BattleTech 55: Mein ist die Rache
Gefangenschaft in der Inneren Sphäre, nehme ich an.«
»Setz es auf die Liste, Ben. Augenblick, ich glaube, ich sehe den Rest unseres Sterns voraus. Haltet die Augen offen da oben.«
Bens Blick zuckte zum Radarschirm, als ihm klar wurde, dass er sich von dem Gespräch hatte ablenken lassen.
»Weit offen, Sterncommander«, antwortete er.
* * *
Petra konzentrierte sich auf ihren Gegner und drückte ab. Granaten so groß wie Mülltonnen schossen aus der Autokanone im linken Arm der Sturmkrähe und krachten in einen draconischen Centurion, hämmerten gnadenlos auf die Panzerung ein und schleuderten die Maschine nach hinten, während der Pilot darum kämpfte, sie auf den Beinen zu halten.
Die Mühe war vergebens.
Unter dem fortgesetzten Beschuss brachen Qualmwolken aus dem gegnerischen Kampfkoloss. Wärmetauscher flogen auseinander und die Chemikalien im Innern reagierten mit der einströmenden Luft. Feuer brachen im Rumpf des Mechs aus. Innerhalb von Sekunden war der Qualm so dicht, dass sie den Centurion nicht mehr sah.
Reeses Stimme krächzte über die Funkverbindung. »Spar dir die Munition, Petra. Er ist tot.«
Sie nahm den Daumen vom Feuerknopf und funkte zurück: »Woher weißt du das?«
Reese lachte, ein schwer zu beschreibendes, gutturales Geräusch, das gnädigerweise selten war. »Sieh selbst.«
Ein Fuß des Centurion tauchte durch den Rauch auf. Der Mech schien auf sie zuzuwanken. Als der zweite Fuß auftauchte, verstand Petra. Die Maschine war buchstäblich zweigeteilt worden. Der Rumpf endete in Hüfthöhe und nur zwei herrenlose Beine stolperten noch ein paar Schritte weiter, bevor sie umkippten.
Petra grinste zufrieden. »So viel zu dieser Lanze. Es tut gut, endlich wieder im Kampf zu stehen.«
»Eine Feststellung, der wir uns alle anschließen.« Reese brachte den Höllenbote neben ihre Sturmkrähe. »Normalerweise würde ich zwei gegen vier ja als gerechtes Verhältnis bezeichnen, aber das war beinahe zu leicht.«
»Die Daten haben erwähnt, dass ein Teil des Pesht-Regiments unter Umständen aus unerfahrenen Truppen besteht, die gerade erst aus der Geschko kommen... ich wollte sagen aus der Akademie.«
»Das würde die schwache Leistung erklären, die sie bis jetzt gezeigt haben. Wie sieht es bei dir aus, Petra?«
Sie schaute sich das Schadensdiagramm in der unteren rechten Ecke der Sichtprojektion an. »So weit, so gut. Ich habe etwas Panzerung und einen der mittelschweren Laser verloren, aber nichts Schwerwiegendes. Und bei dir?«
»Die Panzerung an der linken Seite ist dünn, und mein Raketenabwehrsystem ist leer, aber davon abgesehen... Augenblick...«
Petras Blick zuckte reflexartig zur Radaranzeige, sie sah aber nichts. Im Gegensatz zum Höllenbote verfügte die Sturmkrähe über keine Beagle-Sonde. »Was zeichnest du, Reese?«
»Ein schwaches Signal im Norden. Es ist schwer auszumachen, aber...«
Plötzlich stürzten Dutzende von Raketen aus dem Qualm. Die meisten schlugen vor den Maschinen der beiden Geisterbären ein, doch sie wichen unwillkürlich ein paar Schritte zurück, als die Explosionen die Schlucht erzittern ließen.
»Schwaches Signal, ja?« Ohne auf einen positiven Sichtkontakt zu warten, zog Petra den Abzug unter dem rechten Zeigefinger durch und feuerte fünf rubinrote Laserbahnen in den schnell abziehenden Rauch, den die Vernichtung des Centurion hinterlassen hatte.
In einem reinen Glückstreffer erwischte sie mit einem Energiestrahl einen durch die Schwaden kommenden Spalter, aber den Piloten schien der Schaden an dem wuchtigen Bein nicht weiter zu stören. Der kantige, neunzig Tonnen schwere draconische OmniMech marschierte selbstsicher weiter. Der Pilot erwiderte das Feuer mit zwei bläulich weiß leuchtenden Energieblitzen aus den beiden langläufigen Partikelprojektorkanonen im rechten Mecharm.
Petra schlug den Steuerknüppel nach rechts und spannte sich. Durch das Ausweichmanöver konnte sie einem der PPK-Schüsse entgehen. Der andere schlug in den bereits geschwächten rechten Arm der Sturmkrähe, zerschmolz die Überreste an Panzerung und ruinierte einen weiteren mittelschweren Laser.
Petra öffnete die Funkverbindung. »Na, Reese, es sieht aus, als hätten wir doch noch einen echten Gegner auf diesem Felsen gefunden.«
Wie als Antwort kam eine Sendung über den offenen Kanal. »Ich bin Tai-sa Mark Graham, Kommandeur des 9. Pesht. Hier geht es nicht weiter.«
»Es wird noch besser, Petra«, bemerkte Reese über den Sternkanal. »Er ist nicht allein.«
Während Petra
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