BattleTech 54: Flammen der Revolte
locker. Eine Nummer zu groß für sie, aber für eine Simulation gut genug. Sie hatte gerade den Kinngurt festgezogen, als die Schirme zum Leben erwachten und sie im gelben Licht der Warnlämpchen und dem Widerschein der Taktikanzeige badeten.
Die Kapseln waren nicht die beste Ausführung, eine, die im korrekten Schrittrhythmus der ausgewählten Maschine schwankte und zur Simulation von Stürzen um bis zu neunzig Grad kippen konnte. Die waren ein unglaubliches Erlebnis, aber diese hier kamen nur einen Schritt dahinter. Die Schüttelliege simulierte unmittelbar die Erschütterungen von Schäden durch Beben und Schläge, und durch Luftschlitze über den Schultern drang heiße Luft entsprechend der simulierten Betriebstemperatur. Videoschirme ersetzten die Panzerglasplatten des Kanzeldachs, und ein Hauptcomputer, der Sichtschirm und Hilfsbildschirme, Sensoren und sonstige Anzeigen kontrollierte, vervollständigte die Illusion eines Mechs im Kampfeinsatz.
Der Anblick auf dem Schirm überraschte sie nicht, nachdem der Captain zuvor den Einsatz im Straßenkampf erwähnt hatte. Immerhin war McCarthys Kompanie offiziell eine Stadtkampfeinheit. Dunkelgraue Gebäude flankierten eine breite Straße, und das Cockpit des fünfundfünzig Tonnen schweren Bushwacker lag auf einer Höhe mit den Fenstern der zweiten Etage. Ein paar Fahrzeuge fuhren entlang vorprogrammierter Strecken und rudimentär ausmodellierte Fußgänger bewegten sich zufällig über den Bürgersteig, als wäre das plötzliche Auftauchen eines computergenerierten Mechs kein Grund zur Beunruhigung. Das würde sich bald ändern.
Sie beschleunigte auf Gehgeschwindigkeit und machte sich auf die Jagd.
Ihre erste Warnung, wo McCarthy steckte, lieferte die Magnetortung, die eine große, sich bewegende Metallmasse meldete. Das war immer ein eindeutiges Signal. Wäre der Destruktor an einer Stelle stehen geblieben, hätte der Computer ihn nicht von einem Gebäude mit Stahlgerüst unterscheiden können. McCarthy hätte den überschweren Mech im Innern eines Gebäudes parken und ihr auflauern können. Ihrer Meinung nach war dies die beste Methode, einen Mech dieser Gewichtsklasse im Stadtkampf einzusetzen.
Aber anscheinend legte McCarthy es nicht auf einen Hinterhalt an. Er wollte eine Rechnung begleichen. Amanda hatte nichts dagegen. Sie hatte seit Ewigkeiten keine echte Herausforderung mehr erlebt.
Und genau die lieferte ihr der Captain. Die immer wieder abbrechenden Ortungen machten es ihr unmöglich, auch nur die einfachste Zielerfassung herzustellen. McCarthy blieb ständig am äußersten Rand der Ortungsanzeige und zog sie tiefer in die Stadt. Die unsichere Ortung nagte an ihrer Zuversicht. McCarthy bewegte sich mit einer Schnelligkeit, die fast an ihre herankam. Wann immer sie ihn ins Visier nahm, verschwand er um die nächste Ecke. Die Füße des Bushwacker rutschten an jeder Ecke wieder weg und hatten Mühe, auf dem glatten Straßenbelag Halt zu finden, als sie immer schneller um die Ecken hetzte, um ihren Gegner endlich zu stellen.
In der Hoffnung, ihn aufhalten zu können, schleuderte Amanda ein paar Salven Donner-LSR auf wichtige Kreuzungen. Die von den Raketen ausgestreuten Minenfelder deckten große Bereiche ab und behinderten alle Mechs und sonstigen größeren Fahrzeuge. Wie zur Unterstreichung dieser Tatsache rollte ein ziviler Lastwagen auf eine der Kreuzungen und explodierte in eine primitive graphische Darstellung eines brennenden Wracks hinein. Nur einer der Gründe dafür, dass der Einsatz von Donnermunition in Stadtkämpfen verpönt war.
Aber das hier war kein echtes Schlachtfeld... eine Annahme, die ihr Kommandeur beinahe augenblicklich widerlegte.
Warnsensoren forderten gellend Aufmerksamkeit, als McCarthy über das Dach eines nahen Gebäudes segelte, Flammenzungen lodernden Plasmas aus den Sprungdüsen auf dem Rücken des Mechs hinter sich herziehend. Amanda las die Identifikation des Mechs ab - den Bruchteil einer Sekunde vor dem bestätigenden Anblick auf dem Sichtschirm auf der Sichtprojektion. Ein Schleicher! McCarthy kämpfte nicht in seinem Destruktor, sondern hatte einen mittelschweren Mech gewählt, der ihm einen Beweglichkeitsvorsprung verschaffte. Sie hatte kaum Zeit, sich darüber klar zu werden. Ein schwerer Schlag folgte unmittelbar auf die Warnsirenen der Raketenortung, und der fünfundvierzig Tonnen schwere Schleicher hämmerte aus dem Flug mit Kurzstreckenraketen auf sie ein. Der Hagel von KSR schlug Krater und Schrammen in
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