BattleTech 54: Flammen der Revolte
unsicheren Brückenkopf aufzugeben. Koste es, was es wolle, hatte er sich vorgenommen. Er würde Lieutenant General Fallon einen Katzbalger-Sieg liefern, selbst wenn er ihn sich mit Xander Barajas teilen musste.
Der Cerberus war für einen überschweren Kampfkoloss recht schnell und konnte eine Höchstgeschwindigkeit von über sechzig Stundenkilometern erreichen. Jetzt, da es auf jede Sekunde ankam, half diese Schnelligkeit, den Vorteil der 8. zu sichern, indem er die Lücke zwischen Xanders mittelschwerer und Evans RudelLanze schloss. Zusammen mit einem Lichtbringer, der nächst stärkeren Maschine der Einheit, hielt er die Stellung, als McCarthy versuchte, den Vollstrecker und einen Tomahawk zum Krisenherd zu ziehen.
Aber selbst mit dem nahen Cestus reichte es nicht aus, Evan aufzuhalten, insbesondere, da dessen schwerfällige Bewegungen zeigten, dass die schwere Milizmaschine endlich die Grenze ihrer Temperaturtoleranz überschritten hatte. Die Maschinen seiner RudelLanze formierten sich neu, schwenkten weit um die Mitte der Milizlinie herum und überquerten wie befohlen den Fluss, um das Westufer zu verstärken, sei es mit Sprungdüsen oder indem sie durchs Wasser wateten.
Es war nicht der entscheidende Sieg, den er sich gewünscht hätte, aber Evan blieb die Befriedigung, McCarthys Einheit besiegt zu haben. Und als der Miliz-Captain endlich den Rückzug antrat und an beschädigten Mechs mitnahm, was noch möglich war, erschien auf Evans Gesicht zum ersten Mal seit Beginn der Schlacht ein echtes Lächeln.
»Sie haben verloren, McCarthy«, sagte er. »Was auch immer Sie hier draußen verteidigt haben, wir werden es finden.« Er schaute seinem Gegner hinterher. »Der Held von Kathil«, murmelte er. Aber diesmal meinte er sich selbst.
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Stützpunkt der MCM Kathil, Radcliffe, Kathil Kathil-PDZ, Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
19. November 3062
Frisch befördert und wieder mit den alt vertrauten Rangabzeichen eines Kommandanten des Vereinigten Commonwealth an der Uniformjacke, auch wenn sein Rang innerhalb der MCM die AVSBezeichnung Major trug, betrat David McCarthy das Besprechungszimmer trotz seiner Müdigkeit mit zackigem, militärischem Schritt und kerzengerader Haltung. Er wusste, seine Leute waren ebenso müde wie er, erschöpft von drei Tagen sporadischer Kampfeinsätze, und noch immer demoralisiert vom Verlust Lieutenant Colonel Ziblers. Er konnte es ihnen nicht verübeln. Damien Zibler war ein geborener Menschenführer gewesen. Ihn so früh in dieser Auseinandersetzung verloren zu haben, war schwer zu verdauen.
David hatte sich die Gefechts-ROMs schon ein Dutzend Mal angesehen. Damien Zibler hatte seinen Victor bis an die Grenzen belastet und im Gefecht mit dem gegnerischen Kommandeur eine unfassbare Hitzeentwicklung riskiert. Wieder und wieder hatte er gefeuert, war immer wieder vorgeprescht, hatte das Feuer von seiner Einheit abgezogen. Das Ganze erinnerte David auf gespenstische Weise an Diana ein Kampf, in dem niemand Gnade erwartete oder gewährte. Und dann die furchtbare Explosion durch Ziblers Reaktorbruch, ganze zehn Sekunden vor den Luft/Raumangriffen, die den Feind zurückgetrieben hatten.
Er hatte nicht einmal mit Zibler über Diana geredet.
Jetzt erwarteten zwei Kompanien MechKrieger von ihm Anweisungen: Zehn Krieger seiner ursprünglichen Kompanie, und die komplette Kompanie plus zwei Mann, die von Ziblers Einheit noch übrig waren. Mehrere Offiziere der Kompanie waren um einen Rang befördert worden, damit die Lücke geschlossen wurde, die Ziblers Tod geschlagen hatte. Und Zibler war nicht der einzige Ausfall. Der erste Tag der Kämpfe hatte das 2. Bataillon fast ein ganzes Dutzend tote und verwundete MechKrieger gekostet. Ein weiterer war am nächsten Tag in einem Scharmützel dazugekommen, als zwei gebrochene Beine Sergeant Deveroux aus dem Gefecht geworfen hatten.
Zum Glück schien es die 8. seit dieser ersten Konfrontation zufrieden, in District City zu bleiben und ihre Position zu sichern. Nur gelegentliche Erkundungstrupps verließen die Hauptstadt für begrenzte Kampfhandlungen. Davids Kompanie hatte ihnen das unabsichtlich erleichtert, als sie aus Daytin abgezogen war. Er hatte nicht vor, diesen Fehler zu wiederholen.
»In Ordnung«, setzte er an, als er das Kopfende des Raums erreicht und sich hinter dem schmalen Rednerpult aufgebaut hatte. »Fangen wir mit den guten Nachrichten an. Wie ihr vielleicht schon aufgeschnappt habt, hat Major General Sampreis eine Antwort
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