BattleTech 54: Flammen der Revolte
auf seine Bitte um Befehle von Marshal Hasek erhalten. Sie wird im Laufe des Tages über die örtlichen Trividsender gehen und hoffentlich einen Teil des Schadens durch Duke VanLees' Desertion reparieren.«
Lieutenant Eric LaSaber, einer der Offiziere, die er von Zibler geerbt hatte, beugte sich in der ersten Reihe vor. »Bezeichnet er VanLees als Verräter?« Dem Tonfall der Frage nach zu schließen, war sich LaSaber nicht sicher, ob er eine derartige Erklärung für wünschenswert halten sollte.
David verließ das Pult und ging langsam an der Frontseite des Raums auf und ab. »Um das einmal klarzustellen: Wir wissen sehr gut, dass VanLees kein Verräter ist«, stellte er entschieden fest. »Die 8. RKG hält seine Familie als Geiseln, um sein Wohlverhalten zu sichern.«
Und das war eine Situation, die David wie Blei im Magen lag. Erst nachdem sie sich aus dem Gebiet um Daytin zurückgezogen hatten, hatte er erfahren, dass seine Kompanie Herzog Petyr VanLees persönliche Uferresidenz bewacht hatte. Es war eine doppelte Tragödie, sowohl, weil es ihnen nicht gelungen war, das Gut zu beschützen, als auch die bloße Tatsache ihrer Anwesenheit. Wären sie nach dem ersten Scharmützel nach Radcliffe zurückgefallen, hätten sie die 8. RKG nicht geradewegs bis vor VanLees Tür gelockt. Und hätte Damien Zibler bei der Verteidigung Radcliffes Davids Hilfe gehabt, würde er möglicherweise noch leben.
»Duke Petyr hatte keine andere Wahl, als sich auf die Seite der 8. RKG zu stellen und uns zu Rebellen zu erklären. Oder glaubt irgendjemand hier ernsthaft, er würde Katherine Steiner-Davion den Vorzug vor George Hasek geben?« Niemand wirkte auch nur entfernt überzeugt, trotz der Trividsendung zwei Tage zuvor, in der VanLees genau das behauptet hatte. »Gut. Und Field Marshal Hasek glaubt das ebenso wenig. Er entschuldigt VanLees' Stillhalten mit genau der Erklärung, die auch der Wahrheit entspricht... Zwang. Und er ruft die Bevölkerung Kathils auf, die Bemühungen der Miliz zu unterstützen, die Ordnung wiederherzustellen, lädt die 8. RKG ein, nach Lee zu fliegen, bis der Zwischenfall hier untersucht ist, und bittet die Archon-Prinzessin, sein Recht, die Katzbalger von Kathil zu verlegen, formell anzuerkennen.«
Tara Michaels pfiff tonlos durch die Zähne. »Das ist eine ganze Menge«, stellte sie fest.
»Wie stehen die Chancen, dass irgendwas davon passiert?«, fragte Corporal Smith, und sein Tonfall machte klar: Seine Stimme gehörte zu der Kategorie ›minimal‹.
»Nun, Kathils Loyalität dürfte sicher sein«, antwortete David. »Nicht einmal VanLees' wiederholte Ansprachen haben uns ernsthaft Unterstützung gekostet. Was den Rest betrifft, das ist bestenfalls Wunschdenken. Wir haben bisher weder aus District City noch von New Avalon irgendetwas zu den anderen Punkten vernommen, und es würde mich sehr überraschen, sollte sich daran etwas ändern. Je länger sie Marshal Hasek ignorieren, umso schwerer machen sie es ihm, den Frieden wiederherzustellen.«
Tara verstand. »Also kapituliert er entweder, und die Archon-Thronräuberin benutzt diesen Zwischenfall, um Haseks Machtbasis zu zerschlagen, oder er treibt den Konflikt auf die Spitze, und Katherine stellt ihn hin als den Verantwortlichen für einen...« Sie stieß einen langen, tiefen Seufzer aus, unfähig es auszusprechen.
»Bürgerkrieg.« Amanda Black verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, als sie aussprach, was alle im Raum dachten. »Katherine treibt Hasek in die Enge. Sie will ihn loswerden. Sie weiß, solange er existiert, stellt er eine Gefahr für ihre Herrschaft dar.«
David konnte nicht widersprechen. »Falls wir Kathil nicht zurückerobern und gegen die Angriffe der 8. RKG halten können«, setzte er hinzu. »Wir, Major General Sampreis und der Befehlsstab, glauben, George Hasek könnte in diesem Fall in der Lage sein, die Situation wieder zu entspannen. Aber je länger sich diese Sache hinzieht, desto schlimmer wird es für alle Beteiligten.«
LaSaber nickte. »Irgendeine Chance, dass er uns Unterstützung schickt? Söldner?« Er deutete mit einer Kopfbewegung zu Patschenko. »Dylan und ich haben uns über die Entwicklung im St. Ives-Pakt unterhalten. Herzogin Candace hat Gruppe W und die Arkadier aus dem Kontrakt entlassen. Sie stehen näher an Kathil als...«
»Das haben wir bereits durchgekaut«, unterbrach David. »Die Söldner sind zwar zurückgerufen worden, aber beide befinden sich technisch noch in einem Kontrakt mit der Lyranischen
Weitere Kostenlose Bücher