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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Bevor ich zur Akademie ging, hat er den Krieg auf eine Weise erklärt, die ich bis heute nicht vergessen habe. Er sagte, die Menschheit ist ein geschlossenes System. Ganz gleich, wie weit wir uns ins All ausdehnen, wir bleiben in unseren Grenzen gefangen. Und wenn man ein geschlossenes System unter Druck setzt, senkt sich der Flammpunkt, die minimale Temperatur, die erreicht sein muss, um einen Brand zu entzünden. Normalerweise bleibt ein Zündfunken nötig, aber wenn der Druck groß genug ist, reicht schon die Hitze allein.«
»Druck und Hitze.« Amanda lächelte traurig. »Ja, die hatten wir.«
David nickte. »Katherine Steiner-Davion hat uns den Druck beschert, als sie auf den Thron stieg. Prinz Victor hat mit der Rückkehr aus dem Clan-Raum für die Hitze gesorgt. Er wollte es nicht, doch viel länger kann er die Situation nicht ignorieren. Seit damals staut sich beides auf und sickert durch George Hasek und den planetaren Adel auf die unterste Ebene herab. Zu uns. Und wir haben den Funken geschlagen.«
»Und wird die Ankunft der 1. Capella-Dragoner den Druck senken oder noch weiter erhöhen?«
»Wenn sie sich an Field Marshal Haseks Zeitplan halten, werden sie in einer Woche hier sein. Dann werden wir es wissen, oder vermutlich schon ein paar Tage vorher.«
Amandas Hand schob sich über den Tisch, fand die Davids und fasste sie. »Du wirst es wissen. Und du wirst damit fertig werden. Sieh dir nur an, was du hier auf Kathil schon geleistet hast, David.«
Ihre Hand war warm. Wie kam es, dass Frauen immer mehr Wärme abzugeben schienen als Männer? Er drückte ihre Hand und hoffte, dass sie es als ermutigend empfand.
»Es tut mir Leid, dich zu verlieren, Amanda. Du bist gut. Möglicherweise eine meiner Besten. Und ganz gleich, wie du dich im Moment fühlst, du machst gute Fortschritte.« Er fragte sich, ob er noch leerere Phrasen hätte dreschen können, wenn er es darauf angelegt hätte. Er stand auf, unbehaglich, aber zugleich unfähig, ihre Hand freizugeben. Etwas von ihrer anfänglichen Unsicherheit war verschwunden und hatte aufwallendem Verlangen Platz gemacht. Oder vielleicht unterstellte er ihr auch nur etwas von seinen eigenen Gefühlen. Er zog leicht an ihrer Hand, damit sie aufstand. »Aber wenn du sicher bist...«
Das war eine Frage, die er nicht zu Ende brachte, als Amanda in seine Arme trat. Ihre Lippen zitterten, als sie seine berührten, und einen Augenblick stockte David der Atem. Er löste sich zuerst, wollte sichergehen, dass sie das wirklich beide wollten. Amanda wirkte fast so überrascht, wie er sich fühlte. Aber David konnte eine Verbindung zwischen ihnen fühlen, die er zu Tara Michaels nie aufgebaut hatte. Die Anziehung hatte vom ersten Tag an bestanden, doch ihre natürliche Rivalität hatte sie überdeckt.
Und möglicherweise wäre das immer so geblieben, wäre es nicht zu diesem Moment der Verletzlichkeit zwischen zwei verängstigten Menschen gekommen.
»Ich habe noch nie einen Sergeant-Major geküsst«, stellte er fest und versuchte, die Lage zu entschärfen, während er Amanda gleichzeitig wissen ließ, wie er fühlte.
Das Verlangen in ihrem Blick gab ihm die Antwort. »Halt die Klappe«, sagte sie, und zog ihn wieder an sich. Manchmal war das wirklich alles, was nötig war. Druck und Hitze.
Vielleicht würde sich ja doch alles finden.

22
    VCS Robert Davion, McKenna-Werften, in der Umlaufbahn um Kathil
Kathil-PDZ, Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
29. November 3062
    Alte Segelschiffer, die Jahrtausende zuvor über die Ozeane Terras geschippert waren, hatten freie Sicht gebraucht. Den Wind im Gesicht, das Salz des Meerwassers auf den Lippen und die Weite des Horizonts vor Augen. In der Schlacht wurde das noch wichtiger, und die Kommandobrücke bot dem Kapitän eine Plattform, von der aus er den Feind beobachten und sein Schiff befehligen konnte.
    Die Schiffe wurden mit der Zeit größer und stärker, und schließlich lieferten sie die Vorlage für die ersten Raumfahrzeuge, einschließlich der Vorstellung einer offenen Brücke. Eigentlich konnte eine Kommandozentrale das ganze Schiff auch tief aus dessen Innerem steuern, aber aus Gewohnheit wurde die Brücke auf einem der obersten Decks angesiedelt, manchmal sogar trotz der Panoramasichtschirme für die Brückenbesatzung einschließlich riesiger Ferritglasfenster, die den ungehinderten Blick ins All freigaben. Wie viele Schlachten waren dadurch schon entschieden worden, wenn eine zufällige Kollision oder ein Glückstreffer mit

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