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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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als der Cocktail in den falschen Hals lief. Der Corporal beleidigte ein Stabsmitglied der 8. RKG!
    Fallons Antwort war kalt genug, Erfrierungen zu verursachen. »Das geht schon in Ordnung, Corporal. Blindlings herumzustampfen ist kein alleiniges Privileg Duke VanLees'.«
    »Das freut mich zu hören«, säuselte Smith, als David bereits unterwegs war, um die RKG-Offiziere abzufangen. »Ich möchte auf keinen Fall, dass jemand denkt, ich wollte ihm die Position streitig machen.«
    Die Generalin starrte ihn mit vor Wut offenem Mund an, und David musste ein amüsiertes Grinsen unterdrücken. »Lieutenant General Fallon«, begrüßte er die Offizierin hastig und schob sich zwischen sie und Smith, bevor es Schlachtopfer gab. »Es war sehr entgegenkommend von der 8. RKG, Repräsentanten zur Verleihung zu entsenden.«
    »Ja.« Fallon schien nicht geneigt, Smith entkommen zu lassen, aber als Sergeant-Major Black neben ihren Untergebenen trat, um ihm Schützenhilfe zu leisten, zuckte sie mit sichtlichem Widerwillen die Achseln. »Ja, nun ja, Generalhauptmann Weintraub wäre gerne selbst gekommen, aber...«
    Aber er dachte nicht daran, sich in die Fänge der MCM Kathil zu begeben, die womöglich auf den Gedanken hätte kommen können, ihn in Gewahrsam zu nehmen und ins All zu ›eskortieren‹ David wusste, dass der Gedanke in der letzten Woche mehr als einem Milizionär gekommen war. »Sehr entgegenkommend«, wiederholte er. Amanda sorgte mit einem drohenden Blick dafür, dass Corporal Smith den Mund hielt, und David nahm sich vor, ihr später dafür zu danken.
    Eine peinliche Stille breitete sich zwischen den fünf Soldaten aus. Schließlich sagte Fallon: »Meinen Glückwunsch zu Ihrem Orden, Hauptmann McCarthy.« Sie betonte Davids VerCom-Rang. »Jetzt sollte ich aber mit Duke VanLees sprechen.« Sie entfernte sich, musste sich jedoch den Weg um verschiedene Grüppchen von Milizkriegern bahnen, die sie als Mitglied der 8. RKG erkannten und vortäuschten, ihre Versuche vorbeizukommen nicht zu bemerken.
    Smith öffnete den Mund zu einer Abschiedsbemerkung, doch David trat ihm dezent auf den Fuß, und Smith klappte den Mund gehorsam wieder zu. Sergeant-Major Black zog ihn zurück auf Distanz. David überlegte wieder einmal, ob es sich lohnte, Smith strenger an die Kandarre zu nehmen, verwarf es aber als sinnlose Mühe. Der Corporal war nicht wirklich aufsässig. Aber er betrachtete das Militär mit einem Blick für Absurditäten und der Neigung, sie anzusprechen. War er der Clown der Kompanie oder ihr Gewissen? Selbst David musste zugeben, dass Richard Smith im vergangenen Monat deutlich zur Moral der Truppe beigetragen hatte, indem er der Kompanie half, sich nicht ganz so bierernst zu nehmen. Er machte sogar Fortschritte dabei, Amanda Blacks elitäres Gehabe zu durchlöchern. Möglicherweise war das ein paar angestoßene Zehen wert.
    »Einer Ihrer Männer?« Der Kommandant war Fallon nicht gefolgt und starrte Smith mit einem an Faszination grenzenden Gesichtsausdruck nach. »Er hat keine Angst auszusprechen, was er denkt, oder?«
    Auf den ersten Blick hatte David den anderen Offizier für erheblich älter gehalten. Der Ansatz zur Glatze und das grau melierte Haar hatten ihn getäuscht. Ein Blick auf die Feldzugsbänder an der Uniform des Gegenübers zeigte ihm jedoch, dass der Kommandant höchstens zehn Jahre Dienstzeit hinter sich hatte. Er trug das Band nicht, das jeder erhalten hatte, der bis 3052 in der Clan-Invasion gekämpft hatte.
    »Nein«, gab David zu. »Und unglücklicherweise ist es mir auch noch nicht gelungen, ihm die nähere Bedeutung von Takt beizubringen.« Er streckte die Hand aus. »Captain David McCarthy.«
    Die freundliche Miene des Kommandanten verschwand, als David den AVS-Rang benutzte, und machte frischem Misstrauen in den harten braunen Augen Platz. »Kommandant Evan Greene. Sagen Sie, Captain, ist Ihre ganze Einheit so gleichgültig, was korrektes militärisches Protokoll betrifft?«
    David hörte die versteckte Bedeutung in der Frage des anderen Offiziers und wusste, er wurde auf die Probe gestellt. Er wusste allerdings nicht sicher, mit welchem Ziel. »Im Großen und Ganzen«, antwortete er in leichtem Ton. »Wir bereiten uns langsam darauf vor, gegen legitime Befehle zu verstoßen.«
Die scharfen Züge des Kommandanten verdüsterten sich, hellten aber beinahe augenblicklich wieder auf.
    David kam zu dem Schluss, dass er es mit einem Mann zu tun hatte, der gewohnt war, zu verbergen, was er dachte.

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