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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ohne einen erheblichen Kampf mit sich austragen zu müssen den Kerr auf den Zügen des Mannes verfolgen konnte wie auf einem Trividmonitor. Es war offensichtlich ein Kampf um eine bereits verlorene Sache, angesichts des von Infanteristen wimmelnden Hangars und des unbewaffneten Offiziersstabs. Es hätte ihnen unter Umständen gelingen können, Alarm zu schlagen - Kerr sah diesen Gedanken in den Augen des Admirals kurz aufzucken -, aber als immer mehr Soldaten aus den Raumfähren stiegen, entschied Paulsen offensichtlich, dass das kleine Raumgardekontingent an Bord keine Chance hatte. Er nickte einmal kurz. Besiegt.
Kerr winkte den Infanteristen und deutete auf all die Offiziere, deren Uniform eine Loyalität zu den alten Vereinigten Sonnen ausdrückte. Dann wandte er sich an die Übrigen. »Falls irgendjemand von Ihnen Probleme damit hat, unter mir als Kapitän und zum Wohle Archon-Prinzessin Katrina SteinerDavions zu dienen, empfehle ich ihm oder ihr, die Kommission jetzt niederzulegen.«
Falls er gehofft hatte, durch den Hinweis auf den Archon den Rest einzuschüchtern, hatte er nur teilweise Erfolg. Drei weitere Offiziere meldeten sich freiwillig für den Rückflug nach Kathil an Bord der Raumfähren.
»Sie können nicht mit einer Notbesatzung und ohne Offiziere den Befehl übernehmen«, stellte Paulsen fest.
»Ich habe eine Crew«, erwiderte Kerr und achtete sorgsam darauf, sich die Bedenken nicht anmerken zu lassen, als endlich auch die Techs, Navigatoren, Kanoniere und sonstigen Mannschaften ausstiegen, die Weintraub für ihn besorgt hatte. Die aus Landungsschiffsbesatzungen beförderten oder als Freiwillige aus den Flottenpensionären District Citys reaktivierten Raummatrosen waren nicht mehr als gerade annehmbar. Sie reihten sich an einer Seite des Hangars auf und warteten auf den Befehl, sich über das Schiff zu verteilen und mit der Arbeit zu beginnen. »Machen Sie sich keine Sorgen um meine Probleme, Admiral.« Dann drehte er sich zu einem der Infanteristen um. »Sergeant«, rief er, »schaffen Sie diesen Mann von meinem Schiff.«
Sein Schiff.
Das gefiel ihm.

21
Stützpunkt der MCM Kathil, Radcliffe, Kathil Kathil-PDZ, Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
     
29. November 3062
    David wusste intuitiv, dass das Klopfen an der Tür nichts Gutes bedeutete. Erst recht nicht, da sich jemand die Mühe gemacht hatte, ihn in seiner Privatunterkunft aufzusuchen. Das Militär funktionierte nach einer Vielzahl einfacher Regeln und Prozeduren, und eine davon schien zu sein, dass gute Nachrichten immer Zeit bis zum nächsten Morgen hatten. Es waren nur die schlechten Neuigkeiten, die sofort übermittelt wurden.
    David hatte in den letzten Tagen schon mehr als genug schlechte Neuigkeiten gehört. Trotz der Vernichtung der Munitionsfabrik waren die Auswirkungen auf die 8. RKG nicht annähernd so drastisch wie erhofft. Ja, sie bereiteten den Katzbalgern Probleme, aber die waren nicht schwer genug, ihren Vormarsch zu stoppen und sie zurück nach D. C. zu zwingen. Und gerade als sein Bataillon die Fabrik zerstört hatte, waren sie noch weiter landeinwärts vorgestoßen und hatten ausgerechnet in Yare zugeschlagen. Damit hatten sie sich eine wichtige Energiezentrale gesichert und Radcliffe und einige Städte mehr, die südöstlich der Anlage lagen, gezwungen, auf eine andere Stromzufuhr umzuschalten. Weit schlimmer allerdings war, dass die 8. damit bewiesen hatte, es mit der Miliz und dem 2. NAIW gleichzeitig aufnehmen zu können.
    Er zwang sich, vom Tisch aufzustehen, und ging schnellen Schritts zur Tür. Sich innerlich für den nächsten Rückschlag stählend, riss er mit zackiger Geste die Tür auf. Auf dem Flur stand Amanda Black, in voller Ausgehuniform einschließlich Cape, auch wenn er auf den ersten Blick den Eindruck hatte, irgendetwas würde fehlen. Sie hatte stramme Haltung angenommen. Das braune Haar war von den Schläfen nach hinten gekämmt und unterstrich den militärischen Look.
    Stolz und schön - und sehr allein. Das war eine der ersten Einschätzungen Davids von Amanda Black gewesen, und jetzt traf sie mehr als je zuvor zu. Doch eine neue Verletzlichkeit lauerte in ihren Augen. Es war ein Blick, den er nie zuvor an ihr gesehen hatte, aber er erkannte ihn sofort. Es war derselbe Blick, der ihm viel zu oft aus dem Spiegel entgegenstarrte.
    »Sergeant-Major Black bittet um ein Gespräch mit dem Major«, erklärte sie in entschieden formellem Ton.
    David nickte zögernd und musterte ihre Uniform erneut.

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