken zu lassen. Seit gestern war der Drang, mit Yoshio zu sprechen, nur noch stärker geworden. Der Kampf gegen Jal Steiner hatte ihn kurz abgelenkt, aber das hatte nicht lange vorgehalten.
Er regte sich nicht und begegnete ihrem Schweigen mit seinem eigenen. Die Minuten verstrichen. Inzwischen wussten sie wahrscheinlich, wer er war und was er vom Kombinat hielt.
»Sumimasen«, sagte er schließlich, als ihm klar wurde, dass keiner der Draconier von sich aus das Schweigen brechen würde. »Chu-sa Yoshio ... Kare wa doko ni imasu ka?« Einige der Männer sahen ihn überrascht an, als sie Zanes von einem grauenhaften Akzent entstelltes, sonst aber akzeptables Japanisch hörten.
Zane hasste es, seine wachsenden Kenntnisse der Sprache offenbaren zu müssen, aber er vermutete, dass dies seine einzige Möglichkeit war, sie zum Reden zu bringen. Er hatte kurz nach der Ankunft auf Yamarovka begonnen, heimlich Japanisch zu lernen, weil er es für geboten hielt, den Feind zu studieren und nach dessen Schwachpunkt zu suchen. Ohne einen Lehrer oder sonderlich umfangreiches Studienmaterial hatte er nur ein begrenztes Vokabular aufgebaut, aber er verstand schon eine ganze Menge. Es wurmte ihn gewaltig, dieses Wissen jetzt preisgeben zu müssen, weil er genau wusste, dass die meisten dieser Krieger Anglik beherrschten.
»Chu-sa Yoshio ist nicht hier«, sagte der Soldat, der Zane am nächsten saß. »Er ist heute Morgen früh aufgebrochen und hat nicht gesagt, wohin er wollte.«
Verärgert, dass er Recht gehabt hatte, was die Sprachkenntnisse der Draconier betraf, rang Zane sich ein mürrisches Danke ab. Mit einem knappen Nicken drehte er um und ging.
Er versuchte, langsam zu gehen, als er
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