BattleTech 54: Flammen der Revolte
falls der Duke das vorzieht«, erklärte er, vorgeblich für die Ohren seiner Vorgesetzten. »Wir könnten General Weintraub sofort von dieser Haltung in Kenntnis setzen.« Falls er die mörderischen Blicke bemerkte, die ihm einige nahebei stehende Milizionäre zuwarfen, dann ignorierte er sie.
»Sie werden niemanden von irgendetwas in Kenntnis setzen«, versprach VanLees Greene, die Hände in ohnmächtiger Wut zu Fäusten geballt. »So schnell nicht.«
Höchstens die wenigen anwesenden Zivilisten im Saal, die nicht wirklich über die ganze Bandbreite des Konflikts informiert waren, der sich zwischen den beiden Einheiten entwickelt hatte, konnten irgendeinen Zweifel daran hegen, dass Petyr VanLees unmittelbar davor stand, die Festnahme der RKGOffiziere anzuordnen. David griff hastig ein und ließ Greene die Hand auf die Schulter fallen. »Aber nicht doch. Was Duke VanLees sagen wollte, ist, dass Sie sicher viel zu beschäftigt damit sein werden, die Hall of Nobles zu bewachen.« Er blickte Hilfe suchend zu Major General Sampreis hinüber und bemerkte dadurch den wütenden Blick nicht, mit dem Kommandant Greene darauf reagierte, die Initiative des Gesprächs zu verlieren.
Sampreis, den die Vorstellung einer von Truppen gegeißelten Hall of Nobles nicht ganz so in Rage versetzte wie den Herzog, hatte die Problematik offenbar ziemlich schnell erkannt. Eine Festnahme der Stellvertreterin Weintraubs und der Offiziere in ihrer Begleitung hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die bewaffnete Auseinandersetzung zwischen der Miliz und der RKG ausgelöst - eine Lage, die sie immer noch möglichst zu vermeiden hofften. Und es war eindeutig besser, die Taktik der 8. auf den Adelspalast zu beschränken, als eine Ausbreitung über die ganze Hauptstadt zu riskieren. »Natürlich«, bestätigte er. »Und ich werde sofort ein Regiment Infanterie nach D. C. schicken, um Sie zu unterstützen.«
»Vielen Dank, General Sampreis, aber ich bin sicher, die 8. ist vorerst in der Lage, die Situation zu meistern«, wehrte Fallon hastig ab. »Zusätzliche Truppen in die Hauptstadt zu ziehen, würde nur für weitere Schwierigkeiten sorgen.« So dumm, der MCM Kathil die Gelegenheit anzubieten, Einheiten in die unmittelbare Nähe des RKG-Stützpunkts zu verlegen, war sie nicht. Sampreis wog die politische Lage sichtlich ab und entschied sich auch diesmal für einen Kompromiss. »Aber Sie informieren mich, falls es irgendwelche Probleme gibt?«
»Davon können Sie wohl ausgehen, General.« Fallons Antwort war deutlich mehr Drohung als Versprechen. Eine drückende Stille legte sich über den Saal, als beide Seiten auf ein falsches Wort der anderen warteten. Und wenn nicht bald etwas geschah, war das unvermeidlich.
Während die Konfrontation sich entfaltete, hatte David beobachtet, wie Amanda Black die Soldaten organisierte. Mit Flüstersignalen und Handzeichen hatten die Infanteristen sich abgesprochen und waren in Stellung gegangen. Corporal Smith bemerkte seinen fragenden Blick und nickte. Er unterdrückte nur mit Mühe ein Grinsen. Black trat leise hinter David, gefolgt von den Lieutenants Michaels und Patschenko mit einem Zug Soldaten.
»Hervorragend«, stellte er fest und brach die Anspannung. »Da wir uns alle einig sind, sollten wir Lieutenant General Weintraubs Adjutantin und ihre Begleiter nicht länger mit etwas so Unwichtigem wie einem Bankett von der Arbeit abhalten. Sie werden sicher dringend gebraucht, um die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten.« Fallon schleuderte David einen mordlüsternen Blick zu, aber Greene bemerkte die in Position gegangenen Infanteristen und betrachtete ihn mit einem Ausdruck widerwilliger Bewunderung.
Endlich hatte auch Zibler das Zentrum des aufziehenden Gewitters erreicht, erkannte Davids Plan und schob sich sofort zwischen Fallon und Duke VanLees. Er nahm den zögernden Herzog zu einem offensichtlich belanglosen Gespräch beiseite. Sampreis hob in einem legeren Gruß die Hand an die Stirn, um sich von Karen Fallon zu verabschieden, und folgte den beiden. Die wartenden Infanteriesergeants und eine Reihe junger Offiziere traten näher - und die Offiziere der 8. RKG erschienen bald darauf isoliert.
Amanda Black trat zackig vor und salutierte. »Wenn Sie mir folgen möchten, Ma'am, Sirs.« Tara Michaels und Dylan Patschenko schoben sich hinter die Gruppe, um ihnen aus dem Saal zu folgen.
Zwei Reihen Milizsoldaten öffneten eine Gasse durch den Saal zum Ausgang. Corporal Smith war am Ende
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