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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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ungebetenen Ratschläge, all das Grübeln auf diesen einen Augenblick hinaus. Da stand Lita, eine MechKriegerin ohne Mech, allein gegen einen Mann, der möglicherweise der beste Elementar im erforschten Weltraum war Sie zögerte nicht, nur weil sie kleiner und schwächer als ihr Gegner war. Ebenso wenig wie Jake gezögert hatte, als er auf Alshain gegen den Atlas angetreten war.
Es erschien ihm alles so offensichtlich, als der dröhnende Donnerschlag ihn durchfuhr. Lita hatte es ihm erklärt, doch er hatte sich geweigert, es zu hören. Es lag keine Schande darin, von der DEST-Kriegerin besiegt worden zu sein.
Die Schande lag darin, sich besiegt zu geben.
Fletcher grinste und winkte Lita mit der Kralle näher, während er langsam rückwärts ging. »Komm. Gib mir deinen besten Schlag. Ich gebe dir noch eine Chance mit dem Rohr, dann wird mein Laser dieses Spiel beenden.«
Er spielte mit ihr! Jake verbannte den Schmerz aus seinem Bewusstsein, zwang durch schiere Willenskraft das Gefühl zurück in seine Glieder. Er spürte Arme und Beine wieder, und mit diesem Gefühl kehrte auch der Schmerz zurück. Es war eine Folter, und es war herrlich, denn der Schmerz bewies ihm, dass er noch lebte. Er stemmte sich auf einen Ellbogen hoch, drehte sich, bis die KSR-Lafette genau auf Fletcher zeigte, und feuerte.
Die beiden Raketen jagten an Lita vorbei und schlugen in den Khan, eine am Bein, die andere auf der Brust. Die Explosion versengte ihm das ungeschützte Gesicht und trieb ihn wankend zurück an den Rand des Daches. Die Druckwelle traf auch Lita und schleuderte sie zu Boden. Sie blieb bewusstlos liegen.
Die leere Raketenlafette fiel automatisch ab und reduzierte das Gewicht der Rüstung genug, um Jake ein Aufstehen zu ermöglichen. Die Worte traten ungefragt auf seine Lippen, als er auf den geschockten Khan zurannte. »Ich brauche nicht schlauer zu sein als du, Malavai Fletcher.«
Mit der ganzen Wucht einer in Bewegung versetzten Tonne myomerunterstützter Panzerung rammte Jake die Schulter in Fletchers Leib und stieß ihn zwei, drei Schritte zurück, bis er über dem Dachrand verschwand und in die Tiefe stürzte. Jake fiel hart nach vorne, den Kopf über der Dachrinne, und entging selbst nur knapp einem Sturz. Aber die Aussicht heiterte ihn auf. Unter ihm versuchte der Khan der Höllenrösser vergeblich, sich mit den Sprungdüsen zu stabilisieren, bevor er sich überschlagend in Rauch und Flammen verschwand.
Die Ohnmacht rückte mit Riesenschritten näher, aber noch war Jake wach genug, um zu lächeln. Mit der wenigen Luft, die er noch in der Lunge hatte, zischte er ein paar geflüsterte Worte, bevor er das Bewusstsein verlor.
»Ich brauche nicht schlauer zu sein als du, Malavai Fletcher, denn ich weiß, ich kann dich besiegen.«

35
    Hauptquartier des 140. Kampf Sternhaufens, New Denver, Predlitz
Geisterbären-Dominium
22. November 3063
    Jake war sicher, das ganze letzte Jahr seines Lebens in einem Fiebertraum verbracht zu haben, denn als er die Augen öffnete, sah er seinen alten Ausbilder Carl und Dr. Svensgaard links und rechts des Krankenbetts stehen.
    Der Doktor schaute vom Krankenblatt auf und bemerkte als Erster, dass Jake wach war. »Sterncaptain«, stellte er mit einem strengen Blick über die Brille fest. »Ich will hoffen, das ist unser letztes Wiedersehen.«
    Jake grinste, aber die kleine Bewegung brachte nichts als Schmerzen. »Was für eine Erleichterung. Ich dachte schon, ich hätte das letzte Jahr nur geträumt.«
    Carl klopfte ihm auf die Schulter, eine der wenigen Stellen seines Körpers, die nicht eingegipst oder bandagiert war. »Keine Chance, Jake. Auch wenn ich nichts gegen ein Revancheduell hätte... Wenn du wieder gesund bist. Im Augenblick wäre es kein fairer Kampf.«
    Jake versuchte sich aufzusetzen, bereute es aber sofort. Der dumpfe Druck im ganzen Körper verwandelte sich augenblicklich in einen Schmerzorkan. Es kostete ihn alle Kraft, nicht aufzuschreien.
    Dr. Svensgaard überprüfte sofort die Infusionsschläuche. »Lassen Sie das! Sie wollen lieber nicht wissen, an wie viele Schläuche wir Sie angeschlossen haben. Entspannen Sie sich. In ein paar Tagen können Sie wieder aufstehen.«
    Vorsichtig drehte Jake den Kopf in Richtung des Arztes. »Was machst du überhaupt auf Predlitz?«, fragte er. »Ich erinnere mich nicht, irgendetwas von deiner Versetzung gelesen zu haben.«
    »Natürlich nicht«, unterbrach Carl. »Schließlich ist er in einer niederen Kaste.«
Der Doktor nickte und

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